Bam­berg: OB Star­ke holt För­de­rung für „Obe­re Sand­stra­ße 20“ in Ber­lin ab

„Dem maroden Anwesen in der Sandstraße sieht man von außen nicht an, wie weit es sich noch nach hinten zieht.“
„Dem maroden Anwesen in der Sandstraße sieht man von außen nicht an, wie weit es sich noch nach hinten zieht.“ ©Sina Schraudner/Stadtarchiv Bamberg

Bun­des­bau­mi­ni­ste­rin Kla­ra Gey­witz lob­te das Bam­ber­ger Projekt

Bam­bergs Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke fuhr per­sön­lich nach Ber­lin, um den För­der­mit­tel­be­scheid in Höhe von 6,75 Mil­lio­nen Euro ent­ge­gen zu neh­men. Vor­aus­ge­gan­gen war ein sorg­fäl­ti­ges und umfang­rei­ches Aus­lo­bungs­ver­fah­ren. Ins­ge­samt hat­ten sich 76 Kom­mu­nen bewor­ben, um sich mit hoch­ka­rä­ti­gen Pro­jek­ten beim Bun­des­pro­gramm „Natio­na­le Pro­jek­te des Städ­te­baus“ zu betei­li­gen. Star­ke: Die Anstren­gun­gen haben sich für unse­re Stadt gelohnt.“

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Urkundenübergabe.

Kla­ra Gey­witz, Bun­des­mi­ni­ste­rin für Woh­nen, Stadt­ent­wick­lung und Bau­we­sen mit Bam­bergs Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke bei der Urkun­den­über­ga­be. ©Bir­git Scheer/​Stadt Bamberg

Nach einer Jury­sit­zung sind 18 Städ­te und Land­krei­se aus­ge­wählt wor­den, die nun eine umfang­rei­che finan­zi­el­le För­de­rung erhal­ten. Kla­ra Gey­witz, Bun­des­mi­ni­ste­rin für Woh­nen, Stadt­ent­wick­lung und Bau­we­sen, sag­te in ihrer Begrü­ßungs­re­de: „Wir ehren heu­te die 18 Klas­sen­be­sten.“ Die Stadt Bam­berg ging mit dem Pro­jekt „Obe­re Sand­stra­ße 20“ ins Ren­nen. Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke: „Es han­delt sich um ein wich­ti­ges Objekt mit­ten im Welt­erbe. Wir müs­sen die­ses bau­fäl­li­ge Gebäu­de drin­gend sanie­ren. Dazu brau­chen wir eine finan­zi­el­le Unterstützung.“

Die Stadt Bam­berg hat nach Auf­fas­sung der Jury nicht nur mit dem bau­li­chen Kon­zept über­zeugt, son­dern „auch mit guten Ideen und ersten Pro­jekt­skiz­zen“, um die künf­ti­ge Nut­zung zu defi­nie­ren. Dabei geht es um kul­tu­rel­le Auf­ga­ben und sozia­le Ein­rich­tun­gen, die dort in Zukunft Platz fin­den kön­nen. „Ein­zel­hei­ten wol­len wir im Stadt­rat und einer breit ange­leg­ten Bür­ger­be­tei­li­gung klä­ren“, so der Ober­bür­ger­mei­ster. „Die Bür­ger­schaft soll letzt­lich ent­schei­den, was mit ihrem Gebäu­de gesche­hen soll“, stell­te Star­ke klar.

Die Sanie­rung ist nur mög­lich, weil die Stadt Bam­berg vor drei Jah­ren das Haus aus einem „Spe­ku­la­ti­ons­fond“ erwor­ben hat. Danach wur­den Not­si­che­rungs­maß­nah­men durch­ge­führt und die Stand­si­cher­heit gewähr­lei­stet. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke ver­si­cher­te in einem per­sön­li­chen Gespräch bei der Bun­des­bau­mi­ni­ste­rin, „dass jetzt der Weg frei ist, um mit der Umset­zung zu begin­nen“. Ohne die 6,75 Mil­lio­nen Euro wäre ein Start­schuss nicht mög­lich gewesen.

Ins­ge­samt wer­den die­ses Jahr Pro­jek­te in Höhe von 75 Mil­lio­nen Euro vom Bund geför­dert. In Bam­berg gibt es zur „Obe­ren Sand­stra­ße 20“ bereits eine Mach­bar­keits­stu­die, wonach ver­schie­de­ne Nut­zun­gen denk­bar sind. So könn­ten in die Kel­ler­räu­me erneut ein Club ein­zie­hen und Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den. Im Erd­ge­schoss böte sich Gastro­no­mie an und in den übri­gen Räu­men des Anwe­sens ist Platz für sozia­le Initia­ti­ven, Büros, Woh­nun­gen und klei­ne­res Gewer­be. Das Ensem­ble umfasst vier Gebäu­de­tei­le. Dass der Pro­zess über die Zukunft des Gebäu­des nun in Gang kommt, bestä­tigt Nata­lie Zitz­mann, Lei­te­rin Hoch­bau im Immo­bi­li­en­ma­nage­ment: Jüngst habe ein Koor­di­nie­rungs­ge­spräch mit dem För­der­mit­tel­ge­ber – dem Bund – statt­ge­fun­den. „Der näch­ste Schritt ist, dass der Bund die Erlaub­nis für die ersten Pla­nungs­stu­fen erteilt. Dann kön­nen wir als Stadt Bam­berg ausschreiben.“

Zur Geschich­te der Immobilie

In der Obe­ren Sand­stra­ße 20, im Kern ein mit­tel­al­ter­li­ches Gebäu­de, war über ein Jahr­zehnt lang ein Musik-Club unter­ge­bracht, bis die Stadt Bam­berg wegen des bau­fäl­li­gen Zustands am 31. Juli 2019, „zur Abwehr einer erheb­li­chen Gefahr für Leben und Gesund­heit“, eine Nut­zungs­un­ter­sa­gung aus­spre­chen muss­te. Mit exter­nen Not­si­che­rungs­maß­nah­men wur­de zunächst die aku­te Ein­sturz­ge­fahr gebannt. Ende 2019 schaff­te die Stadt Bam­berg es dann, das Gebäu­de von dem dama­li­gen Inve­stor zu kau­fen. Mitt­ler­wei­le konn­ten die Stütz­bal­ken zur Sta­bi­li­sie­rung ins Inne­re ver­legt wer­den, trotz­dem ist eine Zwi­schen­nut­zung im Kel­ler sta­tisch nicht möglich.