„Gefähr­det statt Gefähr­lich“ im Fichtelgebirge

„Gefähr­det statt Gefähr­lich“: Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge ruft breit ange­leg­tes Pro­jekt zum Schutz der Kreuz­ot­ter ins Leben

Bildbeschreibung Foto: Die Kreuzotter ist im Naturpark Fichtelgebirge noch relativ weit verbreitet. Ihre Bestände werden im Rahmen eines Naturpark-Projektes nun intensiv untersucht. Foto ©: Harry Wölfel

Bild­be­schrei­bung Foto: Die Kreuz­ot­ter ist im Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge noch rela­tiv weit ver­brei­tet. Ihre Bestän­de wer­den im Rah­men eines Natur­park-Pro­jek­tes nun inten­siv unter­sucht. Foto ©: Har­ry Wölfel

Mit einem neu­en, vom Umwelt­mi­ni­ste­ri­um geför­der­ten Bio­Div-Pro­jekt hat sich der Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge den Schutz einer stark gefähr­de­ten Schlan­gen­art auf die Fah­nen geschrie­ben: Die frü­her weit­ver­brei­te­te Kreuz­ot­ter zählt zwar zu den Gift­schlan­gen, doch ist sie weit mehr „gefähr­det als gefähr­lich“, so der bezeich­nen­de Titel des groß­an­ge­leg­ten Pro­jek­tes. In einer ersten Pha­se wer­den die Bestän­de der Kreuz­ot­ter sowohl von pro­fes­sio­nel­len Rep­ti­li­en­ex­per­ten, als auch von eigens dafür vom Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge geschul­ten Ehren­amt­li­chen erfasst. Seit dem Früh­jahr des Jah­res bege­ben die­se sich in teil­wei­se unweg­sa­mes Gelän­de, um dort die noch vor­han­de­nen Vor­kom­men der Kreuz­ot­ter zu erfas­sen. Dar­über hin­aus plant der Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge, ab dem Jahr 2023 im Rah­men eines Citi­zen-Sci­ence-Ansat­zes auch die Bevöl­ke­rung in die Suche nach dem sel­te­nen Rep­til zu ein­zu­bin­den. Zu wis­sen, wo es über­haupt noch Kreuz­ot­tern gibt, ist essen­ti­ell, doch wer­den auch wei­te­re Daten zur Bio­lo­gie der Kreuz­ot­ter gesam­melt, wie z.B. zu deren Beu­te­tie­ren, Fund­ort, Wet­ter und Begleit­um­stän­de, um die zu ent­wickeln­den Schutz­maß­nah­men opti­mal anzupassen.

Bis Ende Sep­tem­ber läuft die Gelän­de­ar­beit noch, dann sind Tref­fen mit allen Akteu­ren geplant, um die gesam­mel­ten Erfah­run­gen aus­zu­tau­schen und geziel­te Maß­nah­men zum Schutz der Kreuz­ot­ter zu erarbeiten.

Jun­ge Gene­ra­ti­on sensibilisieren

Wäh­rend die Umset­zung von Schutz­maß­nah­men v.a. in den Hän­den der Land­schafts­pfle­ge­ver­bän­de und den Forst­be­trie­ben lie­gen wird, setzt der Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge stark auf die Schaf­fung eines stär­ke­ren Bewusst­seins für den Schutz der Kreuz­ot­ter vor allem in der jun­gen Gene­ra­ti­on. Mit der Pro­duk­ti­on einer leicht ver­ständ­li­chen, aber auf den neue­sten Erkennt­nis­sen basie­ren­den Bro­schü­re, sowie einem Fly­er und einem Arbeits­blatt, das spe­zi­ell für Grund­schul­kin­der ent­wickelt wird, soll die Begei­ste­rung für die Kreuz­ot­ter so früh wie mög­lich geför­dert wer­den. Auch eine Aus­stel­lung rund um das The­ma Kreuz­ot­ter im Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge ist geplant.

Der Natur­park plant die Kreuz­ot­ter­be­stän­de auch in den näch­sten Jah­ren wei­ter zu über­wa­chen und kon­ti­nu­ier­lich Maß­nah­men zu ihrem Schutz zu erar­bei­ten. Der Natur­park bil­det somit gewis­ser­ma­ßen die Klam­mer für den Kreuz­ot­ter­schutz über das das gan­ze Fich­tel­ge­bir­ge hinweg.

Ein­schal­ten lohnt sich!

Für alle, die jetzt auf das attrak­ti­ve Rep­til mit dem Zick­zack­mus­ter neu­gie­rig gewor­den sind, hier noch ein Fern­seh­tipp: Das BR-Fern­se­hen strahlt am 25. Sep­tem­ber um 17:45 Uhr in der Fran­ken­schau einen span­nen­den Bei­trag zum The­ma Kreuz­ot­ter aus.