„Ein war­mes Essen für Kin­der“ – Bam­ber­ger Tafel lädt zu Spa­ghet­ti mit Toma­ten­so­ße und Eis

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Ein warmes Essen für Bamberger Kinder. Tafel lud ein. Foto: Stadtarchiv, Jürgen Schraudner

Die Kin­der­ar­mut in Deutsch­land wächst per­ma­nent – auch in Bam­berg. Für vie­le Kin­der ist es nicht mehr selbst­ver­ständ­lich, täg­lich eine war­me Mahl­zeit zu erhal­ten. Um sie küm­mert sich die Bam­ber­ger Tafel und hat rund 200 Kin­der aus dem Stadt­teil Gereuth zu einer – im wahr­sten Sin­ne des Wor­tes – lan­gen Kin­der­ta­fel ein­ge­la­den. Bunt geschmück­te Tische schlän­gel­ten sich wie ein lan­ges Band hin­ter der Bas­KID­hall, Jungs und Mäd­chen aus der Trim­berg-Schu­le saßen zusam­men, hat­ten jede Men­ge Spaß und lie­ßen sich eine ordent­li­che Por­ti­on Spa­ghet­ti mit Toma­ten­so­ße schmecken. Und damit die Kin­der auch etwas mit nach Hau­se neh­men konn­ten, gab es zum Abschluss noch einen Gut­schein für einen Besuch im Bam­ba­dos und ein Überraschungsei.

„Kein Kind darf bei uns hun­gern“, sagt Wil­helm Dorsch, 1. Vor­sit­zen­der Bam­ber­ger Tafel e.V. Immer wie­der orga­ni­siert der Ver­ein Kin­der­ta­feln, um den Klein­sten unse­rer Gesell­schaft eine gesun­de Mahl­zeit zu bie­ten. „Essen ver­bin­det“, weiß Dorsch und freut sich, wenn er sieht, dass sich die Kin­der beim gemein­sa­men Mit­tag­essen auch viel zu erzäh­len haben.

„Was bei der Bam­ber­ger Tafel gelei­stet wird, ist unglaub­lich. Sie haben ein star­kes Netz­werk auf­ge­baut und pfle­gen den Kon­takt zu den ver­schie­den­sten Orga­ni­sa­tio­nen und Ein­rich­tun­gen. Wenn alle gemein­sam an einem Strang zie­hen, dann kön­nen wir auch die Her­aus­for­de­run­gen des bevor­ste­hen­den Win­ters gut mei­stern“, sagt Bür­ger­mei­ster und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glü­sen­kamp. Er appel­liert an die gesam­te Stadt­ge­sell­schaft, die wich­ti­ge Arbeit der Bam­ber­ger Tafel gera­de auch in schwie­ri­gen Zei­ten zu unterstützen.

Die Bam­ber­ger Tafel ver­sorgt wöchent­lich rund 300 Fami­li­en mit Lebens­mit­teln. Für Tafel­kun­den, die nicht mehr zur Tafel kom­men kön­nen, stel­len sie Lebens­mit­tel­kar­tons zusam­men und wo immer es nötig ist hel­fen die vie­len Ehren­amt­li­chen der Tafel Men­schen, die sich in schwie­ri­gen Lebens­la­gen befin­den oder die ganz plötz­lich in eine Not­si­tua­ti­on gera­ten sind.

Ins­ge­samt wird die Lage der Tafeln in Deutsch­land immer schwie­ri­ger, da vie­le Super­märk­te und Dis­coun­ter auf­grund der stei­gen­den Prei­se knap­per kal­ku­lie­ren und somit für die Tafeln nicht mehr viel übrig­bleibt. „Zum Glück sind wir bis­lang in Bam­berg von die­ser Situa­ti­on nicht betrof­fen“, freut sich Dorsch. „Wir haben ein gutes Team und kön­nen zwi­schen 70 und 100 Märk­te anfah­ren und wer was abge­ben kann, tut dies auch.“

Dass die Tafel eine Rie­sen­stüt­ze ist, weiß auch die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Stadt Bam­berg, Gabrie­le Kepic. „Ohne ihr Enga­ge­ment könn­te vie­les nicht auf­ge­fan­gen wer­den, vor allem beim The­ma der Lebens­mit­tel­ver­sor­gung von sozi­al Schwächeren.“

Bam­ber­ger Tafel

Die Bam­ber­ger Tafel e.V. ist ein Betrieb der Näch­sten­lie­be, der immer noch von Ehren­amt­li­chen gelei­tet wird. Die Bam­ber­ger Tafel ist dem Bun­des­ver­band der Deut­schen Tafeln ange­schlos­sen. Sie sam­melt qua­li­ta­tiv ein­wand­freie Lebens­mit­tel, die kurz vor oder am Min­dest­halt­bar­keits­da­tum ste­hen bei Fir­men in der Regi­on ein und ver­teilt die­se – gegen einen sym­bo­li­schen Betrag oder kosten­los – an Bedürf­ti­ge. Die Arbeit der Bam­ber­ger Tafel wird durch die Spon­so­ren und Mit­glie­der ermög­licht, die die Arbeit mit Geld, Sach­spen­den und Lebens­mit­teln unterstützen.

Längst sind es nicht mehr Rand­grup­pen, son­dern ver­mehrt älte­re Men­schen und Fami­li­en – Rent­ner, die durch Kür­zun­gen im Sozi­al­be­reich, Arbeits­lo­sig­keit oder per­sön­li­che Schick­sa­le in Not gera­ten sind und Hil­fe bedür­fen. Der Vor­teil der Bam­ber­ger Tafel e.V. ist schnel­le und unbü­ro­kra­ti­sche Hil­fe. Ca. 300 Fami­li­en kom­men jede Woche zur Tafel um sich Lebens­mit­tel abzu­ho­len. Längst ist es aber mög­lich, eine erwei­ter­te Hil­fe anzu­bie­ten, die auch ger­ne und oft genutzt wird. So ist Beglei­tung zu Stadt­wer­ken oder Schuld­ner­be­ra­tung – Gesprä­che in Not­si­tua­tio­nen genau­so mög­lich, wie finan­zi­el­le Unter­stüt­zung in Not­la­gen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Bam­ber­ger Tafel unter www​.bam​ber​ger​-tafel​.de