Rad­sport: Anne Kir­sten und Jan­nik Stoll sie­gen beim „Bay­reu­ther Cont­re La Montre“-Rennen

Radsport: Anne Kirsten und Jannik Stoll siegen beim „Bayreuther Contre La Montre“-Rennen Oktober 2022
Jannik Stoll flog beim Radsportevent „Bayreuther Contre La Montre – Besiege die Uhr!“ mit fast 47 km/h über den Asphalt und finishte nach 27:19 Sekunden. Text: fue, Foto: Max Lauterbach

Regen­schlacht beim Bay­reu­ther Cont­re La Montre

Star­ke Lei­stun­gen trotz schlech­ter Rah­men­be­din­gun­gen zeig­ten die Akti­ven aus ganz Deutsch­land beim Rad­sport­event „Bay­reu­ther Cont­re La Mont­re – Besie­ge die Uhr!“

Das Ein­zel­zeit­fah­ren auf der Strecke rund um die Ther­me Obern­sees war auch in die­sem Jahr aus­ge­bucht. Schnell­ste Frau war Anne Kir­sten von Team Böhn­lein Sports Bam­berg. Gast­ge­ber Team Ice­hou­se Bay­reuth stell­te mit Jan­nik Stoll wie im Vor­jahr den schnell­sten Mann im Feld.

Beim Ren­nen gilt es 21,3 Kilo­me­ter ohne nen­nens­wer­ten Höhen­un­ter­schied, jedoch mit vier Wen­de­punk­ten zu mei­stern. Dies und die voll­ge­sperr­te Strecke locken Rad­sport­ler aus ganz Deutsch­land in den Land­kreis Bay­reuth. Orga­ni­sa­tion­chef Frank Übel­hack zog trotz des schlech­ten Wet­ters ein posi­ti­ves Fazit zum Renn­tag: „Trotz Dau­er­re­gen, star­kem Wind und sehr kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren waren 118 Akti­ve am Start.

Ver­ständ­lich war für uns die hohe Anzahl von Absa­gen, da das Fah­ren mit dem Zeit­fahr­rad bei die­sen Bedin­gun­gen sehr schwie­rig ist. Für die Ath­le­ten war es ein Kampf nicht nur gegen die Uhr oder sich selbst, son­dern eben auch gegen das Wet­ter. Men­ta­le Stär­ke war hier gefragt. Wir sind glück­lich, dass es kei­nen ein­zi­gen Sturz gab.“

Star­kes Her­ren­feld – Jan­nik Stoll fliegt trotz Näs­se über den Asphalt

Radsport: Anne Kirsten und Jannik Stoll siegen beim „Bayreuther Contre La Montre“-Rennen Oktober 2022

Jan­nik Stoll in Run­de 2 in einer der weni­gen Minu­ten ohne Regen. Foto: Flo­ri­an Massen

Nach sei­nem Sieg Vor­jahr ging Jan­nik Stoll vom Team Ice­hou­se als Titel­ver­tei­di­ger in das dies­jäh­ri­ge Ren­nen. Das Nach­wuchs­ta­lent aus der 2. Tri­ath­lon-Bun­des­li­ga­mann­schaft von Team Ice­hou­se über­zeug­te in die­sem Jahr mit sehr star­ken Rad­splits bei den Bun­des­li­ga­ren­nen. Stoll durf­te als erster Akti­ver auf die um 09:30 Uhr in Rich­tung Frän­ki­sche Schweiz bis zum Wen­de­punkt nahe Plan­ken­fels voll gesperr­te Strecke star­ten. Am Ende konn­te er sich über den zwei­ten Sieg freu­en. Der Ath­let flog mit fast 47 km/​h über den Asphalt und finish­te nach 27:19 Sekun­den. „Mir hat es auch die­ses Jahr wie­der sehr viel Spaß gemacht am Anschlag zu fah­ren. Auf­grund der Käl­te war es aller­dings noch­mal här­ter und das Was­ser hat das Ren­nen ins­ge­samt lang­sa­mer gemacht.

Trotz­dem war es ein guter Ein­stieg nach der Off-Sea­son, um wie­der ein paar Renn­ki­lo­me­ter zu sam­meln und Moti­va­ti­on für die näch­ste Sai­son zu tan­ken, in der ich lie­bend ger­ne wie­der star­te. Dann hof­fent­lich bei Son­nen­schein“, so Stoll zu sei­ner star­ken Lei­stung. Auf dem zwei­ten Platz folg­te der erst 19 Jah­re alte Rad­bun­des­li­ga- Ath­let vom Team Hanau-Storck Paul Kel­ler. Der für sei­nen Hei­mat­ver­ein RC Her­pers­dorf 1919 star­ten­de Ath­let hat­te 30 Sekun­den Rück­stand auf Stoll. Beim Zeit­fah­ren in Obern­sees war er in der Ver­gan­gen­heit nicht in den Start­li­sten ver­tre­ten. Den Sprung auf das Podest erreich­te auf Platz 3 Ste­fan Schardt vom RSC Neu­kir­chen in 28:09 Minu­ten mit einer Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit von 45,4 km/​h. Der Ober­pfäl­zer erziel­te in den letz­ten sechs Jah­ren durch­ge­hend Topp­lat­zie­run­gen. Der Baye­ri­sche Mei­ster im Zeit­fah­ren aus dem Vor­jahr fei­er­te in die­sem Jahr bereits Sie­ge und Podest­plat­zie­run­gen bei Zeit­fah­ren in der Master­klas­se bei den Zeit­fahr­ren­nen in Wei­den, Elk­ho­fen und Leer­stet­ten. Eine Podest­plat­zie­rung ver­pass­te Mar­cel Ber­gelt vom Cycling Team Schwein­furt um nur 10 Sekunden.

Mat­thi­as Schödel­bau­er von der DAV Röthen­bach gewinnt Seniorenwertung

Sie­ger der Senio­ren­wer­tung war Mat­thi­as Schödel­bau­er von der DAV Röthen­bach mit einer Zeit von 29:31 Minu­ten und einer Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit von 43,3 km/​h. Der frü­he­re Deut­sche Vize­mei­ster und Baye­ri­sche Mei­ster auf der Rad­renn­bahn im Sprint zeig­te in den letz­ten Jah­ren durch­weg sehr gute Lei­stun­gen und fuhr im Zeit­fah­ren in St. Johann in die­sem Jahr sei­ne Best­lei­stung von 44,2 km/​h in einem Ren­nen. Sil­ber ging mit 29:47 Minu­ten an Den­ny Dress­ler vom Team Bachus Bike aus Erfurt. Das Podest ver­voll­stän­dig­te Oli­ver Roth vom Cycling-Team Rhein-Main, der die vier Run­den in einer Zeit von 30:24 Minu­ten absol­vier­te. Roth erreich­te bei der dies­jäh­ri­gen Masters-WM in St. Johann in der Klas­se M3 mit dem 9. Platz den größ­ten Erfolg in die­sem Jahr.

Span­nen­des Damen­ren­nen mit gerin­gen Sekun­den­ab­stän­den – Anne Kir­sten am schnellsten

Radsport: Anne Kirsten und Jannik Stoll siegen beim „Bayreuther Contre La Montre“-Rennen Oktober 2022

Sie­ge­rin Anne Kir­sten. Foto: Flo­ri­an Massen

Das Ren­nen der Damen war von eini­gen Absa­gen von star­ken Fah­re­rin­nen geprägt. Pro­mi­nen­te­ste Absa­ge war von der Vor­jah­res­sie­ge­rin Kat­ja Stöcker vom Team Ice­hou­se. Die erfolg­rei­che Tri­ath­le­tin ver­zich­tet kurz­fri­stig auf den Start­platz, um kei­nen Sturz in der direk­ten Vor­be­rei­tung für die Iron­man Welt­mei­ster­schaft auf Hawaii Anfang Okto­ber zu ris­kie­ren. Span­nung war den­noch garan­tiert. Dies zeig­ten auch die Ziel­zei­ten auf dem Podest mit nur sehr gerin­gen Sekundendifferenzen.

Die schnell­ste Zeit im Feld fuhr Anne Kir­sten von Böhn­lein Sports Bam­berg. Die Mit­tel­di­stanz-Tri­ath­le­tin, die sich beim Iron­man 70.3 Maas­tricht Anfang August mit einem 2. Platz in der Alters­klas­se für die Iron­man Welt­mei­ster­schaft Lathi 2023 qua­li­fi­ziert hat, flog mit einer Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit von fast 40 km/​h trotz nas­sen Unter­grunds förm­lich über den Asphalt rund um die Ther­me Obern­sees und finish­te nach 33:03 km/​h. 2019 und 2021 war die Bam­ber­ge­rin jeweils auf Platz 3. „Die­ses Jahr war das Wet­ter sehr kalt, ver­reg­net und win­dig. Die Stra­ße war teil­wei­se schlecht zu sehen, weil das Visier ange­lau­fen ist. Dadurch bin ich auch eher in Schlag­lö­cher oder Gull­i­deckel rein­ge­fah­ren. Man kann also von schwie­ri­gen Bedin­gun­gen spre­chen. Gleich­zei­tig macht es irre Spaß, mal eine hal­be Stun­de lang alles raus­zu­fah­ren. Die Run­den selbst bin ich recht gleich­mä­ßig gefah­ren. Ich nut­ze zur Anzei­ge eine Watt­mes­sung“, war das State­ment von Anne Kir­sten im Ziel.

Auf Platz zwei folg­te nur fünf Sekun­den spä­ter Tine Sen­del von der Mali­Crew aus Bay­reuth. Für die Tri­ath­le­tin war das Ren­nen in Obern­sees das erste Zeit­fah­ren. Als eine der besten Tages­lei­stun­gen ist der drit­te Platz von Alex­an­dra Kren­mayr zu bewer­ten, die nur 13 Sekun­den vom Sieg trenn­ten. Die Nürn­ber­ge­rin ist seit dem letz­ten Jahr Ath­le­tin Pro­fi-Triaht­lon­team im OMNi BIO­TIC POWER TEAM. Die seit sie­ben Jah­ren in Nürn­berg leben­de Öster­rei­che­rin star­tet am Vor­tag bei Euro­pas größ­tem Zeit­fahre­vent „King of the Lake“ am Atter­see und und finish­te dort auf Platz 12. Sie ver­pass­te somit nur um weni­ge Sekun­den eine Top-10 Plat­zie­rung. „Beim King of the Lake war es mir bei den Tem­pe­ra­tu­ren und glei­chem Wet­ter über die dop­pel­te Län­ge nicht mög­lich, mei­ne Lei­stung abzu­ru­fen, weil ich fast erfro­ren bin, somit hat­te ich am Sonn­tag noch eine Rech­nung offen“, so das Fazit nach einem har­ten Rad­sport­wo­chen­en­de von Krenmayr.

Phil­ipp Plesch­ko gewinnt Jugend-Wertung

Der Sie­ger der Jugend­wer­tung mit einer Zeit von 33:30 und einen Schnitt über 38,1 km/​h war Phil­ipp Plesch­ko gefolgt von Cle­mens Zel­der in 34:51 aus Erfurt vom Team Bachus Bike.

Regio­na­le Wer­tung „Neu­bürg-Cham­pi­on“

Im Rah­men des „Neu­bürg-Cham­pi­on“ wer­den die schnell­sten Akti­ven in einer sepa­ra­ten Wer­tung weib­lich und männ­lich ermit­telt. Hin­ter­grund ist das star­ke mitt­ler­wei­le mit natio­na­len Top­fah­rern besetz­te Star­ter­feld. Schnell­ste und lei­der ein­zi­ge Dame war hier Tine Sen­del in 32:08 Minu­ten von der Mali­Crew. Schnell­ster Mann aus der Regi­on war Jan­nik Stoll in 27:19 Minu­ten vor Mar­co Rödel in 28:36 Minu­ten, der zwei Sekun­den schnel­ler als Sven Pol­lert (alle Team Ice­hou­se) war.