Gscheitgut-Autorenwanderung durch Forchheim führte auch auf die Spuren des Bieres

Impression von der Stadtführung
Impression von der Stadtführung (Foto: Corinna Brauer)

Am Sonntag, 25.09.22, lud der Gscheitgut-Verein zu einem literarischen Sonntagsfrühstück in die Kaffeerösterei Bogatz ein. Zu Blaubeerpfannkuchen, fränkischer Antipasti und selbstgemachten Marmeladen konnten die Gäste ein Potpourri an Gedichten und Geschichten hören. Zu Gast war Rainer Streng, Autor und künstlerischer Leiter der Forchheimer Literaturbühne und Preisträger des Forchheimer Kulturpreises. Zwischen den einzelnen Frühstücksgängen servierte er Nachdenkliches, Mörderisches, Heiteres und Berührendes aus seinen eigenen Werken und aus der Weltliteratur.

Das Frühstücksbuffet ließ im Bogatz keine Wünsche offen.

Das Frühstücksbuffet ließ im Bogatz keine Wünsche offen. Foto: Corinna Brauer)

„Die Kombination aus Literatur, Genuss und fundierten Führungen hat sich bei uns seit 13 Jahren bewährt“, freut sich Corinna Brauer, die 1.Vorsitzende des Gscheitgut-Vereins. Sie nutzte den Tag heute auch, um die Gastgeber, Familie Bogatz von der gleichnamigen Kaffeerösterei vorzustellen: Constanze und Dieter Bogatz haben sich mit ihrer Kaffeerösterei einen Traum erfüllt. Seit dem Jahr 2010 gibt es die Kaffeerösterei Bogatz in der Hornschuchallee. Ihre Philosophie beschreibt Constanze Bogatz so: „Gute Zutaten sind für mich das A und O. Nur wenn ich gute Zutaten habe, kommt auch ein gutes Produkt heraus“, erklärt sie. „Wir kaufen von kleinen Kaffeehändlern, bei denen wir uns auf die Qualität verlassen können und das halten wir nicht nur beim Kaffee so, sondern auch bei den Zutaten für unsere Kuchen, Quiches, Suppen und Strudel. Mein Mann Dieter ist gelernter Bäcker und backt das Brot, das Sie heute hier genießen können selbst“.

In der kleinen Rösterei in Forchheim versteckt sich ein aufrichtiges Handwerk: „Wir rösten unseren Kaffee im schonenden Langzeitverfahren. Das ist wie beim Braten – wenn Sie einen guten Sonntagsbraten haben möchten, dann muss der auch langsam schmoren. Daher rösten wir unseren Kaffee 20 Minuten, statt 2 wie es in der Industrie üblich ist“, erklärt Constanze Bogatz. Diese Qualität hat ihren Preis, doch nur wer weiß, was hinter dem handwerklichen Rösten steckt, kann verstehen, warum der Kaffee hier doppelt so viel kostet wie beim Discounter. Wer fasziniert ist vom Kaffeegenuss, dem seien die Röstseminare in der Kaffeerösterei empfohlen, die vor allem in den Herbst- und Wintermonaten stattfinden. Nach aromatischem Kaffee, unterhaltsamer Literatur und einem ausgiebigen Frühstück, begaben sich die 20 Wanderer auf einen bierigen Stadtspaziergang. Gästeführerin Christine Hartmann führte auf den Spuren des Bieres durch die alte Königsstadt. So erfuhren wir, dass die Forchheimer Biergeschichte bis ins Jahr 1511 zurückreicht, sich im heutigen VHS-Gebäude bis 1926 ein Kommunbrauhaus befand und dass im Jahr 1850 mehr als 50 Braustätten Kellerrechte im Forchheimer Kellerwald besaßen. Sie ist überzeugt: Die hohe Brauereidichte und die mehr als 1.000 Biersorten machen die Franken zu den glücklichsten Menschen in Bayern. Die Führung durch die idyllische Altstadt endete mit einer Kostprobe des süffigen Gerstensaftes in der ältesten Brauerei Forchheims, der Brauerei Neder. Das war ein genussvoller Tag im Fachwerkidyll Forchheim!

Das Orgateam der Gscheitgut-Wanderung

Das Orgateam der Gscheitgut-Wanderung (Foto: Corinna Brauer)

Die Gscheitgut-Wanderungen sind eine Kooperation der VHS Forchheim mit dem Gscheitgut-Verein. Finanziell unterstützt werden sie seit dem Jahr 2020 durch die Sparkasse Forchheim. Ziel ist die Schaffung von „Genusserlebnissen“ durch die Verbindung traditioneller Gerichte aus Regionalprodukten mit fränkischer Kultur. Vier Mal pro Jahr finden die Wanderungen im Gebiet der Fränkischen Schweiz statt. Mit dabei ist immer ein Gscheitgut-Gasthof, der regional und saisonal kocht. Informationen beim Gscheitgut- Verein, Corinna Brauer, post@gscheitgut.de, www.gscheitgut.de.