Bam­berg: „Zer­stör­te Stra­ßen“ – Pre­miè­re im Gro­ßen Haus des ETA Hoff­mann Theaters

„Zerstörte Straßen“ Premiere im Großen Haus des ETA Hoffmann Theaters
„Zerstörte Straßen“ Premiere im Großen Haus des ETA Hoffmann Theaters; Bildnachweis ETA Hoffmann Theater

Am Frei­tag, 21. Okto­ber um 19:30 Uhr, fei­ert Nata­lia Vor­ozhbyts „Zer­stör­te Stra­ßen“ Pre­miè­re im Gro­ßen Haus des ETA Hoff­mann Theaters.

Was macht der Krieg in der Ukrai­ne mit den Men­schen? Wel­che Beschä­di­gun­gen hat er in den letz­ten acht Jah­ren bereits hin­ter­las­sen? Wie sieht der All­tag in einem vom Krieg zer­ris­se­nen Land aus? Die­se Fra­gen sind zen­tral für die ukrai­ni­sche Autorin und Fil­me­ma­che­rin Nata­lia Vor­ozhbyt. Ihr Stück „Zer­stör­te Stra­ßen“, dass sie schon 2017 für das Roy­al Court Theat­re in Lon­don geschrie­ben hat, zeigt Men­schen, die eine nur noch Geset­zen des Krie­ges gehor­chen­den Welt zu bewäl­ti­gen ver­su­chen. Das ist mal absurd, mal bit­ter, mal bedrückend. Wie soll man auch klar­kom­men, wenn das eige­ne Land auf ein­mal geteilt ist in einen Teil, in dem Krieg herrscht, und einen Teil, der schein­bar nor­mal funk­tio­niert? Vor­ozhbyts Figu­ren suchen in einem All­tag zwi­schen Gewalt, Fol­ter und Miss­brauch nach einem Aus­weg und Über­le­bens­stra­te­gien. Gibt es nicht doch noch einen Rest Mensch­lich­keit inmit­ten des unvor­stell­ba­ren Wahn­sinns, der Krieg heißt?

Für ihren Text hat Vor­ozhbyt eige­ne Recher­chen und Geschich­ten von aus dem Don­bas Geflüch­te­ten genutzt. Für das ETA Hoff­mann Thea­ter wird die Autorin eine neue Sze­ne schrei­ben und das Stück damit bis in die Gegen­wart hin­ein fortsetzen.

Nata­lia Vor­ozhbyt ist Co-Grün­de­rin des Thea­ters der Ver­trie­be­nen, in dem Geflüch­te­te aus dem Don­bas ihre Geschich­ten erzäh­len kön­nen. „Bad Roads“, der Film nach dem Stück in der Regie der Autorin, kam 2020 in die Kinos und wur­de 2021 als ukrai­ni­scher Oscar-Bei­trag aus­ge­wählt. Regis­seur Woj­tek Klemm stellt sich mit sei­ner Insze­nie­rung erst­mals dem Bam­ber­ger Publi­kum vor.