Tour-Stopp in der Spi­tal­kir­che: Jubi­lä­ums-Kon­zert von „Mesin­ke“ in Bad Windsheim

Klezmerband Mesinke. Foto by mesinke 2018
Klezmerband Mesinke. Foto by mesinke 2018

Am kom­men­den Sonn­tag, den 16. Okto­ber 2022, lässt das sechs­köp­fi­ge Ensem­ble „Mesin­ke“ aus dem schwä­bi­schen Krum­bach beson­de­re Töne im Muse­um Kir­che in Fran­ken in der Spi­tal­kir­che erklin­gen. Eine der wohl älte­sten deut­schen Klez­mer­bands legt von 11:30 – 13:00 Uhr einen Stopp auf ihrer Tour zum 30-jäh­ri­gen Band­be­stehen in der Bau­grup­pe Stadt des Frän­ki­schen Frei­land­mu­se­ums des Bezirks Mit­tel­fran­ken in Bad Winds­heim ein.

 Hedwig Lachmann 1865-1918. Foto gemeinfrei

Hed­wig Lach­mann 1865–1918. Foto gemeinfrei

Die Tour 2022 besteht aus einem spe­zi­el­len Jubi­lä­ums­pro­gramm: Es wer­den nicht nur Klez­mer-Stücke und jid­di­sche Songs aus ihrer Best-of-CD „Di yorn geyn zikh“ (2019) prä­sen­tiert. Mesin­ke spielt im ersten Teil des Abends auch ein kom­plett neu­es Pro­gramm, das sich um aus­ge­wähl­te Gedich­te und Über­set­zun­gen von Hed­wig Lach­mann (1865–1918) und ihre Bio­gra­fie dreht. Die Schrift­stel­le­rin wuchs als Toch­ter des Kan­tors der dor­ti­gen jüdi­schen Gemein­de in Krum­bach, der Hei­mat­stadt von Mesin­ke, auf und starb auch dort. Die Sprach­leh­re­rin wid­me­te sich unter ande­rem der Über­set­zung von Wer­ken bekann­ter Schrift­stel­ler wie etwa Edgar Allan Poe oder Oscar Wil­de in die deut­sche Spra­che. Nach­dich­tun­gen und ihre eige­nen Gedich­te wur­den 1902 ver­öf­fent­licht. Mehr als ein Dut­zend die­ser zeit­lo­sen Wer­ke, die sich um The­men wie bei­spiels­wei­se Her­kunft, Flucht, Lie­be und Gesell­schaft dre­hen, ver­ton­ten Band­mit­glie­der Eri­ka Spiel­vo­gel und Jür­gen Groß in den ver­gan­ge­nen Mona­ten. Ins Pro­gramm wur­den auch ver­ton­te Lyrik ihrer Schwe­ster Fran­zis­ka Lach­mann sowie eine Über­set­zung eines welt­be­kann­ten Gedichts von Edgar Allan Poe aufgenommen.

Ziel Mesin­kes ist es, an die umfang­rei­chen Arbei­ten von Hed­wig Lach­mann zu erin­nern. Sie ist heu­te weit weni­ger bekannt als bei­spiels­wei­se ihr Ehe­mann Gustav Land­au­er, der als pazi­fi­sti­scher Poli­ti­ker, Akti­vist und Schrift­stel­ler eine bedeu­ten­de Rol­le in der Münch­ner Räte­re­pu­blik spiel­te, ehe er von anti­re­pu­bli­ka­ni­schen Frei­korps-Sol­da­ten 1919 ermor­det wurde.

Mesin­ke sind:

Mar­tin Glog­ger (Gesang, Bass)
Jür­gen Groß (Gesang, Akkor­de­on, Gitarre)
Thi­lo Jörgl (Gesang, Gitar­re, Drums)
Nico­le Haus­mann (Gesang, Gitarre)
Alex­an­der Mai­er (Kla­ri­net­ten)
Eri­ka Spiel­vo­gel (Gesang, Percussions)

Der Ein­tritt zum Kon­zert ist frei. Das Muse­um Kir­che in Fran­ken freut sich jedoch über Spenden.

Beson­de­rer Tipp:

Anschlie­ßend noch wei­ter zum Tag des dörf­li­chen Hand­werks in der Bau­grup­pe West im Haupt­ge­län­de des Frän­ki­schen Frei­land­mu­se­ums! Schmied, Bütt­ner, Spin­ne­rin, Weber, Holz­schuh­ma­cher und Co. kom­men noch ein­mal alle zusam­men und zei­gen am Nach­mit­tag von 13.00 – 17.00 Uhr ihr Können.