Stadt Bam­berg: „Sokra­tes wäre Fan der Volkshochschule“

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Volles Haus beim Semesterauftakt. Foto: Stadt Bamberg

Gelun­ge­ner Seme­ster­auf­takt: Wie Kunst und Kul­tur den Zusam­men­halt der Gesell­schaft fördern

Ein vol­les Haus und viel Bei­fall hat es bei der Seme­ster­eröff­nung der Volks­hoch­schu­le Bam­berg Stadt im Gro­ßen Saal des Alten E‑Werks gege­ben. Fest­red­ner Prof. Dr. Hubert Sowa fes­sel­te die Gäste mit sei­nem Vor­trag „Kunst/​Kultur/​Bildung – Der Humus der Menschheit“.

Anhand prä­hi­sto­ri­scher Fund­stücke aus Mam­mut-Stoß­zäh­nen leg­te Sowa dar, wie sich der Mensch im Lau­fe der Jahr­tau­sen­de durch die ste­te Per­fek­tio­nie­rung sei­ner Kunst­fer­tig­kei­ten nicht nur wei­ter­ent­wickelt hat, son­dern dass Kunst und Kul­tur den Men­schen an sich bil­de, for­me, aus­ma­che. Volks­hoch­schu­len sei­en heu­te zen­tra­le Orte, an denen die unter­schied­lich­sten Kün­ste unter­rich­tet wer­den: Bil­den­de Kün­ste, Koch­kün­ste, Bewe­gungs- und Rede­kün­ste und vie­les mehr. „Für ein gelin­gen­des Zusam­men­le­ben brau­chen wir die Koope­ra­ti­on ver­schie­den­ster Kün­ste und Fer­tig­kei­ten und Orte, an denen ein gemein­sa­mes Welt­bild erar­bei­tet wird“, so der eme­ri­tier­te Pro­fes­sor für Kunst und ihre Didak­tik an der Päd­ago­gi­sche Hoch­schu­le Lud­wigs­burg. „Volks­hoch­schu­len sind wie ein Spei­cher, in dem alles, was es in der Welt gibt, zusam­men­ge­tra­gen und dann gemein­sam geteilt wird.“

Ein­gangs hat­te bereits Bür­ger­mei­ster Wolf­gang Metz­ner in Ver­tre­tung von Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke die inhalt­li­che Arbeit der VHS Bam­berg Stadt gewür­digt: „Volks­hoch­schu­len sind seit ihrer Grün­dung Orte des sozia­len und poli­ti­schen Ler­nens.“ Sie leg­ten Bil­dungs­grund­la­gen für demo­kra­ti­sche Wer­te und för­der­ten die Diskussionskultur.

„Unser städ­ti­scher Bil­dungs- und Kul­tur­trä­ger erfüllt die­se Auf­ga­ben mit gro­ßem Enga­ge­ment, was unheim­lich wert­voll für unse­re gan­ze Stadt ist“, so der Bür­ger­mei­ster in sei­nem Gruß­wort. Er zitier­te Sokra­tes mit den Wor­ten „Es ist kei­ne Schan­de, nichts zu wis­sen, wohl aber, nichts ler­nen zu wol­len“. Und ergänz­te: „Wür­de der grie­chi­sche Phi­lo­soph heu­te in Bam­berg leben, er wäre ein gro­ßer Fan der Volks­hoch­schu­le und ihres viel­fäl­ti­gen Programms.“

Die­ses stell­te VHS-Lei­te­rin Dr. Anna Scher­baum im Anschluss vor. Sie ging auf Höhe­punk­te wie die Fort­set­zung der (Online-)Vorträge „Bam­ber­ger Buch-Geschich­ten“. Neu sei das mit Mit­teln der Adal­bert-Raps-Stif­tung finan­zier­te Bil­dungs-Pro­jekt „Vys­hy­van­ka“ für ukrai­ni­sche Frau­en oder das Bewe­gungs­pro­gramm GESTALT zur Demenz­prä­ven­ti­on. Sie dank­te nament­lich allen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern sowie den Kurs­lei­tun­gen für ihr „her­aus­ra­gen­des Enga­ge­ment, ohne das ein VHS-Seme­ster mit so umfas­sen­dem Pro­gramm nicht mög­lich wäre“.

Musik-Dozent Harald Schnei­der zeich­ne­te für den musi­ka­li­schen Part am Kla­vier ver­ant­wort­lich. Zahl­rei­che Gäste nutz­ten im Anschluss an den offi­zi­el­len Teil die Gele­gen­heit, zum Aus­tausch. In vie­len Gesprä­chen lau­te­te das Fazit: Um den Zusam­men­halt in der Gesell­schaft zu för­dern, braucht es Kunst, Kul­tur und Bil­dung heu­te mehr denn je. Die Volks­hoch­schu­le bie­tet mit dem Start des Herbst­se­me­sters wie­der die Platt­form dafür.