Tie­fen­geo­ther­mie zwi­schen Bam­berg und Coburg: Unter­neh­men und Stadt­wer­ke sind gefragt

MdL Ursula Sowa © le mile studios
MdL Ursula Sowa © le mile studios

Aus einer Anfra­ge der Bam­ber­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ursu­la Sowa (Grü­ne) geht her­vor, dass die wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chun­gen des Poten­ti­als für Tie­fen­geo­ther­mie fort­ge­führt wer­den. Zudem macht das zustän­di­ge Mini­ste­ri­um klar, dass es unter­neh­me­ri­sche Initia­ti­ve braucht, ein belast­ba­res Nut­zungs­kon­zept zu erstellen.

Es ist eine der gro­ßen Auf­ga­ben, um das Kli­ma zu schüt­zen und sich unab­hän­gig von Öl und Gas zu machen: die Wär­me­wen­de. Die Ver­sor­gung von Haus­hal­ten und Unter­neh­men mit Wär­me muss auf erneu­er­ba­re Füße gestellt wer­den. Im Raum Mün­chen wird dafür seit eini­ger Zeit auf Tie­fen­geo­ther­mie gesetzt. Hei­ßes Was­ser aus zwei bis drei Kilo­me­tern Tie­fe wird dafür an die Ober­flä­che gebraucht und zur Ver­sor­gung mit Fern­wär­me genutzt.

Nicht über­all ist das tech­nisch mög­lich. Doch: seit Jah­ren ist bekannt, dass auch zwi­schen Bam­berg und Coburg Poten­ti­al für die Nut­zung von Tie­fen­geo­ther­mie besteht. Die Geo­ther­mie Alli­anz Bay­ern (GAB) unter­sucht die Wär­me­an­oma­lie in Ebern daher mit zahl­rei­chen wis­sen­schaft­li­chen Mit­teln. Offen­bar gilt eine mög­li­che Nut­zung als wahr­schein­lich, denn das baye­ri­sche Wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um teil­te auf eine Anfra­ge von MdL Ursu­la Sowa mit, dass die Unter­su­chun­gen mit Mit­teln des Frei­staats bis 2025 wei­ter­ge­führt werden.

Kon­kret sind ergän­zen­de Mes­sun­gen geplant, die auch die Wirt­schaft­lich­keit der Nut­zung für die Fern­wär­me­ver­sor­gung sowie poten­ti­el­le Stand­or­te für inter­es­sier­te Unter­neh­men und Gemein­den in den Blick neh­men. Wei­ter heißt es, dass eine mög­li­che Umset­zung letzt­lich von Unter­neh­men oder Stadt­wer­ken in die Hand genom­men wer­den muss. „Stadt­wer­ke und For­schungs­ein­rich­tun­gen der Regi­on müs­sen hier auf jeden Fall am Ball blei­ben“, stellt Sowa klar und regt zur wei­te­ren Aus­ar­bei­tung eines ver­bind­li­chen Nut­zungs­kon­zepts an. „Mit­tel­fri­sti­ges Ziel soll­te es sein, eine nach­hal­ti­ge Fern­wär­me­ver­sor­gung auch in öffent­li­cher Hand zu füh­ren, etwa über einen Zweckverband.“

Der Frei­staat stell­te bereits eine För­de­rung über 50 Pro­zent der Kosten in Aus­sicht, auch Bun­des­för­der­pro­gram­me könn­ten genutzt wer­den. „Wenn eine Umset­zung gelän­ge, wäre das für die ange­streb­te Kli­ma­neu­tra­li­tät ein sehr gro­ßer Wurf.“