Die Bam­ber­ger Frak­ti­on BaLi/​Die Par­tei for­dert die Abschaf­fung von Strom- und Gas­sper­ren, um finanz­schwa­che Men­schen vor Käl­te und Strom­lo­sig­keit zu schützen

Sozia­le Not­la­ge Strom- und Gas

Die FRAK­TI­ON BaLi/​Die PAR­TEI sieht besorgt die Ent­wick­lun­gen der Strom- und Gas­prei­se sowie die stei­gen­de Infla­ti­on. Bereits Ende letz­ten Jah­res wur­de dies­be­züg­lich ein Antrag von der Frak­ti­on ein­ge­bracht, der für einen bes­se­ren Kon­takt zwi­schen Stadt­wer­ken und im Zah­lungs­ver­zug ste­hen­den oder bedürf­ti­gen Bezieher*innen plä­diert. Dadurch soll­te sozia­len Här­te­fäl­len bes­ser vor­ge­beugt wer­den. Für die künf­ti­ge stra­te­gi­sche Aus­rich­tung der Stadt­wer­ke hat die Frak­ti­on nun die Abschaf­fung von Strom- und Gas­sper­ren eingebracht.

Frak­ti­ons­spre­cher und Auf­sichts­rats­mit­glied der Stadt­wer­ke Ste­phan Kett­ner begrün­det: „Die Stadt­wer­ke Bam­berg haben im Durch­schnitt jähr­lich in 120 Haus­hal­ten Strom­sper­run­gen voll­zo­gen. Die Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät ist in unse­rer Gesell­schaft eine Grund­vor­aus­set­zung für ein men­schen­wür­di­ges Woh­nen und für die Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben, aber in Deutsch­land sit­zen immer mehr Verbraucher*innen wort­wört­lich im Dun­keln. Ange­sichts stei­gen­der Strom- und Gas­prei­se sind die Men­schen zuneh­mend nicht mehr in der Lage, ihre Rech­nun­gen zu bezah­len. Um Fami­li­en oder finanz­schwa­che Men­schen vor Käl­te und Strom­lo­sig­keit – gera­de jetzt – zu schüt­zen, ist eine Abschaf­fung der Sper­ren mensch­lich wie poli­tisch notwendig!“

„Im besten Fall sieht die Bun­des­re­gie­rung die glei­che Gefahr und schafft von höch­ster Stel­le die Sper­ren ab“, schließt der Geschäfts­füh­rer Jan Jae­gers an. „Aber statt einen Gas­preis­deckel beschließt die Regie­rung eine Gas­um­la­ge. Wir müs­sen ganz kon­kret die Men­schen vor der Preis­last schüt­zen. Ein­mal­zah­lun­gen rei­chen da nicht aus. Hil­fe geht auch kom­mu­nal, gera­de des­we­gen muss Bam­berg hier früh­zei­tig reagie­ren und nicht erst, wenn die Armuts­quo­te und die Sper­renzah­len in die Höhe geschos­sen sind“, for­dert Jaegers.

Die Armuts­quo­te erreich­te bereits 2021 mit 16,6% einen Höchst­stand in Deutsch­land. Das ent­spricht 13,8 Mil­lio­nen Men­schen hier­zu­lan­de oder anders gesagt: fast jede 6. Per­son in Deutsch­land ist von Armut bedroht. Bedenkt man die der­zei­ti­ge Lage kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass die­se Zah­len in den kom­men­den Mona­ten wei­ter anstei­gen werden.

„Die Zahl der Men­schen, die von Ener­gie­ar­mut betrof­fen sind, wird in den näch­sten Mona­ten enorm stei­gen und Woh­nungs­un­ter­neh­men wie die Stadt­bau und Vono­via pla­nen schon die Her­ab­sen­kung der vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­tem­pe­ra­tu­ren in ihren Woh­nun­gen um gan­ze zwei Grad – na klar, sol­len die Leu­te doch ein­fach frie­ren. Mehr zah­len und mehr frie­ren, ein soli­des Kon­zept“ meint Stadt­rä­tin Ali­na Achtziger.

Um als Stadt­ge­sell­schaft ech­te Soli­da­ri­tät zu üben, schlägt die Frak­ti­on ein soli­da­risch aus­ge­rich­te­tes Preis­ge­fü­ge bei den Stadt­wer­ken mit nied­ri­gen Tari­fen für finanz­schwa­che Men­schen vor.