Ecken­ta­ler Dele­ga­ti­on besuch­te Part­ner­stadt in Ungarn

Eckentaler und Ungarn verstehen sich gut
Eckentaler und Ungarn verstehen sich gut

Fri­scher Wind für die Part­ner­schaft mit Högyész

Eine Ecken­ta­ler Dele­ga­ti­on war in der Part­ner­ge­mein­de zu Gast. Gemein­sam wol­len Ungarn und Fran­ken wei­ter an ihrer Ver­bin­dung arbeiten.

Ecken­tal. Mehr als 800 Kilo­me­ter tren­nen Mit­tel­fran­ken und das süd­west­li­che Ungarn. Die­se Strecke hat kürz­lich der Ecken­ta­ler Bür­ger­BUS­si zurück­ge­legt. An Bord war eine Ecken­ta­ler Dele­ga­ti­on, die der Part­ner­ge­mein­de Högy­é­sz einen Besuch abstat­te­te. Wäh­rend des drei­tä­gi­gen Auf­ent­halts dort wur­de klar: Die Part­ner­schaft soll mit fri­schem Wind wei­ter­ge­führt wer­den. „Wir haben alle gespürt, dass wir uns ver­bun­den füh­len und die Ver­bin­dung zwi­schen unse­ren bei­den Gemein­den inzwi­schen tie­fe Wur­zeln geschla­gen hat“, sagt Ecken­tals Bür­ger­mei­ste­rin Ilse Döl­le. Dem­entspre­chend freu­en sich schon jetzt alle Mit­glie­der der Dele­ga­ti­on auf die Fahrt nach Högy­é­sz im kom­men­den Jahr, die für Anfang Juni geplant ist.

Neben Ver­tre­tern und Ver­tre­te­rin­nen des Part­ner­schafts­krei­ses und der Ver­wal­tung waren auch Reprä­sen­tan­ten der Ecken­ta­ler Fischer, Imker, Leicht­ath­le­ten und Fuß­bal­ler auf der Fahrt dabei. Denn in der Freund­schaft zwi­schen Ungarn und Ecken­ta­lern ist ein neu­er Abschnitt ange­bro­chen: Ging es in den ersten Jah­ren der Part­ner­schaft vor allem um die Zusam­men­füh­rung von gewalt­sam getrenn­ten Fami­li­en und um die Lie­fe­rung von Hilfs­gü­tern nach Ungarn, so steht nun im Mit­tel­punkt, sich über Län­der­gren­zen hin­weg aus­zu­tau­schen und zu ver­ste­hen. Dem­entspre­chend herz­lich fiel die Begrü­ßung aus. „Wir hat­ten das Gefühl, unse­re Gast­ge­ber sind rich­tig stolz auf unser Kom­men“, erin­nert sich Döl­le. Auch die Ver­stän­di­gung war kein Pro­blem: Die mei­sten Bewoh­ner von Högy­é­sz haben deut­sche Wur­zeln und in der Grund­schu­le steht Deutsch regu­lär auf dem Stundenplan.

Bür­ger­mei­ster Máté Sza­bol­cs, Ver­tre­ter der ört­li­chen Ver­ei­ne und der Deut­schen Natio­na­li­tä­ten Selbst­ver­wal­tung hat­ten ein Pro­gramm für die Gäste aus Mit­tel­fran­ken vor­be­rei­tet. Unter ande­rem zeig­ten sie ihnen die Wall­fahrts­kir­che in Csic­só und für die Gegend typi­sche Wein­kel­ler sowie einen idyl­lisch gele­ge­nen See. „Högy­é­sz liegt etwas erhöht und so hat man einen wun­der­schö­nen Blick auf die Ebe­ne“, sagt Döl­le. Einer der Höhe­punk­te der Rei­se war der fei­er­li­che Emp­fang im Kul­tur­haus mit meh­re­ren Jugend­tanz­grup­pen und viel Gesang.

Doch auch Högy­é­sz hat mit eini­gen Pro­ble­men zu kämp­fen: Die Stra­ßen sind in kei­nem guten Zustand, Jugend­ar­beit fin­det nicht statt und in vie­len Fäl­len fehlt es an Infra­struk­tur – so gibt es im gut 4500 Ein­woh­ner zäh­len­den Ort bei­spiels­wei­se kei­nen All­ge­mein­arzt und nur noch für eini­ge Mona­te eine Kin­der­ärz­tin. Weil es wenig Arbeits­plät­ze in der Gemein­de gibt, wan­dern vie­le Men­schen ab – in die grö­ße­ren Städ­te oder ins Aus­land, nach Öster­reich oder Deutsch­land. Doch es gibt auch Bei­spie­le, die Mut machen. Für die Ecken­ta­ler über­setz­te bei­spiels­wei­se eine jun­ge Unga­rin, die nach ihrem Jura­stu­di­um wie­der in ihren Hei­mat­ort Högy­é­sz zurück­ge­kehrt ist.

Herz­lich fiel auch die Ver­ab­schie­dung aus. „Wir sind fro­hen Mutes, dass wir gemein­sam etwas auf­bau­en kön­nen“, sagt Döl­le. Gera­de in der aktu­el­len poli­ti­schen Lage sei­en Kon­tak­te und Ver­stän­di­gung über Län­der­gren­zen hin­weg essen­ti­ell. „Wenn man sich kennt und ver­steht, kann man sich auch gegen­sei­tig verstehen.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es bei Sabri­na Schöl­kopf vom Part­ner­schafts­kreis unter 09126/7821. Der Part­ner­schafts­kreis ist nicht nur für Högy­é­sz aktiv, son­dern bringt sich auch in der Markt­ge­mein­de Ecken­tal selbst ein – etwa beim Land­Markt, auf dem Weih­nachts­markt oder beim Som­mer im Park.