Eber­mann­stadt: „Tscher­no­byl-Iko­ne“ fin­det neu­en Platz in Turm­ka­pel­le der Burg Feuerstein

Prof. Fleckenstein mit seinem Werk.
Prof. Fleckenstein mit seinem Werk. (Foto: Helmut Hof)

„Chri­stus trö­stet die Kin­der von Tscher­no­byl“ – so lau­tet der Titel einer Iko­ne, die am 08.10.2022 von der Katho­li­schen Erwach­se­nen­bil­dung Forch­heim e.V. in einer Fei­er­stun­de der Burg Feu­er­stein als Dau­er­leih­ga­be über­reicht wur­de. Dia­kon Burk­hard Far­ren­kopf gab dem einen wür­di­gen Rahmen.

Die­se Iko­ne wur­de 2021 anläss­lich der Reak­tor­ka­ta­stro­phe von Tscher­no­byl vor 35 Jah­ren gemalt. In einer wüsten­ar­ti­gen Land­schaft ist im Hin­ter­grund die Reak­tor­rui­ne zu sehen; im Vor­der­grund trö­stet Chri­stus Men­schen und Tie­re, die von dem Unglück sicht­lich gezeich­net sind.

In sei­ner Anspra­che ver­wies der Maler der Iko­ne, Prof. Wolf­gang Flecken­stein, auf die dop­pel­te Bot­schaft die­ser Iko­ne: Einer­seits „eine ein­dring­li­che Mah­nung, die Schöp­fung Got­tes nicht leicht­fer­tig durch tech­ni­schen Hoch­mut zu rui­nie­ren.“ Und zugleich ein Zei­chen eines Tro­stes, der nicht nur ver­trö­stet: „Die­se Iko­ne als Dau­er­leih­ga­be ist hof­fent­lich eine Dau­er­mah­nung, das Trö­sten wie­der neu zu ler­nen und damit die all­zu mensch­li­chen Kata­stro­phen nicht als schick­sal­haft ein­fach hinzunehmen.“

Flecken­stein ver­wies auch auf die erschrecken­de Aktua­li­tät der Iko­ne: heu­te ste­he die Ukrai­ne durch den bru­ta­len rus­si­schen Angriffs­krieg wie­der­um im Fokus, wie­der­um sei­en es auch dro­hen­de nuklea­re Kata­stro­phen. Und er sag­te wei­ter: „Heu­te wür­de ich die Iko­ne anders malen und benen­nen: ‚Chri­stus trö­stet die alten Män­ner und Frau­en der Ukrai­ne‘, im Hin­ter­grund das zer­stör­te Stahl­werk von Asow.“

Hel­mut Hof, Lei­ter der KEB Forch­heim, umriss in sei­nem Bei­trag kurz die Geschich­te der Ent­ste­hung die­ser Iko­ne. Sie ist aus den Iko­nen­kur­sen, die die KEB seit über 35 Jah­ren v.a. in der Land­volks­hoch­schu­le Feu­er­stein anbie­tet, ent­stan­den. Hof beton­te: „Oft wer­den Iko­nen als ‚ver­gol­de­te hei­le Welt‘ abge­tan. Aber die­se Iko­ne zeigt: das Leid und die Brü­che unse­res Daseins fin­den in Iko­nen durch­aus ihren Ausdruck.“

Die Iko­ne fin­det ihren Platz in der Turm­ka­pel­le des Feu­er­stein und kann dort auf Nach­fra­ge zusam­men mit wei­te­ren Iko­nen besich­tigt wer­den. Eine Medi­ta­ti­on zur Iko­ne ist erhält­lich bei der KEB Forch­heim, info@​keb-​fo.​de.