Zwi­schen Pur­zel­bär­chen, Ein­hör­nern und Wal­ber­la-Spe­zia­li­tä­ten – So ver­lief der Herbst­markt im Wild­park Hundshaupten

Herbstmarkt im Wildpark Hundshaupten Oktober 2022
Hildegard aus Kalchreuth und ihre Freundin Marina aus Schossaritz präsentierten beim 6. Herbstmarkt selbst gebundene Herbstkränze. Text + Fotos: Thomas Weichert

„Pikan­der­la vom Walberla“

Der Herbst­markt im Wild­park Hunds­haup­ten war verregnet

„Wir sind Natur­mad­la“, sagen Hil­de­gard aus Kalch­reuth und ihre Freun­din Mari­na aus Schoss­aritz, als sie an einem der ersten von ins­ge­samt 35 Stän­den ihre selbst gebun­de­nen Herbst­krän­ze wäh­rend des inzwi­schen sech­sten Herbst­mark­tes im Wild­park Hunds­haup­ten prä­sen­tie­ren, den Land­rat Her­mann Ulm zusam­men mit dem Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Micha­el Hof­mann (bei­de CSU) in des­sen Eigen­schaft als Vor­sit­zen­der des För­der­ver­eins eröff­net hatte.

Wich­tig ist für Hil­de­gard und Mari­na, dass für ihre Krän­ze alles regio­nal ist und aus der Natur kommt. Die Zuta­ten für ihre kunst­vol­len Herbst­krän­ze stam­men aus dem eige­nen Gar­ten oder aus den Gär­ten von Freun­din­nen. Es wird aber auch im Wald und auf Wie­sen gesam­melt, der Hafer ist selbst ange­baut und sogar das Heu ist aus eige­ner Ern­te. Dafür wird sogar extra der uralte Heu­wen­der an den histo­ri­schen Eicher-Trak­tor ange­hängt. Michae­la Por­ster und Pau­li­ne Lin­der sowie wei­te­re Frau­en vom Kin­der­schutz­bund Forch­heim stricken und nähen das gan­ze Jahr über, um ihre Stoff­tie­re und Woll­socken dann beim Herbst­markt für einen guten Zweck ver­kau­fen zu kön­nen. Auch Mar­me­la­den wer­den selbst eingekocht.

Fami­li­en­heb­am­me Frau­ke Löw und die Lei­te­rin der Bera­tungs­stel­le für Schwan­ger­schafts­fra­gen am Land­rats­amt Forch­heim, Karin Kohl­mann, sowie Ele­ni Papa­ge­or­go­pou­los und Ant­je Rup­pert vom Büro Sinus wol­len das Bun­des­pro­jekt „Frü­he Hil­fen“ mit ihrer „Glücks­rät­s­el­ak­ti­on“ bekann­ter machen. Wer am Glücks­rad dreht muss dann bestimm­te Fra­gen über Babys oder die Kin­der­er­zie­hung beant­wor­ten. Was es nicht alles gibt.

Die Kräu­ter­fee Caro­la Kubik aus Orts­spitz stellt „Pikan­der­la vom Wal­ber­la“ selbst her. Die Wal­ber­la-Spe­zia­li­tät sind kräf­ti­ge Dips aus ver­schie­de­nen Obst­sor­ten, die gut als def­ti­ge Bei­ga­be zur Brot­zeit oder zum Rin­der­fi­let pas­sen. Im Ange­bot hat sie auch ver­schie­de­ne Kräu­ter­sal­ze. Alle Kräu­ter stam­men aus ihrem Gar­ten oder wur­den in der Natur gesammelt.

Die gelern­te Gold­schmie­din Elke Wag­ner aus Herolds­berg prä­sen­tiert ihren „See­len­freun­de-Schmuck“. Jeder Ket­ten­an­hän­ger oder Ohr­ring ist ein Uni­kat, in wel­ches Hunde‑, Katzen‑, Pfer­de- oder Kin­der­haa­re ein­ge­ar­bei­tet sind und das ein idea­les per­sön­li­ches Geschenk dar­stellt. Seit über 40 Jah­ren ist Chri­sti­an Küh­nel-Kratz aus Erm­reuth auf der Fran­ken­alb auf der Jagd nach schö­nen Ammo­ni­ten. Sein Kel­ler und sein Schup­pen sind voll mit urzeit­li­chen Ver­stei­ne­run­gen, die er auch an Kin­der ver­schenkt. Als er selbst noch ein Kind war, bekam er einen Ammo­ni­ten geschenkt. „Danach war alles zu spät, denn da hat mei­ne Sam­mel­lei­den­schaft ange­fan­gen.“ Sein Hob­by sei aber auch gesund, weil er dau­ernd an der fri­schen Luft ist.

Das erste Mal beim Herbst­markt dabei ist Andre­as Walz aus Igens­dorf, des­sen gro­ßes Hob­by das Drech­seln und Epoxid­harz-Gie­ßen ist. „Lei­der ist das Wet­ter heu­te nicht so gut und es kom­men viel zu wenig Leu­te“, sagt Walz, der aber im näch­sten Jahr ger­ne wie­der kommt.

„Darf es noch ein Ein­horn sein, oder lie­ber ein Auto“, fragt Dani­el Hagen­bu­cher von der Frucht­gum­mi­ma­nu­fak­tur „Frum­mix“ aus Lich­ten­fels die Kin­der. Einst hat­te sei­ne Frau Susan die Idee Frucht­gum­mis für per­sön­li­che Anläs­se oder für Fir­men­wer­bung ganz indi­vi­du­ell selbst herzustellen.

Fri­seur­mei­ste­rin Doris Holl­mann vom Fri­seur­stu­dio Doris aus Grä­fen­berg ver­kauft dane­ben selbst her­ge­stell­te Wasch­mit­tel der Schlei­che­rei, wel­che die erste Sei­fen­ma­nu­fak­tur in Fürth ist. Die hand­ge­ar­bei­te­ten Wasch­mit­tel sind ohne Kon­ser­vie­rungs­stof­fe und Che­mie her­ge­stellt. Sie gibt es in ver­schie­de­nen Duft­rich­tun­gen und eine klei­ne Tüte, auf­ge­löst in Was­ser, reicht für etwa 60 Wasch­ma­schi­nen­la­dun­gen bei 40 Grad.

„Pur­zel­bär­chen“ heißt die Geschäfts­idee von Thad­dä­us Brau­ner und sei­ner Frau San­dra aus Stacken­dorf in der Gemein­de But­ten­heim. Viel Geschäft mach­ten sie mit ihrem crea­ti­vem Tex­til­de­sign wegen des Regens, der beson­ders am Nach­mit­tag hef­tig war, lei­der nicht.