Schwimm­sport: Die SG Bam­berg nahm an den Euro­pa­mei­ster­schaf­ten der Masters 2022 in Rom teil

Schwimmsport: Die SG Bamberg nahm an den Europameisterschaften der Masters 2022 in Rom teil September 2022
Gruppenbild der Bamberger Mannschaft in Rom, vor dem Olympiabad (v.l.): Horst Schubert, Jürgen "Cäsar" Bruhn, Sarah Rupprecht, Rüdiger Schneider, Michael Schorr, Leo Endres, Felix Reithmeir, Katharina Rupprecht, Bastian Schorr, Ute Becker, Jennifer Pock-Baier, Marlies Fischer und als Unterstützung Katharina Pock). Foto: SG Bamberg

Alle Wege füh­ren nach Rom

Schwimmsport: Die SG Bamberg nahm an den Europameisterschaften der Masters 2022 in Rom teil September 2022

Basti­an Schorr bei der Sie­ger­eh­rung über 800 Meter Frei­stil. Foto: SG Bamberg

Von Ende August bis Anfang Sep­tem­ber fan­den im Anschluss an die offe­nen Euro­pa­mei­ster­schaf­ten die Euro­pa­mei­ster­schaf­ten der Masters im Was­ser­ball, Turm­sprin­gen, Syn­chron­schwim­men, Frei­was­ser- und Becken­schwim­men statt. Dabei star­te­ten 5150 Ath­le­ten aus 38 Län­dern in 302 Wett­kämp­fen. Die SG Bam­berg wur­de dabei durch 12 Akti­ve aus den Alters­klas­sen 25 bis 65 vertreten.

Bereits vor dem Start der Becken­wett­be­wer­be ging Basti­an Schorr (AK 30) aus Bam­berg im Frei­was­ser an den Start. Im „Open Water“ muss­te dabei in allen Alters­klas­sen eine Run­de von 3,0 km im Mit­tel­meer vor Ostia absol­viert wer­den. Zusätz­lich zur Ori­en­tie­rung im Frei­was­ser kamen hier noch das Salz­was­ser, die unge­wohn­ten Wel­len und die Strö­mung hin­zu. In sei­nem Ren­nen konn­te sich Basti­an Schorr immer im Spit­zen­feld hal­ten. In einem span­nen­den Schluss­spurt schaff­te er es aufs Podest mit fast 5 Sekun­den Vor­sprung auf den 4. Platz und sicher­te sich so sei­ne erste EM-Medail­le, noch bevor der Rest der Bam­ber­ger Mann­schaft für die Becken­wett­be­wer­be in Rom ange­kom­men war.

Am Sonn­tag ging es dann mit den Wett­be­wer­ben im Olym­pia­pool von 1960 los. Mit über 3000 Akti­ven und einer Dau­er von 8 Tagen nah­men die­se deut­lich den größ­ten Teil der Ver­an­stal­tung in Anspruch. Von Bam­ber­ger Sei­te eröff­ne­ten Mar­lies Fischer (AK 60), Felix Reit­h­meir (AK 25) und Basti­an Schorr die Becken­wett­be­wer­be mit den 800 Meter Frei­stil. In 13:36,97 Minu­ten sicher­te sich Fischer den 10. Platz in ihrer Alters­klas­se und ver­bes­ser­te ihre Mel­de­zeit um fast eine Minu­te. Bei den Män­nern blieb Reit­h­meir in 9:38,82 Minu­ten eben­falls unter sei­ner Mel­de­zeit und erreich­te einen guten 6. Platz in der Alters­klas­se 25. Sei­nen ersten gro­ßen Coup sicher­te sich Basti­an Schorr zum Abschluss des Tages. Mit einer Zeit von 8:47,56 Minu­ten schlug er gera­de ein­mal 0,04 Sekun­den vor sei­nem Kon­kur­ren­ten aus Groß­bri­tan­ni­en an und sicher­te sich damit den Sieg in der Alters­klas­se 30.

Für die Lang­strecken­schwim­mer Reit­h­meir und Schorr hieß es gleich am näch­sten Mor­gen wie­der rein in den Pool, denn am Mon­tag­vor­mit­tag stan­den die 400 Meter Frei­stil auf dem Pro­gramm. In 4:42,04 Minu­ten sicher­te sich Reit­h­meir hier einen guten 10. Platz in sei­ner Alters­klas­se. Eine Alters­klas­se dar­über war das vor­de­re Feld ähn­lich dem vom Vor­tag. Mit der Anwei­sung es dies­mal nicht so span­nend zu machen ging Schorr ins Was­ser und erschwamm sich in 4:12,81 Minu­ten einen Vor­sprung von über einer Sekun­de vor dem zeit­gleich gemel­de­ten Ita­lie­ner Filosi auf dem zwei­ten Platz.

Am Nach­mit­tag stan­den dann die 100 Meter Schmet­ter­ling auf dem Pro­gramm, was für Ute Becker, Micha­el Schorr (bei­de AK 55) und Rüdi­ger Schnei­der (AK 35) jeweils ihren ersten Start bedeu­te­te. In 1:25,73 Minu­ten ver­bes­ser­te sich Schorr um fast 5 Sekun­den gegen­über den Deut­schen Mastersmei­ster­schaf­ten Anfang August in Gera. Nur 0,5 Sekun­den schnel­ler erreich­te Becker in 1:25,24 Minu­ten den 6. Platz in ihrer Alters­klas­se. Den Abschluss am Mon­tag mach­te Schnei­der, der sich in einer neu­en Best­zeit von 1:04,76 Minu­ten den 14. Platz in der Alters­klas­se 35 sicherte.

Der Diens­tag stand dann ganz im Zei­chen der Brust- und Rücken­schwim­mer. Hier star­te­ten Horst Schu­bert und Jür­gen „Cäsar“ Bruhn in der Alters­klas­se 65 über die 100 Meter Distanz. Mit einem star­ken End­spurt konn­te sich Schu­bert im Bam­ber­ger Duell durch­set­zen und erreich­te in 1:28,55 Minu­ten mit weni­ger als einer Sekun­de Rück­stand auf Bron­ze den 4. Platz. Auch Bruhn konn­te mit einem 6. Platz in 1:30,05 Minu­ten durch­aus zufrie­den sein. Auf den 50 Rücken lief es dann für Micha­el Schorr lei­der nicht ganz rund und mit der Zeit von 40,41 Sekun­den war er zunächst nicht zufrieden.

Schwimmsport: Die SG Bamberg nahm an den Europameisterschaften der Masters 2022 in Rom teil September 2022

Basti­an Schorr mit leich­tem Vor­sprung bei sei­nem Ren­nen über 400 Meter Frei­stil. Foto: SG Bamberg

Nach einem frei­en Nach­mit­tag, der mit Sight­see­ing in der ewi­gen Stadt gefüllt wur­de, stand am letz­ten Tag im August die drit­te Ein­zel­strecke für die Frei­stil­spe­zia­li­sten Reit­h­meir und Basti­an Schorr an. Bereits auf den 400 Metern zeig­te sich, dass die Stär­ken der ein­zel­nen Schwim­mer sel­ten über alle Strecken­län­gen gleich blei­ben. Auf der 200 Meter Distanz kamen dann dazu noch die Sprin­ter von den kür­ze­ren Strecken. Das bekam Reit­h­meir zu spü­ren, der sich eher auf den län­ge­ren Strecken und im Tri­ath­lon wohl fühlt. Trotz­dem konn­te er sich in 2:13,86 Minu­ten einen guten 20. Platz sichern. Bei Schorr ging es dann noch­mal um alles. Bei allen drei Wen­den wen­de­te er in einem engen Feld auf Rang zwei. Mit einem star­ken Schluss­sprint konn­te er sich aber auf der letz­ten Bahn durch­set­zen und sicher­te sich in 1:57,59 Minu­ten sei­nen drit­ten Titel. Die Plät­ze zwei bis vier wur­den von ita­lie­ni­schen Schwim­mern belegt, was auf der Tri­bü­ne kom­men­tiert wur­de als „Schorr [s:kor] ver­sus Italy“.

Am Nach­mit­tag stan­den dann für Jen­ni­fer Pock-Bai­er (AK 40) und Becker die 200 Meter Lagen auf dem Pro­gramm. In 03:04,50 Minu­ten sicher­te sich Becker einen guten 6. Platz und unter­lag damit nur knapp Pock-Bai­er im Bam­ber­ger Duell, wel­che sich in 3:03,09 Minu­ten den 7. Platz in ihrer Alters­klas­se erkämpfte.

Frisch in den Sep­tem­ber gestar­tet, kamen dann end­lich die Sprin­ter zum Zug. Doch bevor die 50 Meter Schmet­ter­ling star­te­ten über­zeug­te Schu­bert zunächst in 3:27,92 Minu­ten über 200 Meter Brust mit dem 7. Platz. Die­sel­be Plat­zie­rung sicher­te sich Bruhn dann auf der Schmet­ter­ling-Sprint­di­stanz in 35,52 Sekun­den. Auch wenn er sich Bruhn noch knapp geschla­gen geben muss­te, konn­te sich Micha­el Schorr über eine Zeit von 35,77 und einen 28. Platz freu­en. In der Alters­klas­se 35 schaff­te es Schnei­der in 29,05 Sekun­den auf den 16. Platz. In der jüng­sten Alters­klas­se (AK 25) absol­vier­ten Leo End­res sowie Katha­ri­na und Sarah Rup­p­recht ihren ersten Start. In 27,42 Sekun­den erreich­te End­res dabei den 10. Platz und mit gera­de ein­mal 13 Hun­dert­stel Sekun­den Unter­schied konn­ten sich Sarah (32,32 Sekun­den) und Katha­ri­na Rup­p­recht (32,45 Sekun­den) die Plät­ze 23 und 24 sichern.

Der Abend brach­te danach die ersten Staf­fel­wett­kämp­fe mit sich. Mit Pock-Bai­er (Rücken), Katha­ri­na Rup­p­recht (Brust), Becker (Schmet­ter­ling) und Sarah Rup­p­recht (Kraul) erreich­te das Damen­quar­tett einen guten 5. Platz in 2:26,27 Minu­ten über 4x50 Meter Lagen. Bei den Her­ren star­te­ten Micha­el Schorr (Rücken), End­res (Brust), Schnei­der (Schmet­ter­ling) und Basti­an Schorr (Kraul) und beleg­ten den 11. Platz in 2:02,49 Minu­ten, wobei hier vor allem Micha­el Schorr zu erwäh­nen ist, der in 39,70 Sekun­den, sei­ne 50 Meter Rücken Zeit noch ein­mal deut­lich stei­gern konnte.

Am Frei­tag hieß es dann für Rüdi­ger Schnei­der über 200 Meter Schmet­ter­ling auf zur letz­ten Strecke. In 2:27,78 Minu­ten wuss­te er zu über­zeu­gen und sicher­te sich mit einer Best­zeit von bei­na­he 10 Sekun­den den 8. Platz. Danach ging es für Bruhn, Schu­bert und End­res auf die kur­ze 50 Meter Brust­di­stanz. Hier wuss­te Schu­bert ein wei­te­res Mal zu über­zeu­gen und sicher­te sich in sei­ner Alters­klas­se den 5. Platz in 39,08 Sekun­den. Den 8. Platz in die­ser Alters­klas­se konn­te sich Bruhn in 41,26 Sekun­den erkämp­fen. In einem Wim­pern­schlag­fi­na­le, in dem die Plät­ze 1–4 nur 0,24 Sekun­den aus­ein­an­der­la­gen, sorg­te End­res für einen wei­te­ren Coup aus Bam­ber­ger Sicht. In 29,71 schwamm er zu Bron­ze, nur 0,14 Sekun­den hin­ter der Goldmedaille.

Am abschlie­ßen­den Wochen­en­de waren dann noch die Mixed-Staf­feln im Pro­gramm. In der Auf­stel­lung Basti­an Schorr, End­res, Sarah und Katha­ri­na Rup­p­recht gin­gen die Bam­ber­ger über 4x50 Lagen und Frei­stil an den Start. In ihrer stark umkämpf­ten Alters­klas­se konn­ten sie sich dabei in 2:01,32 Minu­ten den 5. Platz in der Lagen- und in 1:50,03 den 6. Platz in der Frei­stil­staf­fel sichern. Für die bei­den Rup­p­recht Schwe­stern wur­de der letz­te Wett­kampf­tag dann auch unter dem „Tag der Wen­de“ bekannt. Denn jetzt muss­ten die bei­den Sprin­te­rin­nen nach der 1. Bahn auch noch eine zwei­te Bahn (mit Wen­de dazwi­schen) absol­vie­ren. Auch wenn die Angst groß war, so konn­ten sich die Ergeb­nis­se doch durch­aus sehen las­sen. In 1:07,34 (Sarah Rup­p­recht) mit Platz 21 und in 1:08,54 (Katha­ri­na Rup­p­recht) mit Platz 23 stell­ten bei­de erneut ihren Wert unter Beweis.

Nach die­ser ner­ven­auf­rei­ben­den Woche hieß es erst­mal ein wenig zur Ruhe kom­men, bevor es mit dem Trai­ning und den Wett­kämp­fen Ende Sep­tem­ber bereits wie­der weitergeht.