Ple­ch: Deut­sches Kame­ra­mu­se­um stat­tet TV-Pro­duk­ti­on der ARD mit zeit­ge­nös­si­schen Foto­ge­rä­ten aus

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Deutsches Kameramuseum stattet TV-Produktion der ARD „Das Weiße Haus am Rhein“ mit zeitgenössischen Fotogeräten aus. Foto: Museum

Deut­sches Kame­ra­mu­se­um stat­tet TV-Pro­duk­ti­on der ARD „Das Wei­ße Haus am Rhein“ mit zeit­ge­nös­si­schen Foto­ge­rä­ten aus – Dut­zen­de Kame­ras für drei „Pres­se­kon­fe­ren­zen“ und eine Roll­eiflex für „Eva Braun“

PLE­CH – Man muss­te schon genau hin­schau­en am Mon­tag­abend, 3. Okto­ber 2022, als zur besten Sen­de­zeit am „Tag der deut­schen Ein­heit“ in der ARD Dut­zen­de Foto­ap­pa­ra­te aus dem Deut­schen Kame­ra­mu­se­um ihren „Fern­seh­auf­tritt“ hat­ten: Die Ple­cher Muse­ums­ma­cher hat­ten laut einer Pres­se­mit­tei­lung des Muse­ums schon zum drit­ten Mal eine hoch­ka­rä­ti­ge TV-Pro­duk­ti­on der Köl­ner Zeit­sprung Pic­tures GmbH mit zeit­ge­nös­si­schen Foto- und Film­ap­pa­ra­ten ausgestattet.

„Für drei Pres­se­kon­fe­ren­zen im TV-Zwei­tei­ler „Das Wei­ße Haus am Rhein“ benö­tig­te das deutsch-pol­ni­sche Pro­duk­ti­ons­team jeweils zeit­lich pas­sen­de Kame­ras, zudem wur­de die Figur der Hit­ler-Freun­din Eva Braun für die Rol­le mit einer hüb­schen Roll­eiflex samt Leder­ta­sche aus dem Muse­ums­fun­dus aus­ge­stat­tet“, berich­tet Muse­ums­lei­ter Kurt Tau­ber. Grund­la­ge der Ver­fil­mung, die zum Teil auf wah­ren Bege­ben­hei­ten beruht, ist das Dreh­buch von Dirk Käm­per, der nach inten­si­ven Recher­chen der Geschich­te der Hote­liers­fa­mi­lie Dree­sen, mitt­ler­wei­le in der 5. Gene­ra­ti­on, zahl­rei­che Details zu einer ful­mi­nan­ten Fami­li­en­ge­schich­te ergänz­te und ein ein­drucks­vol­les Bild zeich­net. Denn kaum an einem ande­ren Ort ist eine ein­zel­ne Fami­lie den Schlüs­sel­mo­men­ten und ‑per­so­nen deut­scher, euro­päi­scher, ja der Welt­ge­schich­te so nahe­ge­kom­men, wie die Dree­sens in ihrem Rhein­ho­tel im klei­nen Bad Godesberg.

Die Dreh­ar­bei­ten began­nen bereits im Sep­tem­ber 2020 mit einer deutsch-pol­ni­schen Crew um Kame­ra­mann Felix Cra­mer und Sze­nen­bild­ner Pierre Pfundt in Polen, wo für 29 Dreh­ta­ge in Bres­lau und Umge­bung Tei­le des Hotels Dree­sen Innen und Außen aus­ge­stat­tet und gebaut wor­den waren. Ende Okto­ber erfolg­te der Umzug der kom­plet­ten Crew nach Nord­rhein-West­fa­len, wo am tat­säch­li­chen Hotel Dree­sen unter ande­rem Auf­nah­men an der berühm­ten Fas­sa­de des Hotels direkt am Rhein gedreht wur­den. Ende Novem­ber zog die Crew dann noch mal für ein paar Dreh­ta­ge nach Bay­ern, wo die Auf­nah­men nach 51 Dreh­ta­gen Mit­te Dezem­ber 2020 abge­schlos­sen wurden.

Die Beset­zung war abso­lut hoch­ka­rä­tig: Jona­than Ber­lin (Emil Dree­sen), Ben­ja­min Sad­ler (Fritz Dree­sen), Katha­ri­na Schütt­ler (Maria Dree­sen), Pau­li­ne René­vier (Ulla Dree­sen) und die berühm­te, zum dama­li­gen Zeit­punkt 83-jäh­ri­ge Nico­le Hee­sters (Adel­heid Dree­sen). Wegen der Coro­na-Pan­de­mie wur­de die Ver­öf­fent­li­chung des Zwei­tei­lers immer wie­der verschoben.

Das Deut­sche Kame­ra­mu­se­um hat­te in der Ver­gan­gen­heit schon zwei ande­re Zeit­sprung-Pro­duk­tio­nen mit Foto‑, Film- und Labor­ge­rä­ten aus­ge­stat­tet: 2016 die Ver­fil­mung von „Jack The Rip­per“ für SAT‑1 sowie das RTL-Bio­pic über den jun­gen Aus­nah­me-Ten­nis­spie­ler Boris Becker („Der Rebell – Von Lei­men nach Wim­ble­don“), das im Dezem­ber 2021 aus­ge­strahlt wurde.

Das Ple­cher Muse­um sei, so För­der­ver­eins­vor­sit­zen­der Tho­mas Wan­ka, „regel­mä­ßig gefragt, wenn irgend­wo Pho­to­gra­phi­ca für Foto- oder Film­auf­nah­men als Staf­fa­ge gebraucht wer­den.“ Zur­zeit läuft eine Kalen­der­pro­duk­ti­on in Würz­burg, wo Mode­auf­nah­men mit Ple­cher Kame­ras als Deko­ra­ti­on pro­du­ziert werden.

Wer jetzt neu­gie­rig gewor­den ist: Der TV-Zwei­tei­ler ist in der ARD-Media­thek abzurufen.