Bam­ber­ger Grü­ne kri­ti­sie­ren städ­ti­sche Online-Umfra­ge zur Unte­ren Brücke

Online-Umfra­ge zur Unte­ren Brücke: „Gut gemeint, aber schlecht gemacht“

Grü­ne hal­ten Fra­gen für ten­den­zi­ös, kri­ti­sie­ren Män­gel und bean­tra­gen, Umfra­ge neu aufzusetzen

Kaum ist die Befra­gung online, soll sie auch schon wie­der gestoppt und neu auf­ge­setzt wer­den. Es geht um eine Bürger:innen-Befragung im Inter­net zur Gastro­no­mie auf der Unte­ren Brücke. Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke will auf die­se Wei­se „mög­lichst vie­le Stim­men hören“, damit der Stadt­rat weiß, „was die Men­schen über den Test­be­trieb im Som­mer 2022 den­ken“ – so heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung der Stadt. Hin­ter­grund: Dem­nächst steht eine wich­ti­ge Ent­schei­dung für die­sen zen­tra­len Ort im Welt­kul­tur­er­be an: Bleibt die Gastro­no­mie auch künf­tig oder ist die Sache bald gegessen?

Die Mei­nung der Bürger:innen abzu­fra­gen, das hal­ten auch die Bam­ber­ger Grü­nen für sinn­voll und unter­stüt­zen dies aus­drück­lich. „Aber nicht mit einer ten­den­ziö­sen und sug­ge­sti­ven Befra­gung, die an man­chen Stel­len gar absurd ist!“ sagt Grü­nen-Frak­ti­ons­spre­cher Chri­sti­an Hader. Er bean­tragt des­halb, die Umfra­ge auf www​.bam​berg​-gestal​ten​.de erst ein­mal wie­der zurück­zu­zie­hen und in kor­ri­gier­ter und ver­bes­ser­ter Ver­si­on neu aufzusetzen.

Als Bei­spie­le führt er an, dass die Teil­neh­men­den zwar nach den Aus­wir­kun­gen auf Lärm­be­lä­sti­gung und Ver­kehr gefragt wer­den, nicht aber danach, wie sie die Gastro-Buden bei der Mit­or­aj-Skulp­tur fin­den. Eine ande­re Fra­ge rich­te sich auf die Eigen­schaf­ten der Befrag­ten: Dort könn­ten sie ant­wor­ten, dass sie z.B. „Fuß­gän­ger“ sind oder „Rad­fah­rer“ oder „Anwoh­ner“, aber nicht alles oder meh­re­res zugleich. „Das ist unsin­nig und rea­li­täts­fern“, so Haders Kommentar.

Grü­nen-Vor­stands­mit­glied Timm Schul­ze kri­ti­siert, dass es mög­lich sei, mehr­fach an der Befra­gung teil­zu­neh­men, „was das Mei­nungs­bild mas­siv ver­fäl­schen kann“, und dass die Anga­ben zur Per­son wie etwa zum Wohn­ort nicht abge­si­chert seien.

Aus die­sem Grund wun­dert sich Andre­as Eichen­se­her dar­über, dass man nicht das auf www​.bam​berg​-gestal​ten​.de bereits instal­lier­te Online-Tool für die Befra­gung ver­wen­det. Der Grü­nen-Stadt­rat enga­giert sich im städ­ti­schen Pro­jekt Smart City und weiß daher, dass mit die­sem Tool durch die Regi­strie­rung der Teil­neh­men­den eine Mehr­fach­teil­nah­me aus­ge­schlos­sen wird und trenn­scharf nach Post­leit­zah­len Ergeb­nis­se ana­ly­siert wer­den kön­nen. „Dadurch kann kon­trol­liert wer­den, dass die Dis­kus­si­on lokal geführt wird. Die Ein­schät­zung soll­te auf der Wahr­neh­mung der Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung beru­hen“, sind sich Eichen­se­her, Hader und Schul­ze einig.