Forch­heim: Mit festem Marsch­tritt und Blas­mu­sik in die Zukunft

Vergangenheit und Zukunft auf einem Foto. Von links Musikalischer Leiter Ralf Schuberth, Vorsitzender Dominik Trautner, die jüngste Musikerin mit 10 Marie Götz, Dirigent Josef Maderer, und „Urgestein“ Sepp Siebenhaar, von Anfang an dabei. Foto: Mike Wuttke
Vergangenheit und Zukunft auf einem Foto. Von links Musikalischer Leiter Ralf Schuberth, Vorsitzender Dominik Trautner, die jüngste Musikerin mit 10 Marie Götz, Dirigent Josef Maderer, und „Urgestein“ Sepp Siebenhaar, von Anfang an dabei. Foto: Mike Wuttke

Bei küh­ler Wit­te­rung setz­te der Spiel­manns­zug Jahn zum 70. Jubi­lä­um im Kul­tur­quar­tier Königs­bad ein Glanzlicht.

Auch 70 Jah­re nach sei­ner Grün­dung kann der Musik- und Spiel­manns­zug Jahn Forch­heim mit Zuver­sicht und „neu auf­ge­stellt“ in die Zukunft blicken. Trotz der Ein­schrän­kun­gen durch die Coro­na-Pan­de­mie stan­den die Akti­ven treu zum Ver­ein, konn­te die erfolg­rei­che Nach­wuchs­ar­beit fort­ge­setzt wer­den und es blieb die Treue der Forch­hei­mer zu einem wich­ti­gen musi­ka­li­schen Aus­hän­ge­schild der Stadt erhal­ten. Das war beim Marsch­kon­zert aus Anlass des 70. Jubi­lä­ums im Kul­tur­quar­tier des Königs­ba­des zu spü­ren und zu erleben.

Eine Woche vor­her geplant fiel die Ver­an­stal­tung dem Regen zum Opfer, und auch am Sams­tag­abend ver­hin­der­te küh­le Wit­te­rung einen stär­ke­ren Besuch, auf den sich vie­le Hel­fer mit Stär­kun­gen und Geträn­ken vor­be­rei­tet hat­ten. Vor­sit­zen­der Domi­nik Traut­ner freu­te sich, Kul­tur­bür­ger­mei­ste­rin Annet­te Prech­tel und Land­rat Her­mann Ulm begrü­ßen zu kön­nen. Der Land­rat aner­kann­te damit den Kul­tur­för­der­preis­trä­ger des Land­krei­ses von 1992.

Freun­de in Euro­pa und Bot­schaf­ter in Gherla

Mit dem Fehrbelliner Marsch eröffnete der Spielmannszug den Konzertabend im Kulturquartier Königsbad. Foto: Mike Wuttke

Mit dem Fehr­bel­li­ner Marsch eröff­ne­te der Spiel­manns­zug den Kon­zert­abend im Kul­tur­quar­tier Königs­bad. Foto: Mike Wuttke

Eini­ge Jubi­lä­ums­jah­re, so blick­te Traut­ner zurück, konn­ten mit viel beach­te­ten und gro­ßem Enga­ge­ment gestal­te­ten Folk­lo­re-Festi­vals mit Freun­den aus Schwe­den, Finn­land, Polen, Schott­land, Est­land und Sar­di­ni­en als Gra­tu­lan­ten gefei­ert wer­den. Mit Stolz habe die Musi­ker­ge­mein­schaft erfüllt, dass sie auf Ein­la­dung der Stadt 2018 in der Part­ner­stadt Gherla/​Rumänien als ihr Bot­schaf­ter auf­tre­ten durf­te. Man sei Wil­lens, das Erbe der Grün­der und vie­ler Akti­ver ehren und wei­ter­füh­ren und „bewusst in der Öffent­lich­keit prä­sen­tie­ren zu dür­fen“. Künf­tig als eige­ner, aus der Sport­fa­mi­lie der SpVgg. Jahn aus­ge­glie­der­ter und einem För­der­ver­ein unter­stütz­ter Ver­ein, der 2020 mit der Umfir­mie­rung in „Musik- und Spiel­manns­zug Jahn Forch­heim“ sein musi­ka­li­sches Spek­trum mit Blas­mu­sik gewei­tet hat.

Der Spre­cher erin­ner­te an die Grün­dung 1952 durch Gre­gor Gebald, der als Mit­glied der Sport­ver­ei­ni­gung Jahn beim Lan­des­turn­fest in Augs­burg durch Auf­füh­run­gen des Spiel­manns­zugs Alzen­au inspi­riert wur­de. Dank geret­te­ter Instru­men­te aus Kriegs­zei­ten konn­te recht bald mit der Pro­ben­ar­beit begon­nen wer­den. Die Wei­ter­ent­wick­lung des Spiel­manns­zu­ges erfolg­te durch Ernst Holl­fel­der, der erste gro­ße öffent­li­che Auf­tritt war anläss­lich des Anna­fests 1953.

Anna­fest­fee­ling und Uraufführung

Beim Marsch­kon­zert unter Lei­tung von Diri­gent Josef Made­rer setz­ten die rund 35 Musi­ke­rin­nen und Musi­ker (ins­ge­samt gibt es zur Zeit 50 Akti­ve) eini­ge Glanz­lich­ter aus Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart, und das Publi­kum fühl­te sich vor allem in die Anna­fest-Auf­mär­sche ver­setzt, die man ger­ne vor dem Rat­haus und am Stra­ßen­rand ver­folg­te. Den Auf­takt mach­te das 1952 zuerst ein­stu­dier­te Stück, der „Fehr­bel­li­ner Rei­ter­marsch“, und dazu umrun­de­te die Mann­schaft in Weiß unter der Lei­tung von Ralf Schu­berth den Kon­zert­park. Auch der Lari­dah-Marsch und der aus vie­len Hei­mat­fil­men bekann­te „K. und K.-Deutschmeister“ erin­ner­ten an die Ursprün­ge. Fast zwei Stun­den lang gaben vor allem die vier Fan­fa­ren­blä­ser ihr Bestes.

Für den Spiel­manns­zug heu­te tat sich der jun­ge Felix Jur­gow­ski mit einer Eigen­kom­po­si­ti­on „Jubi­lä­ums­spit­zen“ her­vor, die an die­sem Abend ihre Urauf­füh­rung erleb­te. Der star­ker Bei­fall und das Lob des Vor­stan­des gaben ihm sicher Mut, auf die­sem Weg weiterzumachen.