Kirchen sind Kurorte der Seele: 300-Jahr-Feier der Pfarrkirche St. Martin Hohenmirsberg

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Bedeutung von Kirchen als Kraft- und Ruheorte hervorgehoben. Sie seien nach seinen Worten Plätze, an denen sich die Seele entlasten und erholen könne „von den alltäglichen Sorgen und Befürchtungen, welche die Menschen derzeit besonders plagen“. Stille, Gebet und Gottesdienst in den Gotteshäusern helfe dabei, auch in turbulenten Zeiten Hoffnung und Zuversicht zu wahren, sagte der Erzbischof am Sonntag in seiner Predigt zur 300-Jahr-Feier der Pfarrkirche St. Martin Hohenmirsberg.
Ukrainekrieg, Energiekrise, Klimawandel – das seien Themen, „die die Menschen merklich umtreiben und die Kummer schüren“, so der Oberhirte. Hinzu kämen oftmals noch persönliche Probleme und Krisen wie Krankheiten, Beziehungsprobleme oder Befürchtungen um den Arbeitsplatz. All das mache etwas mit unserer Seele, sagte Schick, und so wie es bei körperlichen Gebrechen Kurorte gebe mit Ärzten, Physiotherapeuten und Krankengymnasten, so sei es auch für das Seelenheil nötig, Entlastung und Erholung zu finden. „Die Kirchen, die in all unseren Dörfern und Städten stehen, sind solche Kurorte der Seele“, verdeutlichte der Erzbischof. Dort komme der Mensch zur Ruhe und könne neue Kraft und Hoffnung schöpfen. „Die Heilsbotschaft Jesu rückt zurecht, was verkrümmt und verspannt ist, und lässt unsere Seele neu aufleben“, so Schick.
Es sei deshalb wichtig, dass Kirchen in Ehren gehalten und – so wie in Hohenmirsberg kürzlich geschehen – immer wieder saniert und erneuert werden. Sie müssten bewahrt werden für die nächsten Generationen: „Solange es Menschen gibt, muss es die Kurorte für die Seele geben, damit sie sich immer neu zu Gott erheben und im Frieden mit Gott und ihren Mitmenschen leben können“, sagte der Erzbischof.
Die Pfarrei Hohenmirsberg in der Fränkischen Schweiz wurde als Filiale der Urpfarrei Pottenstein im Jahr 1472 gegründet. Die ältesten Teile der Pfarrkirche St. Martin stammen aus der Gründungszeit Ende des 15. Jahrhunderts. Das Kirchenschiff und der Großteil der Innenausstattung wurden bis 1722 erbaut und fertiggestellt. Anlässlich dieses Datums feiert die Gemeinde nun ihre 300. Kirchweih. 2011 wurden aufwändige Sanierungs- und Renovierungsarbeiten im Innenraum der Kirche abgeschlossen.
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