Aus der Dormit­zer Leser­post: Sind die Orts­um­fah­run­gen schuld am Klimawandel?

leserbrief-symbolbild

Ant­wort der Bür­ger­initia­ti­ve „L(i)ebenswertes Dormitz“ auf den Leser­brief „Der Kli­ma­wan­del ist ange­kom­men – Orts­um­ge­hun­gen sind in jeder Hin­sicht unverantwortlich“

Als Ant­wort auf den Leser­brief von Dirk Peter­sen (BN) „Der Kli­ma­wan­del ist ange­kom­men – Orts­um­ge­hun­gen sind in jeder Hin­sicht unver­ant­wort­lich“ vom 30. August 2022 haben wir den fol­gen­den Leser­brief geschrieben.

Sind die Orts­um­fah­run­gen schuld am Klimawandel?

Aus der Dormitzer Leserpost: Sind die Ortsumfahrungen schuld am Klimawandel? Oktober 2022

So in etwa könn­te Dormitz mit Orts­um­ge­hung aus­se­hen! Foto: Privat

Dass der Kli­ma­wan­del da ist, wird zwi­schen­zeit­lich auch der letz­te begrif­fen haben. Und auch, wor­an es wirk­lich liegt, näm­lich am CO2-Aus­stoß jedes ein­zel­nen welt­weit. Dies ist hin­rei­chend erforscht und belegt. Es liegt dar­an, dass wir zu viel pro­du­zie­ren, zu viel flie­gen und viel zu gro­ße ver­brauchs­träch­ti­ge Autos fah­ren statt den ÖPNV zu benut­zen. Auch dass viel zu viel auf der Stra­ße trans­por­tiert wird etc.. Ener­gie­ein­spa­rung ist auf allen Ebe­nen gefragt. Und das genau macht es so schwie­rig, denn ein noch so guter CO2-Fuß­ab­druck eines Ein­zel­nen ist nicht mal ein Trop­fen auf dem hei­ßen Stein. Ent­we­der wir alle neh­men uns zurück oder der Kli­ma­wan­del wird fort­schrei­ten, das ist die bit­te­re Erkennt­nis unse­rer Zeit. Da hie­ße es erst­mal der wach­sen­den Erd­be­völ­ke­rung ent­ge­gen zu wir­ken, denn jeder wei­te­re Mensch wird CO2 aus­sto­ßen, weil auch er sei­ne Bedürf­nis­se befrie­di­gen muss, Mobi­li­tät benö­tigt, sein Haus hei­zen muss etc. Nur eine „Ver­kehrs­wen­de“ bringt da erst­mal auch nichts, denn allein der Ver­kehr ist dar­an nicht schuld.

Aus der Dormitzer Leserpost: Sind die Ortsumfahrungen schuld am Klimawandel? Oktober 2022

Das Logo der Bür­ger­initia­ti­ve L(i)ebenswertes Dormitz.

Das gan­ze The­ma auf eine oder zwei Umge­hungs­stra­ßen her­un­ter zu bre­chen, die „unver­bes­ser­li­che“ Leu­te haben wol­len, ist schlicht­weg eben­so stu­pi­de, wie der Satz „Wer Stra­ßen sät, wird Ver­kehr ern­ten“. Umge­hungs­stra­ßen lei­ten den vor­han­de­nen Ver­kehr ledig­lich um, raus aus bewohn­ten Gebie­ten und ver­bes­sern so die Umwelt­be­din­gun­gen der Anwoh­ner von Bestands­stra­ßen. Mas­si­ver Ver­kehr, vor allem der Schwer­last­ver­kehr schä­digt die Gesund­heit der dor­ti­gen Bewoh­ner. LKW’s stel­len für schwä­che­re Ver­kehrs­teil­neh­mer, wie Kin­der und Senio­ren, unbe­strit­ten eine gro­ße Gefahr dar. Wäh­rend für die Pend­ler ggf. noch Alter­na­ti­ven wie ÖPNV oder Rad­ver­kehr mög­lich erschei­nen, feh­len für den Schwer­last­ver­kehr redu­zie­ren­de Lösun­gen im länd­li­chen Bereich kom­plett. Somit bie­ten Umfah­run­gen weit­rei­chen­de Vor­tei­le, ohne per se Ver­kehr oder CO2-Aus­stoß zu för­dern. Und der Flä­chen­ver­brauch ist im Ver­gleich zu dem, was Jahr für Jahr an Bau­ge­bie­ten aus­ge­wie­sen wird (auch in Dormitz und Neun­kir­chen) sehr gering. Viel­leicht soll­te sich der BN auch mal an sei­ne eige­ne Nase fas­sen, sei­ne Zie­le und Inhal­te über­den­ken, bevor man ande­re als „Unver­bes­ser­li­che“ abkanzelt.

Klaus Trecz­ka
i. A. Bür­ger­initia­ti­ve L(i)ebenswertes Dormitz