Bie­nen­stadt Bam­berg ver­gibt Umwelt­prei­se an ver­dien­te Projektteilnehmer

Förderkreis Bienenleben Bamberg
1. Preis („Honiggold“) für Agnes Brandner (2. v. r.) und Schulgemeinschaft, vertreten durch Eva Issing (Mitte) mit Söhnen, Schulleiterin Jasmin Kremer (2. v. l.) und stellvertretende Schulleiterin Martina Steinert (links), unter Moderation von Ilona Munique vom Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (rechts). Foto: Förderkreis Bienenleben

Für die aller­er­ste Schul-Imke­rei an einer Bam­ber­ger Grund­schu­le wur­de die Initia­to­rin Agnes Brand­ner zusam­men mit der Schul­ge­mein­schaft der Grund­schu­le Bam­berg-Hain mit „Honig­gold“ ausgezeichnet.

Der jähr­lich ver­ge­be­ne Bie­nen­stadt-Bam­berg-Umwelt­preis wird vom För­der­kreis Bie­nen­le­ben Bam­berg e. V. (FKBB) aus­ge­schrie­ben. Er ist für jene gedacht, die sich in beson­de­rem Maße für die Bie­nen- und Insek­ten­welt und den Erhalt ihres Lebens­raums sowie für die Imke­rei und Honig­er­zeu­gung ein­set­zen. So, wie die Biblio­the­ka­rin und Imke­rin Brand­ner, deren drei Söh­ne bis vor Kur­zem noch die Hain­schu­le besuch­ten. Denn sie hält seit heu­er im Schul­gar­ten ein Bie­nen­volk, lie­be­voll als „Hain­brum­mer“ bezeich­net. Mit viel­fäl­ti­gen Aktio­nen und selbst erstell­ten Unter­richts­ma­te­ria­li­en führt sie, zusam­men mit der Leh­re­rin Eva Issing, eben­falls Imke­rin und drei­fa­che Mut­ter von Söh­nen, inter­es­sier­te Grund­schü­ler an die flei­ßi­gen Insek­ten her­an. „Das Schul­lei­tungs-Team ist begei­stert von die­sem Pro­jekt und unter­stützt Frau Brand­ners Enga­ge­ment vor­be­halt­los in jeder Wei­se“, so Jas­min Kre­mer, die neue Schul­lei­te­rin, die zusam­men mit ihrer Stell­ver­tre­te­rin, Mar­ti­na Stei­nert, zur Ehrung erschie­nen ist.

„Mit dem bei­spiel­haf­ten Pro­jekt der Hain­brum­mer schließt sich der Kreis zu unse­rer Bam­ber­ger Schul­bie­ne, die vor fast zehn Jah­ren in der Hain­schu­le ihren Anfang nahm“, freut sich die Vor­sit­zen­de des FKBB, Ilo­na Muni­que, bei der Preisübergabe.

Der zwei­te Preis, die „Sil­ber­lin­de“, ging an Catha­ri­na Bey­er und Sil­via Mül­ler, den Inha­be­rin­nen des Fein­kost­la­dens „Vom Fass Bam­berg“. Als lang­jäh­ri­ge Unter­stüt­ze­rin­nen mit­tels Sach­spen­den und Spon­so­ring grif­fen die bei­den stu­dier­ten Exper­tin­nen des Umwelt­be­reichs (Tech­nik und Recht) außer­dem die Fir­men­kam­pa­gne „Bie­nen­ret­ter” des Fran­chise-Unter­neh­mens aus Baden-Würt­tem­berg auf. Dabei ging von jedem ver­kauf­ten Liter Essig, Öl oder Spi­ri­tuo­se ein Euro an das Bil­dungs- und Öko­lo­gie­pro­jekt des Frank­fur­ter Insti­tuts für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung e. V.. Die­se bestück­te deutsch­land­weit über zehn Mil­lio­nen Blu­men­kä­sten zur Ernäh­rung von Bie­nen. Bey­er, die außer­dem Spre­che­rin der Inter­es­sens­ge­mein­schaft Lan­ge Stra­ße ist, beton­te, dass für die zur Kam­pa­gne her­ge­stell­te Pro­dukt­li­nie aus­schließ­lich Honig aus Süd­deutsch­land und der Alpen­re­gi­on ver­wen­det wurde.

Auf­grund Punkt­gleich­heit eben­falls mit „Sil­ber­lin­de“ aus­ge­zeich­net wur­den die Stadt­wer­ke Ver­kehrs- und Park GmbH Bam­berg für die Dach­be­grü­nung von Bus­war­te­häus­chen. Micha­el Fie­del­dey nahm als Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke den Preis stell­ver­tre­tend für die Pro­jekt­be­tei­lig­ten ent­ge­gen, dar­un­ter Ver­kehrs­be­triebs­lei­ter Peter Scheu­en­stuhl. Fie­del­dey erläu­ter­te in sei­ner Dan­kes­re­de das belo­big­te Kon­zept, wel­ches für mehr Lebens­raum für Insek­ten sor­gen soll. Damit ein­her­ge­hend dient es der Ver­bes­se­rung des Mikro­kli­mas durch Fein­staub­fil­te­rung und zei­tigt einen Kühl­ef­fekt. Obwohl das Pro­jekt zu einer umwelt­freund­li­chen und nach­hal­ti­gen Stadt­ent­wick­lung erst in den Start­lö­chern steht, da bis­lang nur eines von 33 geplan­ten Dach­flä­chen rea­li­siert wer­den konn­te, ver­dien­ten die Stadt­wer­ke den zwei­ten Preis den­noch, so Muni­que in ihrer Lau­da­tio. Denn: „Inner­halb von fünf Jah­ren sol­len die rund 230 Qua­drat­me­ter zäh­len­den Flä­chen mit Sedum-Pflan­zen bestückt sein, trotz der­zei­ti­ger Eng­päs­se bei der Mate­ri­al­lie­fe­rung“, ver­sprach Fie­del­dey und führ­te zudem wei­te­re Maß­nah­men wie Blüh­wie­sen und Car-Sha­ring-Park­plät­ze auf.

Zuletzt füg­te er ein wei­te­res Ver­spre­chen hin­zu. Er wol­le sich für das Pro­jekt einer Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge für die Bie­nen-Info­Wa­be ein­set­zen. Anlass war die wäh­rend der Fei­er offen­sicht­lich gewor­de­ne sub­op­ti­ma­le Licht­si­tua­ti­on in der Bil­dungs­stät­te, die auch beim Schul­bie­nen-Unter­richt bis­lang ohne Strom aus­kom­men muss.

Einen Aner­ken­nungs­preis erhielt die Tran­si­ti­on-Grup­pe Ess­ba­re Stadt e. V. für das Enga­ge­ment zum Anbau von Nutz­pflan­zen in der Stadt­re­gi­on Bam­berg mit­tels der­zeit 23 errich­te­ter Hoch­bee­te. Damit ein­her­ge­hend fin­det eine Ver­net­zung mit Akteu­ren der umwelt­affi­nen Stadt­ge­sell­schaft statt und es wer­den Urban Gar­dening-Pro­jek­te in Bam­berg geför­dert. Das akti­ve Mit­glied Anna Maria Welsch-Bom­ba nahm die Urkun­de stell­ver­tre­tend entgegen.

Die Aus­zeich­nun­gen erfolg­ten anläss­lich der Sai­son-Abschluss­fei­er der Bie­nen-Info­Wa­be. Für den kul­tu­rel­len Rah­men boten das Duo „Bau­klöt­ze stau­nen“ um Patrick Lum­ma und Rein­hard Sures altes Lied­gut und irisch-deut­sche Folk­songs mit Stücken aus dem musi­ka­li­schen Reich der Natur. Die Bie­nen-Info­Wa­be öff­net wie­der an Ostern und nach­fol­gend jeden drit­ten Sonn­tag im Monat bis September.

Infor­ma­tio­nen unter https://​bie​nen​-leben​-in​-bam​berg​.de.