Jazz vom Fein­sten beim Bay­reu­ther Jazz-Novem­ber vom 9. bis 13. Novem­ber 2022

Jazz vom Feinsten beim Bayreuther Jazz-November vom 9. bis 13. November 2022 August 2022
Am 11. November 2022 steht eine „Supergroup“ auf der Bühne: Rymden, deren Mitglieder Jazzfans bestens bekannt sind. Der Norweger Bugge Wesseltoft (ehemals New Conception Jazz) und die Schweden Magnus Öström und Dan Berglund (ehemals Esbjörn Svensson Trio). Foto: Per Kristiansen

Der Bay­reu­ther Jazz-Novem­ber 2022

Weit über die Gren­zen Bay­reuths hin­aus ist er den Jazz-Fans seit Jah­ren ein Begriff: der Jazz-Novem­ber. Auch die­ses Jahr fin­den sich Stars und New­co­mer in Bay­reuth ein – mit einer Beson­der­heit: Die Ver­an­stal­tungs­rei­he ist 2022 gleich­zei­tig auch „Baye­ri­sches Landesjazzfestival“.

Und weil das Jazz­fo­rum die­ses Jahr auch sei­nen 40. Geburts­tag fei­ert, hat der Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ster für Wis­sen­schaft und Kunst, Mar­kus Blu­me, die Schirm­herr­schaft für den Jazz-Novem­ber über­nom­men. Grund genug für die Ver­an­stal­ter, eine Schip­pe drauf zu set­zen: Das Festi­val fängt einen Tag frü­her als gewohnt an und bie­tet noch mehr Kon­zer­te. Vom 9.11. bis 13.11. gibt es also an drei ver­schie­de­nen Loca­ti­ons in Bay­reuth Jazz vom Feinsten.

Alle Infos zu den Kon­zer­ten, zu den Künst­lern und zur Online-Ticket­bu­chung unter www​.jazz​-novem​ber​.de.

Der Jazz-Novem­ber 2022: von hei­ter bis rockig

Bei den vier Haupt­kon­zer­ten um 19.30 Uhr im Becher­saal wird es inter­na­tio­nal und hochkarätig.

Am 9.11. eröff­net den Jazz-Novem­ber und damit auch das Baye­ri­sche Lan­des­jazz­fe­sti­val stan­des­ge­mäß das Lan­des­jazz­ensem­ble Bay­ern. Nie­mand Gerin­ge­res als die baye­ri­schen Impro­vi­sa­ti­ons­stars ste­hen hier auf der Büh­ne, nament­lich Claus Reichstal­ler, Lutz Häf­ner, Pau­lo Morel­lo, Tizi­an Jost, Hen­ning Sie­verts und Basti­an Jütte.

Aus dem Süden Eng­lands kom­men Par­ti­kel ange­reist. Am 10.11. gibt das Trio einen Ein­blick in sei­ne Sicht von Jazz, kom­bi­niert mit Bop, Welt­mu­sik oder Pop. Par­ti­kel für Par­ti­kel fügen sich die Töne der drei Musi­ker zusam­men, die zu den besten jun­gen Jaz­zern in Eng­land gehören.

Am 11.11. steht eine „Super­group“ auf der Büh­ne: Rym­den, deren Mit­glie­der Jazz­fans bestens bekannt sind. Der Nor­we­ger Bug­ge Wes­selt­oft (ehe­mals New Con­cep­ti­on Jazz) und die Schwe­den Magnus Öström und Dan Berg­lund (ehe­mals Esbjörn Svens­son Trio) gehen spie­le­risch mit ihrer Lei­den­schaft um. Hier wer­den Pop-Sounds mit Jazz-Impro­vi­sa­tio­nen kom­bi­niert, kein neu­es Kon­zept, aber defi­ni­tiv auf einem neu­en Level. „Wir mögen die­ses skan­di­na­vi­sche Prog Metal-Ding“, sag­te Bug­ge bereits 2019, und das hört man an jeder Stel­le des Sets.

„Rock on“ heißt es am 12.11. Der fran­zö­si­sche Akkor­deo­nist Vin­cent Pei­ra­ni zeigt mit sei­nem Pro­jekt Jokers, wie Jazz und har­te Gitar­ren­klän­ge per­fekt mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den kön­nen. Mit­hil­fe des ita­lie­ni­schen Gitar­ri­sten Feder­i­co Cas­a­gran­de und des israe­li­schen Schlag­zeu­gers Ziv Ravitz erschaf­fen sie ein Hybrid aus Jazz, Rock und Film-Noir-Klän­gen. Nine Inch Nails und Mary­lin Man­son sei Dank – oder bes­ser gesagt deren Songs, die neben eini­gen Eigen­kom­po­si­tio­nen von den Jokers vir­tu­os umin­ter­pre­tiert wurden.

Das letz­te Kon­zert im Becher­saal am 13.11. wird von Saxo­phon­klän­gen des Mari­us Neset Quar­tet geprägt sein. Der Nor­we­ger gehört zur­zeit zum Besten, was die euro­päi­sche Jazz­sze­ne zu bie­ten hat. Von end­lo­ser Zir­ku­lar­at­mungs-Arti­stik in extre­mer Bebop-Geschwin­dig­keit ist in den Medi­en die Rede, von einem Wun­der. Mari­us Neset führt sein Instru­ment tech­nisch in ein­zig­ar­ti­ger Vir­tuo­si­tät und bleibt dabei musi­ka­lisch und emo­tio­nal gleich­zei­tig auf der Höhe. Den Klang­tep­pich lie­fern sei­ne drei Kol­le­gen am Pia­no, Bass und Schlagzeug.

Das Spät­kon­zert am 10.11. um 22.30 Uhr fin­det im Kunst- und Kul­tur­haus Neun­ein­halb am Ger­ber­platz statt. Das MOVE String Quar­tet kommt zwar aus Ber­lin, sei­ne Musi­ker stam­men aber aus Frank­reich, Öster­reich, Por­tu­gal und den USA. Und so klin­gen die Kom­po­si­tio­nen der deutsch-ame­ri­ka­ni­schen Cel­li­stin Susan­ne Paul wie aus aller Welt: Sie webt Pat­terns aus ver­schie­de­nen Län­dern, vom Rock über Tan­go bis zur bra­si­lia­ni­schen Musik, in ein jaz­zi­ges Gewand, zum Mit­tan­zen und Genießen.

Zwei Spät­kon­zer­te und – ein Novum – das Sonn­tag­nach­mit­tags­kon­zert fin­den auf der Klein­kunst­büh­ne im Zen­trum in der Äuße­ren Bad­stra­ße statt.

Zum Spät­kon­zert am 11.11. laden Immor­tal Oni­on ein, ein pol­ni­sches jun­ges Trio, das sich in kei­ne Schub­la­den stecken las­sen möch­te. Mini­mal trifft Pro­gres­si­ve Metal, Film­mu­sik Elek­tro-Ein­flüs­se, und über allem schwebt natür­lich der Jazz-Fun­ke, der immer wie­der die Luft zum Bren­nen bringt. Mal ganz sanft, manch­mal auch ein biss­chen ent­rückt, mit star­ken Akzen­ten zwi­schen­drin, die unter die Haut gehen.

Am 12.11. steht beim Spät­kon­zert die Trom­pe­te – von einer Frau gespielt! – im Fokus. Das Ange­la Ave­ti­sy­an 4tet bewegt sich zwi­schen Jazz, Pop, Rock und Funk. Eige­ne Kom­po­si­tio­nen wech­seln sich ab mit Inter­pre­ta­tio­nen von Welt­hits, ob von Cold­play oder Mas­si­ve Attack. Es wird chil­lig schön, der per­fek­te Sound­track für einen Samstagabend.

Am 13.11. wird es um 16.30 Uhr Zeit für ganz jun­ge Ideen. Der Jazz-Novem­ber ist schließ­lich auch die per­fek­te Büh­ne für viel ver­spre­chen­de Nach­wuchs­mu­si­ker – wie das Nico Theo Quin­tett. Die For­ma­ti­on unter der Lei­tung von Nico Theo­dos­sia­dis hat in den letz­ten Jah­ren eini­ge Prei­se abge­räumt, 2022 vor­erst gekrönt vom 2. Platz beim Euro­päi­schen Jazz­wett­be­werb Burg­hau­sen und 1. Platz beim Jazz­wett­be­werb des baye­ri­schen Jazz­ver­bands. Bei die­sem Kon­zert ist der Ein­tritt für alle frei.

Zusatz-Infos

Baye­ri­sches Lan­des­jazz­fe­sti­val 2016 wur­de vom Baye­ri­schen Jazz­ver­band die Wan­der­ver­an­stal­tung ins Leben geru­fen, die seit­dem von Jazz­clubs und ‑ver­ei­nen in den ver­schie­de­nen Regie­rungs­be­zir­ken Bay­erns aus­ge­tra­gen wird. Mit dem Festi­val soll die Jazz­kul­tur im Frei­staat gestärkt und einem neu­en Publi­kum erschlos­sen werden.

Die neue Loca­ti­on im Jazz-Novem­ber 2022: Klein­kunst­büh­ne im Zentrum

Neben dem Becher­saal und dem Kunst- und Kul­tur­haus Neun­ein­halb (ehe­ma­li­ges Podi­um im Ger­ber­haus) kommt die­ses Jahr eine drit­te Loca­ti­on ins Pro­gramm: die Klein­kunst­büh­ne im Zen­trum in der Äuße­ren Bad­stra­ße. In inti­mer Atmo­sphä­re fin­den in dem klei­nen Saal der Bay­reu­ther Ver­an­stal­tungs­stät­te zwei Spät­kon­zer­te und das Sonn­tag­nach­mit­tag-Kon­zert statt.

Über das Jazz­fo­rum Bayreuth 

Das Jazz­fo­rum Bay­reuth ist ein ein­ge­tra­ge­ner Ver­ein, der seit 1982 besteht. Wir sor­gen dafür, dass in Bay­reuth regel­mä­ßig erst­klas­si­ger Live-Jazz zu hören ist, und laden dafür inter­na­tio­na­le Künst­ler in die Stadt ein. Jedes Jahr ver­an­stal­ten wir 15 bis 20 Club­kon­zer­te sowie den Jazz-Novem­ber, das ein­zi­ge Jazz-Festi­val im höch­sten Nor­den Bay­erns. Die­ses Enga­ge­ment für Kul­tur kommt an: Bereits sechs Mal wur­den wir mit dem begehr­ten APPLAUS (vor­mals Spiel­stät­ten­pro­gramm­preis) ausgezeichnet.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Jazz­fo­rum Bay­reuth unter https://​www​.jazz​-bay​reuth​.de/.