Demenz – Mit Hoff­nung begeg­nen: Akti­ons­tag im Land­rats­amt Bayreuth

Informationsstände am Demenz-Infotag am 22.9.22; Bild: Landratsamt Bayreuth
Informationsstände am Demenz-Infotag am 22.9.22; Bild: Landratsamt Bayreuth

Der Akti­ons­tag „Demenz – mit Hoff­nung begeg­nen“ am 22. Sep­tem­ber im Land­rats­amt Bay­reuth ist auf gro­ßes Inter­es­se gesto­ßen. Bis zum Schluss war der Sit­zungs­saal mit über 200 Per­so­nen zu den Vor­trä­gen voll besetzt. Meh­re­re Schu­len hat­ten die Ein­la­dung ange­nom­men und konn­ten mit ihren Schü­le­rin­nen und Schü­lern aus den Berei­chen Pfle­ge und Gesund­heit das The­ma Demenz sehr pra­xis­nah beleuch­ten. Land­rat Flo­ri­an Wie­demann zeig­te sich sehr erfreut über das gro­ße Inter­es­se der vie­len Besu­cher: „Ver­an­stal­tun­gen wie die­se haben eine wich­ti­ge Funk­ti­on – als Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­ler und als Mög­lich­keit, wei­ter­füh­ren­de Kon­tak­te zu knüp­fen. In fast allen Fami­li­en fin­den sich mitt­ler­wei­le direkt oder indi­rekt Betrof­fe­ne, die hier Ansprech­part­ner finden.“

Vortrag beim Demenz-Infotag in Bayreuth 22.9.22; Bild: Landratsamt Bayreuth

Vor­trag beim Demenz-Info­tag in Bay­reuth am 22.9.22; Bild: Land­rats­amt Bayreuth

Frau Dr. Bir­git Dietz, Archi­tek­tin und Lei­te­rin des Baye­ri­schen Insti­tuts für alters- und demenz­sen­si­ble Archi­tek­tur aus Bam­berg, mach­te in ihrem Vor­trag unter ande­rem deut­lich, dass oft schon klei­ne Maß­nah­men, die der betrof­fe­nen Per­son zur bes­se­ren Ori­en­tie­rung die­nen, zu einer enor­men Ent­la­stung der Pfle­gen­den füh­ren kön­nen. Frau Elke Lind­ner, die als Ein­rich­tungs­lei­tung und Geron­to­psych­ia­tri­sche Fach­kraft sowohl Fach­per­so­nal als auch Demenz­er­krank­te und ihre Ange­hö­ri­gen beglei­tet, gestal­te­te ihren Vor­trag zur Kom­mu­ni­ka­ti­on im All­tag mit Betrof­fe­nen durch vie­le Bei­spie­le aus der Pra­xis sehr lebendig.

Beson­ders in den Vor­trags­pau­sen wur­de reger Gebrauch vom Ange­bot des Demenz­par­cours gemacht. Die Teil­neh­men­den konn­ten nach­spü­ren, wie sich die Sym­pto­me einer Demenz im täg­li­chen Leben aus­wir­ken. Über­for­de­rung kann zu Hilf­lo­sig­keit und Rück­zug, aber auch zu Aggres­si­on und Kon­flik­ten im täg­li­chen Leben füh­ren. Auch die Betrei­ber der zahl­rei­chen Info­stän­de im Foy­er zu Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten für die Pfle­ge zu Hau­se, zur medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung, zu the­men­spe­zi­fi­scher Lite­ra­tur und Teil­ha­be­mög­lich­kei­ten berich­te­ten von vie­len Inter­es­sier­ten. Der Tag war auch für die Anbie­ter eine gute Gele­gen­heit, nach der lan­gen Pau­se, bedingt durch Coro­na, die eige­ne Netz­werk­ar­beit zu pfle­gen und den Aus­tausch zu suchen.

Den Schluss­punkt des Tages setz­te das Thea­ter DAS BAU­MANN aus Kulm­bach mit dem Stück „Das Ich ver­reist“. Ein­drucks­voll wur­de die Ent­wick­lung einer Demenz­er­kran­kung wie im Zeit­raf­fer dar­ge­stellt. Das Stück vom Sam­meln und Ver­lie­ren der Erin­ne­run­gen reg­te noch ein­mal zum Nach­den­ken an.

Obwohl die Erkran­kung die Per­sön­lich­keit eines Men­schen ver­än­dert, kann man ihr mit Wis­sen dar­über, Unter­stüt­zung ande­rer und dem Ver­ständ­nis für Gren­zen trotz­dem „mit Hoff­nung begeg­nen“. – Dies zu ver­mit­teln war das Ziel der Ver­an­stal­tung und das ist durch­aus gelungen.