Offe­ner Brief an den Bam­ber­ger Stadt­rat: „Rote Linie überschritten“

Offe­ner Brief an alle Stadt­rä­te der Stadt Bamberg

Sehr geehr­te Damen und Herren,

wir freu­en uns, dass wir im per­sön­li­chen Gespräch mit Ver­tre­tern der ver­schie­de­nen Par­tei­en frak­ti­ons­über­grei­fend immer wie­der Lob und Aner­ken­nung für die Arbeit vom Stadt­mar­ke­ting Bam­berg erhal­ten haben. Vor dem Hin­ter­grund der explo­die­ren­den Ener­gie- sowie stark stei­gen­der Waren­und Per­so­nal­ko­sten, dem wach­sen­den Online­han­del, dem kom­men­den Bahn­aus­bau, zurück­ge­hen­der Fre­quen­zen in den Deut­schen Innen­städ­ten sowie einer zuneh­men­den Kon­sum­zu­rück­hal­tung steht unser Wirt­schafts­raum Bam­berg inkl. dem loka­len Ein­zel­han­del in den kom­men­den Mona­ten und Jah­ren vor unglaub­li­chen Her­aus­for­de­run­gen, die wir nur gemein­sam bewäl­ti­gen können.

Bis­lang hat sich der Stadt­mar­ke­ting Ver­ein bewusst nicht in die poli­ti­sche und media­le Dis­kus­si­on rund um unse­ren Geschäfts­füh­rer ein­ge­mischt. Mit der aktu­ell im Raum ste­hen­den For­de­rung dem Stadt­mar­ke­ting Ver­ein die bereits bewil­lig­ten Gel­der nur dann aus­zu­zah­len, wenn Klaus Stier­in­ger sein ehren­amt­li­ches Stadt­rats­man­dat nie­der­legt, ist für uns nun aller­dings aber eine rote Linie über­schrit­ten worden.

Vie­le Mit­glie­der des Bam­ber­ger Stadt­ra­tes sind in unter­schied­lich­sten Posi­tio­nen und Funk­tio­nen für vie­le Ver­ei­ne, Initia­ti­ven und Insti­tu­tio­nen tätig. Der Geschäfts­füh­rer vom Stadt­mar­ke­ting Bam­berg, Klaus Stier­in­ger, ist bereits in der drit­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode Mit­glied vom Bam­ber­ger Stadt­rat. Nach unse­rem Ver­ständ­nis ent­schei­det weder der Stadt­rat selbst noch ein Ver­ein, son­dern aus­schließ­lich der Wäh­ler, über die Mit­glied­schaft und Zusam­men­set­zung eines Stadtrates.

Die in den Raum ste­hen­de For­de­rung wider­spricht unse­res Erach­tens nicht nur dem gel­ten­den Recht, son­dern stellt nach unse­rer Ein­schät­zung ins­be­son­de­re den Grund­satz, dass nie­mand durch die Aus­übung sei­nes Ehren­am­tes finan­zi­el­len Nach­tei­le erlei­den darf, in Frage.

Der Stadt­rat hat­te im Dezem­ber 21, nach aus­führ­li­cher Vor­stel­lung der Jah­res­ak­ti­vi­tä­ten des Ver­eins durch Mathi­as Bal­u­ses und Pius Schie­le, der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung für die kom­men­den drei Jah­re zuge­stimmt. Die in glei­cher Sit­zung beschlos­se­ne Kon­trol­le der wirt­schaft­li­chen- und finan­zi­el­len Akti­vi­tä­ten wur­de bereits im zwei­ten Quar­tal 2022 ohne Bean­stan­dun­gen durch den Ober­bür­ger­mei­ster, Bür­ger­mei­ster und Wirt­schafts­re­fe­ren­ten gemein­schaft­lich durch­ge­führt. Der Ver­ein hat auf der Grund­la­ge des dama­li­gen Beschlus­ses sei­ne Ver­an­stal­tun­gen für das Jahr 2022 erfolg­reich durch­ge­führt, neue Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt, Inve­sti­tio­nen getä­tigt und Ver­trä­ge unterzeichnet.

Wir gehen des­halb nach wie vor davon aus, dass sich die Stadt Bam­berg an ihren Beschluss des Finanz­se­nat vom 01.12.2021 hält, wir auf Rechts­si­cher­heit und Ver­trau­ens­schutz bau­en kön­nen und unse­re Mit­glie­der ent­spre­chend posi­tiv in unse­rer Haupt­ver­samm­lung im Novem­ber über die Zah­lung unter­rich­ten können.

Vor dem Hin­ter­grund der Viel­zahl an Her­aus­for­de­run­gen gegen­über dem Wirt­schafts­raum Bam­berg, ist nach unse­rer Über­zeu­gung ein star­kes und hand­lungs­fä­hi­ges Stadt­mar­ke­ting gera­de jetzt von her­aus­ra­gen­der Bedeutung.

Das part­ner­schaft­li­che Finan­zie­rungs­mo­dell aus Stadt und Wirt­schaft ist seit 25 Jah­ren die Grund­la­ge für den bis­he­ri­gen Erfolg, den wir durch die Andro­hung der Mit­tel­strei­chung für den Ver­ein aber auch für alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Gefahr sehen.

Das viel­fach aus­ge­zeich­ne­te Stadt­mar­ke­ting Bam­berg genießt seit vie­len Jah­ren bun­des­wei­te Vor­bild­funk­ti­on und hat mit sei­nen belieb­ten und erfolg­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen wie Bam­berg Zau­bert, Blues- und Jazz­fe­sti­val, Fami­li­en­ta­ge, Wein­fest auch in die­sem Jahr wie­der nach­hal­tig zur Attrak­ti­vi­tät und Leben­dig­keit unse­rer Stadt beigetragen.Der Stadt­mar­ke­ting Ver­ein trägt mit wei­te­ren zahl­rei­chen Aktio­nen wie dem „Som­mer der Stra­ßen­kunst“ zur För­de­rung der Kul­tur­wirt­schaft, der Orga­ni­sa­ti­on der Bam­ber­ger Ein­kaufs­gut­schei­ne CitySch­exs, der „Bam­ber­ger Weih­nachts­be­leuch­tung“, dem Baum der Hoff­nung, der „Guten Fee“ sowie mit sei­nen monat­li­chen Sprech­stun­den für Unternehmer*innen, maß­geb­lich zur Sta­bi­li­tät unse­res Wirt­schafts­rau­mes bei. Dies und noch viel mehr bil­det ein Gesamt­pa­ket, wel­ches wir auch in Zukunft ger­ne für alle wei­ter­hin ohne Ein­tritts­gel­der und in Koope­ra­ti­on mit der Stadt Bam­berg anbie­ten möchten.

Nicht nur der Vor­stand, son­dern auch unse­re gro­ße Anzahl an Mit­glie­dern, weiß dabei die her­vor­ra­gen­de und uner­müd­li­che Arbeit vom gesam­ten Stadt­mar­ke­ting Team ein­schließ­lich Geschäfts­füh­rer und ehren­amt­li­chen Unter­stüt­zern zu wür­di­gen. Bereits seit 25 Jah­ren ist die Stadt als gesetz­tes Vor­stands­mit­glied in die Arbeit des Ver­eins aktiv mit ein­ge­bun­den. Wer über die Strei­chung der bereits beschlos­se­nen Gel­der nach­denkt, muss sich dar­über im Kla­ren sein, dass er mit die­ser For­de­rung in erster Linie einen erfolg­rei­chen Ver­ein mit über 250 Mit­glie­dern, 8 haupt­amt­li­che Mit­ar­bei­ter, einen ehren­amt­lich täti­gen Vor­stand, vie­le wei­te­re ehren­amt­li­che Hel­fern sowie nicht zuletzt den hun­dert­tau­sen­den Men­schen, die unse­re belieb­ten ein­tritts­frei­en Ver­an­stal­tun­gen jedes Jahr besu­chen, deut­li­chen Scha­den zufü­gen würde.

Wir bit­ten Sie die erfolg­rei­che Arbeit zum Woh­le unse­rer Stadt und unse­rer Wirt­schaft nicht zu gefähr­den, son­dern laden Sie viel­mehr herz­lich dazu ein, uns bei die­ser Arbeit tat­kräf­tig zu unterstützen.

Mit freund­li­chen Grüßen

  • gez. Andre­as Jakob (1.Vorsitzender)
  • gez. Mathi­as Bal­u­ses (2. Vorsitzender)
  • gez. Mat­thi­as Hinz
  • gez. Arno Schimmelpfennig
  • gez. Pius Schiele
  • gez. Uwe Steinmetz
  • gez. San­dro Da Ros