Stadt­wer­ke Bay­reuth zie­hen erfolg­rei­ches Ergeb­nis aus dem 9 Euro Ticket

Ende August lief das bun­des­weit gül­ti­ge 9‑Eu­ro-Ticket nach drei Mona­ten aus. Die Stadt­wer­ke Bay­reuth zie­hen ein posi­ti­ves Fazit: Rund 25.000 Tickets habe das Unter­neh­men ver­kauft, sagt Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er – bun­des­weit waren es nach Anga­ben des Ver­ban­des Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­men (VDV) über 50 Millionen.

„Auch in unse­ren Stadt­bus­sen waren mehr Fahr­gä­ste unter­wegs“, sagt Stadt­wer­ke-Chef Bay­er. „Glück­li­cher­wei­se gab es bei uns aber kei­ne über­füll­ten Fahr­zeu­ge. Wie stark die Aus­la­stung ange­stie­gen ist, kön­nen wir aber erst nach einer detail­lier­ten Ana­ly­se sagen.“ Gene­rell spricht er von einem guten Signal zur rich­ti­gen Zeit. „Pan­de­mie­be­dingt hat der ÖPNV zahl­rei­che Gäste ver­lo­ren. Das 9‑Eu­ro-Ticket hat unse­re Lei­stun­gen ins Schau­fen­ster gestellt und alle konn­ten sich zu einem unschlag­ba­ren Preis davon über­zeu­gen, dass der ÖPNV schon heu­te eine ver­läss­li­che, nach­hal­ti­ge und preis­wer­te Alter­na­ti­ve zum eige­nen Auto ist.“ Er hof­fe, dass sich der posi­ti­ve Effekt fortsetzt.

Neben den Fahr­gä­sten ist die Umwelt der gro­ße Gewin­ner des 9‑Eu­ro-Tickets: Die beglei­ten­de Markt­for­schung ergab nach Anga­ben des VDV, dass rund zehn Pro­zent der befrag­ten Käu­fer des 9‑Eu­ro-Tickets auf min­de­stens eine ihrer täg­li­chen Auto­fahr­ten ver­zich­tet haben. Hoch­ge­rech­net auf ganz Deutsch­land sind somit rund 1,8 Mil­lio­nen Ton­nen CO2 ver­mie­den wor­den. „Die­se Zah­len zei­gen, dass der ÖPNV ein Joker beim Kli­ma­schutz ist und sie müs­sen letzt­lich dazu füh­ren, dass er wei­ter gestärkt wird“, sagt Bayer.

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth unter­stüt­zen daher die Vor­schlä­ge ver­schie­den­ster Ver­bän­de, dass es ein Nach­fol­ge­an­ge­bot für das 9‑Eu­ro-Ticket geben soll. „Grund­sätz­lich bin ich davon über­zeugt, dass das 9‑Eu­ro-Ticket gekom­men ist, um zu blei­ben – wenn auch nicht zu die­sem äußerst gün­sti­gen Preis. Die deut­schen Ver­kehrs­un­ter­neh­men haben unter Beweis gestellt, dass sie die orga­ni­sa­to­risch durch­aus anspruchs­vol­le Auf­ga­be eines bun­des­weit gül­ti­gen Nah­ver­kehrs­tickets stem­men kön­nen. Die­se Ein­fach­heit wer­den vie­le nicht mehr mis­sen wol­len. Ein Nach­fol­ge­ticket wäre die idea­le Ergän­zung zu den Ange­bo­ten der Ver­kehrs­ver­bün­de, die – weil sie regio­nal begrenzt sind – ver­mut­lich für einen gro­ßen Teil der Fahr­gä­ste wei­ter­hin gün­sti­ger sein wer­den.“ Die monat­li­chen Kosten für ein Jah­res­abo der Bay­reu­ther Tarif­stu­fe (D) betra­gen rund 36 Euro. „Das zeigt, dass es schon heu­te preis­wer­te Ange­bo­te gibt, die wir wei­ter aus­bau­en wollen.“

Laut Bay­er wäre es aber „zu kurz gedacht“, nur über den Preis zu reden. „Wir brau­chen eine tat­säch­li­che Ange­bots­ver­bes­se­rung. Kon­kret dür­fen Fahr­gä­ste – vor allem im länd­li­chen Bereich, aber auch in Mit­tel­städ­ten wie Bay­reuth – einen bes­se­ren Takt und ein dich­te­res Lini­en­netz ver­lan­gen, wenn Bus und Bahn für sie eine wirk­lich ernst zu neh­men­de Alter­na­ti­ve zum Auto dar­stel­len sol­len.“ Er sehe Opti­mie­rungs­po­ten­ti­al bei der Viel­zahl an Ver­kehrs­ver­bün­den in Deutsch­land, sieht aller­dings auch Bund und Län­der in der Pflicht: „Effi­zi­enz­stei­ge­run­gen und Ver­ein­fa­chun­gen sind gut, aber dabei dür­fen wir es nicht belas­sen, wenn wir die Ver­kehrs­wen­de wol­len. Der ÖPNV muss im Ver­gleich zum Auto unschlag­bar wer­den: Das kann er schaf­fen, wenn sich Fahr­gä­ste die Fra­ge stel­len, wie­so sie eigent­lich hohe Kosten für ein Auto stem­men, wo es doch Bus­se und Bah­nen gibt, die sie gün­sti­ger, umwelt­freund­li­cher und eben­so ver­läss­lich an ihr Ziel brin­gen. Auf die­ses Niveau ist der ÖPNV auch außer­halb der Groß­städ­te nur zu heben, wenn mehr Geld in das System fließt.“

INFO­KA­STEN VGN ABO-ANGEBOT:

Nach dem Ende des 9‑Eu­ro-Tickets ver­kau­fen die Stadt­wer­ke Bay­reuth von Sep­tem­ber 2022 an wie­der regu­lä­re Jah­res-Abon­ne­ments des VGN – mit einer Zusatz­prä­mie: Wer selbst ein neu­es Jah­res­abo abschließt oder aber eine Neu­kun­din oder einen Neu­kun­den wirbt, erhält ein VGN-Ticket für 14 Tage für das gesam­te VGN-Gebiet geschenkt. Wei­te­re Infos zum Ange­bot fin­den sich unter www​.vgn​.de/​a​b​o​-​d​eal