Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth zum Win­ter­se­me­ster 2022/23

Campusrondell der Universität Bayreuth
Campusrondell der Universität Bayreuth. Foto: © UBT

Per­sön­lich, inno­va­tiv und dynamisch

Das kla­re Bekennt­nis zur Prä­senz­leh­re, star­ke Dyna­mik in der For­schung und inten­si­ve Inter­na­tio­na­li­sie­rung aber auch ener­gie­po­li­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen prä­gen den Start ins Win­ter­se­me­ster 2022/23 an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Beson­ders posi­tiv: Die Zahl der aus­län­di­schen Stu­die­ren­den liegt leicht über dem Niveau von 2019, bevor die Pan­de­mie für einen Ein­bruch sorgte.

Mit rund 13.000 Stu­die­ren­den, davon 14 Pro­zent aus dem Aus­land, star­tet die Uni­ver­si­tät Bay­reuth (UBT) ins Win­ter­se­me­ster 2022/2023. „Wir freu­en uns, dass unse­re inter­na­tio­na­len Initia­ti­ven und Koope­ra­tio­nen Früch­te tra­gen und wir trotz des schwie­ri­gen Umfelds eine kon­ti­nu­ier­lich wach­sen­de Zahl aus­län­di­scher Stu­die­ren­der hier begrü­ßen kön­nen“, sag­te Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le bei der Vor­stel­lung der aktu­el­len Zah­len und Plä­ne für das kom­men­de Win­ter­se­me­ster. Nach aktu­el­len Hoch­rech­nun­gen – die end­gül­ti­gen Zah­len ste­hen erst Anfang Dezem­ber fest – kom­men ins­ge­samt rund 2.500 Stu­die­ren­de neu an die Uni­ver­si­tät Bay­reuth, knapp 1.900 davon sind Erst­se­me­ster, also zum ersten Mal an einer Uni­ver­si­tät ein­ge­schrie­ben, etwa 600 wech­seln von einer ande­ren Uni­ver­si­tät zur UBT. „Die Stu­die­ren­den­zah­len sind sta­bil, so kön­nen wir uns inten­siv der wei­te­ren Inter­na­tio­na­li­sie­rung und der Schär­fung unse­res For­schungs­pro­fils wid­men“, berich­tet Leible.

Auf bei­des – Inter­na­tio­na­li­tät und For­schungs­stär­ke der UBT – zah­len auch die Akti­vi­tä­ten ein, die sich im Früh­jahr 2022 nach dem Angriff Russ­lands auf die Ukrai­ne auf dem Cam­pus ent­fal­tet haben: stu­den­ti­sche Hilfs­ak­tio­nen, bila­te­ra­le Kon­tak­te von Bay­reu­ther und ukrai­ni­schen Wissenschaftler*innen sowie Sti­pen­di­en wie die „Bay­reuth Bridge for Sci­ence“, ein UBT-eige­nes För­der­pro­gramm für geflo­he­ne Wissenschaftler*innen aus der Ukrai­ne, unter­stützt durch die Rai­ner Mark­graf Stif­tung und die Adal­bert-Raps-Stif­tung. „Was die Uni­ver­si­täts­fa­mi­lie da gelei­stet hat, ist vor­bild­lich“, resü­mier­te Leible.

„Die inter­na­tio­na­le Lage hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nicht ent­spannt; im Gegen­teil. Kri­sen­her­de spü­ren auch wir: Die Maß­nah­men, die auf­grund des Kriegs in der Ukrai­ne not­wen­dig wur­den, aber auch der Umgang mit Chi­na oder die Ein­spa­run­gen beim DAAD“, berich­te­te Prof. Dr. Nina Nest­ler, neue Vize­prä­si­den­tin für Inter­na­tio­na­li­sie­rung, Chan­cen­gleich­heit und Diver­si­ty der UBT. „Den­noch bezie­hungs­wei­se gera­de des­we­gen blei­ben wir ein welt­of­fe­ner Cam­pus und pfle­gen unse­re euro­päi­schen und glo­ba­len Netz­wer­ke. Zugleich sind Umsicht und Vor­aus­sicht hier das Gebot der Stun­de“, sag­te Nest­ler. Sie konn­te von einem kon­ti­nu­ier­li­chen Wie­der­auf­le­ben der Mobi­li­tät im inter­na­tio­na­len Aus­tausch berich­ten, eben­so von der akti­ven Rol­le der UBT in inter­na­tio­na­len Uni­ver­si­täts­netz­wer­ken und dem Aus­bau wei­te­rer eng­lisch­spra­chi­ger, inter­na­tio­na­ler Pro­gram­me auf dem Cam­pus. Direk­ten Draht in die Regio­nen pflegt die UBT durch die Gate­way Offices in Mel­bourne, Shang­hai und Bor­deaux sowie die Afri­can Clu­ster Cen­ters in Lagos (Nige­ria), Ouag­adou­gou (Bur­ki­na Faso), Eldoret (Kenia) und Mak­handa (Süd­afri­ka).

Zur Schär­fung des For­schungs­pro­fils der Uni­ver­si­tät Bay­reuth tra­gen nicht nur die zahl­rei­chen inter­na­tio­na­len Kon­tak­te bei. Auch die rund 20 in den bei­den abge­lau­fe­nen Seme­stern teil­wei­se aus der High Tech Agen­da neu­be­ru­fe­nen Professor*innen prä­gen die For­schungs­stär­ke der UBT erheb­lich, vor allem auf den Fel­dern Künst­li­che Intel­li­genz, Nach­hal­tig­keit, Bat­te­rie­tech­nik und Entre­pre­neur­ship. Beson­ders erfolg­rei­che regio­na­le und inter­na­tio­na­le For­schungs­pro­jek­te stell­te Prof. Dr. Tho­mas Schei­bel, neu­er Vize­prä­si­den­ten für For­schung und wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs, vor: vom „Future Ener­gy Lab“ in Wun­sie­del, das die UBT wis­sen­schaft­lich beglei­tet, über den Son­der­for­schungs­be­reich (SFB) Mikro­pla­stik, des­sen Wissenschaftler*innen inter­na­tio­nal gefrag­ten Expert*innen sind, bis hin zum SFB Bio­fa­b­ri­ca­ti­on, der die Her­stel­lung von funk­tio­na­len huma­nen Gewe­be­mo­del­len vor­an­treibt, die für die Gewe­be­hei­lung, aber auch für die Phar­ma- und Krebs­for­schung unschätz­ba­ren Wert haben.

Auch aus die­sen hoch­spe­zia­li­sier­ten For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten resul­tiert die Attrak­ti­vi­tät der UBT bei Stu­die­ren­den, die „nun das erste ‘Nach-Coro­na-Seme­ster‘ erle­ben wer­den“, wie Prof. Dr. Mar­tin Huber, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de, beschrieb. Er kün­dig­te an: „Sie wer­den einen weit­ge­hend ein­schrän­kungs­frei­en Uni­ver­si­täts­be­trieb erle­ben.“ Die­ser Beschluss der Hoch­schul­lei­tung wird trotz der aktu­el­len Ener­gie­kri­se auf­recht­erhal­ten. Nach den Ent­beh­run­gen, die fast vier Coro­na-Seme­ster für Stu­die­ren­de mit sich brach­ten, „gibt es kei­ne Alter­na­ti­ve zur Prä­senz­leh­re. Wir sehen es als unse­re sozia­le Ver­ant­wor­tung an, Inter­ak­ti­on und Begeg­nun­gen auf dem Cam­pus mög­lichst unein­ge­schränkt zu ermöglichen.“

Die UBT hat dazu eine Task Force ein­ge­rich­tet, die lau­fend Ener­gie­spar­maß­nah­men über­prüft und neue ergreift. Uni­ver­si­täts­kanz­le­rin Dr. Nico­le Kai­ser mach­te dies­be­züg­lich klar: „Natür­lich lei­sten wir unse­ren Bei­trag zu Ein­spa­run­gen, auch wir haben hier eine gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung. Und auch die erwar­te­ten Mehr­ko­sten von bis zu 25 Pro­zent for­dern dies.“ Die UBT hat unter ande­rem die vor­han­de­nen Lüf­tungs­an­la­gen auf 19 Grad Cel­si­us ein­ge­stellt, die Außen­be­leuch­tung ange­passt und die Flur­be­leuch­tung wur­de, wo mög­lich, auf Zeit­schal­tung umge­stellt. „Sicher­heit und Stu­di­en­be­din­gun­gen haben aber immer Prio­ri­tät!“ Die Kanz­le­rin prä­sen­tier­te eben­falls den aktu­el­len Stand von Bau­maß­nah­men auf dem Cam­pus: Das For­schungs­zen­trum Afri­ka und das Insti­tut für Entre­pre­neur­ship und Inno­va­ti­on haben 2022 wei­te­re Pla­nungs­hür­den genom­men und wer­den 2023 bzw. 2024 begon­nen. Kai­ser beton­te: „Wir sind dank­bar, dass der Frei­staat gera­de in die­sen Zei­ten in moder­ne Gebäu­de, die ener­ge­tisch auf dem neue­sten Stand sein wer­den, investiert.“