Die Stadt Bam­berg nähert sich den 80.000 Einwohnern

585_Die_Stadt_Bamberg_nähert_sich_den_80000_Einwohnern
Die Einwohnerzahl in der Stadt Bamberg ist im ersten Halbjahr 2022 auf über 79.000 gestiegen.Foto: Stadt Bamberg, Steffen Schützwohl

Ein Grund für den Bevöl­ke­rungs­an­stieg ist auch die hohe Bele­gungs­zahl des Anker­zen­trums. OB Star­ke for­dert des­halb eine gleich­mä­ßi­ge­re Ver­tei­lung der Geflüchteten.

Die Stadt Bam­berg bewegt sich mit gro­ßen Schrit­ten auf die 80.000-Einwohner-Marke zu. Hat­te das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­ti­stik zum 31. Dezem­ber 2021 noch 77.749 Einwohner:innen in der Welt­erbe­stadt ver­or­tet, so errech­ne­te es nun für den Stich­tag 30. Juni 2022 eine Ein­woh­ner­zahl von 79.034 Men­schen. Das ist der höch­ste Wert in der Geschich­te der Stadt und ent­spricht einer Zunah­me von 1285 Per­so­nen inner­halb eines hal­ben Jah­res. „Die­se Zah­len zei­gen die gro­ße Beliebt­heit und die beson­de­re Attrak­ti­vi­tät unse­rer Stadt gera­de auch bei jun­gen Men­schen“, betont Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Starke.

Wie die Ver­tei­lung der Geschlech­ter zeigt, ist die Stadt Bam­berg weib­lich geprägt, denn es leben aktu­ell gut 2300 Frau­en (gesamt 40.676) mehr in der Stadt als Män­ner (38.358). „Bei aller Freu­de dar­über, dass wir die magi­sche Mar­ke von 80.000 Ein­woh­nern wohl bald knacken wer­den, mahnt uns die­se Ent­wick­lung auch, mit unse­rer Infra­struk­tur Schritt zu hal­ten, gera­de was die Ver­sor­gung mit Kita-Plät­zen und gün­sti­gem Wohn­raum betrifft. Hier machen wir unse­re Haus­auf­ga­ben“, sagt OB Andre­as Star­ke, der vor einer Eupho­rie warnt und zu „einem rea­li­sti­schen Blick auf die Zah­len“ rät.

OB: „Beob­ach­ten die Ent­wick­lung mit Sorge“

Wie kommt es zu dem signi­fi­kan­ten Anstieg in der ersten Hälf­te des Jah­res? Die Lei­te­rin des Ein­woh­ner­mel­de­am­tes, Karo­li­ne Zapf, nennt drei Grün­de dafür: Erstens sind unter den Neubürger:innen auch die Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne erfasst, die nach dem Kriegs­aus­bruch ihre Hei­mat ver­las­sen und in Bam­berg eine Unter­kunft gefun­den haben. Zwei­tens macht sich hier der Aus­klang der Coro­na-Pan­de­mie bemerk­bar, der vor allem für eine ver­stärk­te Rück­kehr der Stu­den­ten gesorgt hat. Und drit­tens haben auch die Bele­gungs­zah­len des Anker­zen­trums Ober­fran­ken im Som­mer zuge­nom­men. „Die­se Ent­wick­lung beob­ach­ten wir aller­dings mit Sor­ge, denn mitt­ler­wei­le lebt in Ober­fran­ken jeder vier­te Flücht­ling in Bam­berg. Das führt auch zu sozia­len Span­nun­gen“, erklärt Andre­as Star­ke und for­dert hier eine gleich­mä­ßi­ge­re Ver­tei­lung auf alle Kom­mu­nen gemäß der Asyldurchführungsverordnung.

Der Ober­bür­ger­mei­ster nutz­te eine Video­kon­fe­renz am Anfang der Woche, um der Regie­rungs­prä­si­den­tin sowie den betei­lig­ten ober­frän­ki­schen Land­rä­ten die „beson­de­re Situa­ti­on und die erheb­li­chen Bela­stun­gen der Stadt Bam­berg zu schildern“.

Hin­ter­grund: Die amt­li­chen Einwohner-Zahlen

Zwei­mal im Jahr ver­öf­fent­licht das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­ti­stik die amt­li­chen Ein­woh­ner-Zah­len der baye­ri­schen Kom­mu­nen. Es stützt sich dabei auf die Daten der letz­ten offi­zi­el­len Bevöl­ke­rungs­zäh­lung und aktua­li­siert die­se auf Grund der von den Kom­mu­nen gemel­de­ten Zuzü­ge, Abgän­ge, Gebur­ten und Todes­fäl­le. Die aktu­el­le Grund­la­ge bil­det noch der Zen­sus 2011. Die mit dem neu­en Zen­sus 2022 erho­be­nen Daten wer­den vor­aus­sicht­lich ab 2023 zur Ver­fü­gung ste­hen und bil­den dann die Grund­la­ge für die wei­te­re Fort­schrei­bung der amt­li­chen Bevöl­ke­rungs­zahl durch das Lan­des­amt für Sta­ti­stik. Wie sich dadurch die Bevöl­ke­rungs­zahl für ein­zel­ne Städ­te und Gemein­den ver­än­dern wird, lässt sich noch nicht absehen.