Stadt und Land­kreis Bay­reuth star­ten Solar-Offensive

Weni­ger Abhän­gig­keit von fos­si­ler Energie

Auf­grund der zuneh­men­den Elek­tri­fi­zie­rung des Ver­kehrs­sek­tors und der Zunah­me von strom­be­trie­be­nen Wär­me­pum­pen für die Gebäu­de­be­hei­zung wird der Strom­be­darf bis zum Jahr 2045 um das 2,5‑fache zuneh­men (Stu­die von Fraun­ho­fer ISE, 2021). Wenn nicht syn­chron die erneu­er­ba­ren Ener­gien aus­ge­baut wer­den, wür­den die Erneu­er­ba­ren dann nur noch 28% der Strom­be­darfs der Regi­on Bay­reuth decken kön­nen. Die Abhän­gig­keit von fos­si­len Ener­gie­trä­gern wür­de alsod­ra­stisch stei­gen – und genau dem wol­len Land­kreis und Stadt Bay­reuth mit einer gemein­sa­men Solar­Of­fen­si­ve ent­ge­gen­wir­ken. Am Mitt­woch gaben Land­rat Flo­ri­an Wie­demann, Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger, Ver­tre­ter des Kli­ma­schutz­ma­nage­ments, des Hoch­baus und des Ener­gie­sek­tors in der Staat­li­chen Berufs­schu­le III den Startschuss.

Schulleiter Martin Abt, Bernd Rothammel (Klimaschutzmanagement Landkreis Bayreuth), Landrat Florian Wiedemann, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Björn Chilla (Bauamtsleiter Stadt Bayreuth), Dr. Michael Schmitt (Geschäftsführer Energent AG), Jana Edlinger (Klimaschutzmanagement Stadt Bayreuth), Urte Kelm (Baureferentin Stadt Bayreuth) und Carola Keine (Klimaschutzmanagement Landkreis Bayreuth) wollen gegen die Abhängigkeit von fossiler Energie ankämpfen.

Schul­lei­ter Mar­tin Abt, Bernd Rot­ham­mel (Kli­ma­schutz­ma­nage­ment Land­kreis Bay­reuth), Land­rat Flo­ri­an Wie­demann, Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger, Björn Chil­la (Bau­amts­lei­ter Stadt Bay­reuth), Dr. Micha­el Schmitt (Geschäfts­füh­rer Ener­gent AG), Jana Edlin­ger (Kli­ma­schutz­ma­nage­ment Stadt Bay­reuth), Urte Kelm (Bau­re­fe­ren­tin Stadt Bay­reuth) und Caro­la Kei­ne (Kli­ma­schutz­ma­nage­ment Land­kreis Bay­reuth) wol­len gegen die Abhän­gig­keit von fos­si­ler Ener­gie ankämpfen.

Stadt und Land­kreis Bay­reuth erken­nen daher die Not­wen­dig­keit an, den Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien in der Regi­on wei­ter voranzubringen.

Neben einer Inten­si­vie­rung der Bera­tungs­an­ge­bo­te, zusätz­li­chen Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen und der Ein­rich­tung eines Online-Solar­rech­ners wol­len Stadt und Land­kreis mit einer Solar-Offen­si­ve die Instal­la­ti­on von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf den kom­mu­na­len Lie­gen­schaf­ten der Stadt und des Land­krei­ses Bay­reuth forcieren.

Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen haben in der Regi­on bereits einen Anteil von 28% an der erneu­er­ba­ren Strom­erzeu­gung und wei­sen aktu­ell die höch­ste Stei­ge­rungs­ra­te auf, da sie ein­fach zu instal­lie­ren sind.

PV-Anla­gen bie­ten ver­schie­de­ne Vor­tei­le. Zum einen sind sie flä­chen­ef­fi­zi­ent. Um die­sel­be Strom­men­ge wie auf einem PV-Dach zu erzeu­gen, bräuch­te man bei Wind­ener­gie­an­la­gen auf dem Land die vier­fa­che Flä­che und bei Bio­gas­an­la­gen sogar die 50-fache Flä­che. Zum ande­ren las­sen PV-Anla­gen eine Dop­pel­nut­zung. Sie bie­ten die Mög­lich­keit einer Kom­bi­na­ti­on mit bei­spiels­wei­se Park­plät­zen (Solar-Car­ports). Oben­drein sind die­se Anla­gen war­tungs­arm, zuver­läs­sig und langlebig.

Aktu­ell wir­ken Lie­fer­bar­keit von Modu­len und Kom­po­nen­ten und die Kapa­zi­tä­ten bei den aus­füh­ren­den Fir­men limi­tie­rend für einen noch schnel­le­ren Zubau. Es wird jedoch damit gerech­net, dass sich im näch­sten Jahr die Situa­ti­on wie­der etwas entspannt.

Details zur Solar-Offensive

Im Rah­men der regio­na­len Zusam­men­ar­beit von Stadt und Land­kreis Bay­reuth wur­de im August 2022 eine Unter­su­chung der PV-Eig­nung (und z.T. der Gründach­eig­nung) aus­ge­wähl­ter Gebäu­de und Park­plät­ze im Besitz des Land­krei­ses und der Stadt Bay­reuth in Auf­trag gege­ben. Die zu unter­su­chen­den Gebäu­de beinhal­ten Lie­gen­schaf­ten mit gro­ßem Solar­po­ten­zi­al. Mit der Unter­su­chung wur­de das Bay­reu­ther Büro ENER­GENT AG beauf­tragt. Die­se wird Ende 2022 abge­schlos­sen sein.

Die Kosten der Unter­su­chung wer­den zu 90 Pro­zent über das Baye­ri­sche För­der­pro­gramm FöR-La geför­dert. Die rest­li­chen zehn Pro­zent tei­len sich Stadt und Land­kreis Bayreuth.

Im Rah­men des Pro­jek­tes wer­den 25 Lie­gen­schaf­ten mit ins­ge­samt 121 Dach­flä­chen für ihre Pho­to­vol­ta­ik-Eig­nung und in Ein­zel­fäl­len auch auf Ihre Eig­nung für ein Gründach oder eine Gründ­ach/PV-Kom­bi­na­ti­on unter­sucht. Außer­dem wer­den acht Park­plät­ze (für die Errich­tung von Solar-Car­ports) in die Unter­su­chung aufgenommen.

Zu unter­su­chen­de Lie­gen­schaf­ten der Stadt Bayreuth

  • Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­ches Gymnasium
  • Städ­ti­sche Wirtschaftsschule
  • Diet­rich-Bon­hoef­fer-Schu­le
  • Alex­an­der-von-Hum­boldt-Real­schu­le
  • Albert-Schweit­zer-Mit­tel­schu­le
  • Kauf­män­ni­sche Berufsschule
  • Grund- und Mit­tel­schu­le St. Georgen
  • Volks­schu­le St. Johannis
  • Alt­stadt­schu­le und Feuerwehr
  • Grund­schu­le Laineck
  • Gym­na­si­um Chri­stia­num Ernestinum
  • Neu­es Rathaus
  • Schloss­ga­le­rie
  • Graf-Mün­ster-Gym­na­si­um Turnhallen

Zu unter­su­chen­de Lie­gen­schaf­ten des Land­krei­ses Bayreuth

  • Johan­nes Kep­ler Real­schu­le Bayreuth
  • Jugend­stät­te Haidenaab
  • Land­wirt­schafts­schu­le und AELF Bayreuth
  • Staat­li­ches Beruf­li­ches Schul­zen­trum Bayreuth
  • Staatl. Real­schu­le Peg­nitz mit Hausmeisterhaus
  • Hotel­fach­schu­le Pegnitz
  • Staat­li­che Berufs­schu­le Pegnitz
  • Berufs­schul­in­ter­nat Pegnitz
  • Haus­mei­ster­haus Gesamt­schu­le Hollfeld
  • Wohn­ge­bäu­de
  • Jugend­zelt­platz­ge­bäu­de Hollfeld
  • Park­platz Land­rats­amt Bayreuth
  • Park­platz Ther­me Obernsees
  • Park­platz War­men­stein­ach Seil­bahn Och­sen­kopf Süd

Allein die Dach­flä­chen die­ser Gebäu­de haben ein Gesamt­po­ten­zi­al für die Erzeu­gung von 2.260 Mega­watt­stun­den Strom pro Jahr, womit man 750 Haus­hal­te ver­sor­gen könn­te (mit einem Jah­res­ver­brauch von 3.000 Kilo­watt­stun­den). Hin­zu kommt das Poten­zi­al der Park­plät­ze, das im Zuge der Unter­su­chun­gen noch ermit­telt wird.

Vom Auf­trag­neh­mer wird bis Ende 2022 ermit­telt wer­den, ob sich die vor­ausge­wähl­ten Dächer hin­sicht­lich ihres Bau­zu­stands für die Errich­tung von Dach­so­lar­an­la­gen und/​oder Dach­be­grü­nun­gen eig­nen. Hier­für sind Vor­ort-Über­prü­fun­gen und die Aus­wer­tung von Gebäu­de­plä­nen erfor­der­lich. Dabei gilt es zu ermit­teln, ob das jewei­li­ge Dach für min­de­stens 20 Jah­re für eine PV-Anla­ge genutzt wer­den könnte.

Dann wer­den für die geeig­ne­ten Dächer und Park­flä­chen Wirt­schaft­lich­keits­be­trach­tun­gen ange­stellt. Dabei wird mit­un­ter die Höhe und der zeit­li­che Ver­lauf (Last­gang) des jewei­li­gen Strom­ver­brauchs berück­sich­tigt. Außer­dem wird geprüft, ob die Wirt­schaft­lich­keit durch die Nut­zung eines Strom­spei­chers ver­bes­sert wer­den könnte.

Für die unter­such­ten Gebäu­de wird für die Umset­zung eine Prio­ri­tä­ten­li­ste auf­ge­stellt, die sich an der Wirt­schaft­lich­keit der Umset­zung und an der Höhe des zu erzie­len­den Strom­ertrags orientiert.

Um Umset­zungs­op­tio­nen auf­zu­zei­gen, wer­den der­zeit gän­gi­ge Betrei­ber­kon­zep­te hin­sicht­lich ihrer Vor- und Nach­tei­le dar­ge­stellt (zum Bei­spiel Kauf und Eigen­be­trieb, Anmie­tung der Anla­ge oder Ver­pach­tung der Dachfläche).

Mit der Instal­la­ti­on der Anla­gen soll 2023 begon­nen werden.