„Carl Führ, Gen­darm zu coburg“: Rupert Appelts­hau­ser stellt sein Buch in der Stadt­bü­che­rei vor

„Carl Führ, Gen­darm zu coburg“: Rupert Appelts­hau­ser stellt sein Buch am Diens­tag, 27. Sep­tem­ber 2022 um 19.00 Uhr in der Stadt­bü­che­rei vor

Der neue Band der „Cobur­ger Stadt­ge­schich­te“, her­aus­ge­ge­ben von der Initia­ti­ve Stadt­mu­se­um, ist einer Per­son des All­tags­le­bens im 19. Jahr­hun­dert gewid­met. Autor und Ver­eins­vor­sit­zen­der Rupert Appelts­hau­ser stellt sein Buch „Carl Führ, Gen­darm zu Coburg: Aus einem Leben in gott­ge­setz­ter Ord­nung“ am Diens­tag, 27. Sep­tem­ber 2022 um 19.00 Uhr in der Stadt­bü­che­rei vor.

Carl Führ (1832 – 1904), Sol­dat, Unter­of­fi­zier und Gen­darm im Dien­ste eines deut­schen Klein­staa­tes, fühl­te sich ver­an­lasst, sei­nen „Nach­kom­men einen kur­zen Bericht“ sei­nes „Lebens und Wir­kens als Kind, als Jüng­ling und als Mann zu hin­ter­las­sen“. Die­ser umfasst immer­hin 111 Sei­ten, fein säu­ber­lich in Hand­schrift zu Papier gebracht. Zu sei­ner Hin­ter­las­sen­schaft zäh­len zudem drei Gedicht­bän­de mit ins­ge­samt 231 Titeln, eine „Nie­der­schrift“ über Ereig­nis­se sei­ner Dienst­zeit und eine stren­ge „Haus­ord­nung“, die er im Jah­re 1882 für sei­ne Kin­der verfasste.

Carl Führ ist über die Gren­zen sei­nes Her­zog­tums kaum hin­aus­ge­kom­men, die gro­ßen Ereig­nis­se der Zeit wie Revo­lu­tio­nen, Krie­ge oder die Reichs­grün­dung fin­den mit kei­nem Wort Erwäh­nung. Doch tref­fen wir im klei­nen Kos­mos, der Führs Leben umgrenz­te, in authen­ti­scher Dar­stel­lung auf nahe­zu alle die The­men, die das gesell­schaft­li­che Leben der Zeit bestimm­ten: die Här­ten des All­tags- und Berufs­le­bens, das schwe­re Los der Frau, die Her­aus­for­de­run­gen des Mili­tär- und Poli­zei­dien­stes, die Pro­ble­me von Armen­für­sor­ge und Bil­dung und die ste­te Gegen­wart von Krank­heit, Leid und Tod.

Außer­dem erfah­ren wir viel über die anhal­ten­de Prä­ge­wir­kung tra­dier­ter Vor­stel­lun­gen von Recht und Ord­nung und über unter­schied­li­che For­men des Straf­voll­zugs. Führs „Haus­ord­nung für Kin­der 1882“ kann als ein wah­res Schlüs­sel­do­ku­ment zum Ver­ständ­nis ver­brei­te­ter Erzie­hungs­nor­men zur Zeit des Kai­ser­rei­ches gel­ten. Wir haben es also mit einer histo­ri­schen Quel­le zu tun, deren exem­pla­ri­scher Aus­sa­ge­wert über ein rein regio­nal- oder lokal­ge­schicht­li­ches Inter­es­se weit hinausgeht.

Der Ein­tritt ist frei. Platz­re­ser­vie­rung unter stadtbuecherei@​coburg.​de oder 09561/89–1420