Bad Ber­neck: „Das Hand­werk wird zer­trüm­mert und nie­mand schaut hin!“ – Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sil­ke Lau­nert dis­ku­tier­te mit der Metzgerinnung

Bad Ber­neck. Die Ener­gie­prei­se stei­gen und stei­gen. Für vie­le Hand­werks­be­trie­be könn­te dies das Aus bedeu­ten. Über die­se schwie­ri­ge Situa­ti­on hat die Bay­reu­ther Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sil­ke Lau­nert gestern Abend in Bad Ber­neck im Rah­men eines Run­den Tisches mit der Metz­ger­innung aus­führ­lich diskutiert.

Die Lage ist sehr ernst. Dar­in waren sich gleich zu Beginn alle Teil­neh­mer, dar­un­ter ins­be­son­de­re Inha­ber von Metz­ge­rei­en und Bäcke­rei­en, bei der von der Orts­vor­sit­zen­den der CSU Wei­den­berg, Dr. Cor­ne­lia Ange­rer-Daum, ins Leben geru­fe­nen Dis­kus­si­ons­run­de einig.

„Das Hand­werk wird zer­trüm­mert und nie­mand schaut hin“, so der Kom­men­tar eines anwe­sen­den Unter­neh­mers. Nicht nur die Ener­gie­prei­se wür­den stei­gen, auch die Roh­stoff­prei­se. Wie die Metz­ger­innung mit­teil­te, lie­ge der Strom­preis aktu­ell bei 5 Cent. Im kom­men­den Jahr sol­len es dann gar 71 Cent wer­den. Die Bay­reu­ther Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sil­ke Lau­nert zeig­te viel Ver­ständ­nis für die Sor­gen der Handwerksbetriebe.

Sie erhal­te vie­le Brie­fe von Unter­neh­men aus der Regi­on, aber auch aus ande­ren Tei­len Deutsch­lands. Die Uni­on habe bereits zu Beginn des Ukrai­ne-Krie­ges das The­ma auf­ge­grif­fen und ent­spre­chen­de Anträ­ge in den Bun­des­tag ein­ge­bracht. Lei­der sei die The­ma­tik jedoch nicht hin­rei­chend beach­tet worden.

Erst jetzt, durch den media­len Druck, wür­de sich das Bun­des­wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um bewe­gen, so Lau­nert. Auch die von der Bun­des­re­gie­rung zuge­sag­ten 200 Milliarden
Euro zur Ent­la­stung von Unter­neh­men und Bür­gern kamen zur Spra­che. Die Bun­des­re­gie­rung lie­fe­re der­zeit noch kei­ne Ant­wort, was sie mit den Gel­dern genau vor­ha­be. Auf Fra­gen im Haus­halts­aus­schuss hät­ten Regie­rungs­ver­tre­ter nicht aus­rei­chend ant­wor­ten kön­nen, so die deut­li­che Kri­tik der CSU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten. Man müs­se jetzt auf die Ergeb­nis­se der Gas­kom­mis­si­on warten.

Die For­de­run­gen von sei­ten der in Bad Ber­neck anwe­sen­den Hand­werks­be­trie­be war ein­deu­tig: Es müs­se umge­hend gehan­delt wer­den. Die Zah­lun­gen müss­ten so schnell wie mög­lich erfol­gen und zwar ohne büro­kra­ti­schen Auf­wand. Sil­ke Lau­nert stimm­te die­ser For­de­rung zu. Im Zwei­fel müss­ten eben Zah­lun­gen wie­der zurück­ge­for­dert wer­den, falls sich her­aus­stel­le, dass das ein oder ande­re Unter­neh­men nicht hilfs­be­dürf­tig gewe­sen sei. „Was jetzt vor allem zählt, ist Schnel­lig­keit!“, unter­strich die Abgeordnete.

Klar sei zudem, so Lau­nert wei­ter, dass die Ener­gie-Ange­bots­sei­te mög­lichst schnell, ohne Ideo­lo­gie, erhöht wer­den müs­se und zugleich Büro­kra­tie bei Was­ser­kraft und Bio­gas­an­la­gen abge­baut wer­den müs­se. Dar­über hin­aus müs­se der Gas­preis­deckel so schnell wie nur mög­lich kom­men. Auch hier dürf­ten kei­ne büro­kra­ti­schen Hür­den auf­ge­stellt werden.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt, der von den Unter­neh­mern ange­spro­chen wur­de, war der durch die Kri­se dro­hen­de Attrak­ti­vi­täts­ver­lust des Hand­werks. Das Hand­werk dür­fe jetzt nicht schlecht­ge­re­det wer­den. Denn dann wür­de der Nach­wuchs nicht wei­ter­ma­chen. Es müs­se auch die näch­ste Gene­ra­ti­on einen Sinn dar­in sehen, Hand­werks­be­trie­be wei­ter­zu­füh­ren, so der deut­li­che Appell. Hier­für sei vor allem Pla­nungs­si­cher­heit ausschlaggebend.

Zum Abschluss des Gesprä­ches sicher­te Sil­ke Lau­nert zu, die vor­ge­tra­ge­nen For­de­run­gen mit nach Ber­lin zu neh­men und dort wei­ter­hin Druck auf die Ver­ant­wort­li­chen zu machen.