Blick über den Zaun: Dop­pel­ju­bi­lä­um von frän­ki­schem Astro­no­men wird 2024 in Nürn­berg gewürdigt

Planetenmodell

Im kom­men­den Jahr hat der mark­gräf­li­che Hof­astro­nom Simon Mari­us 450. Geburts­tag und im Jahr dar­auf 400. Todes­tag. Die Simon Mari­us Gesell­schaft nimmt bei­de Jubi­lä­en zum Anlass, im Jahr 2024 an den süd­deut­schen Astro­no­men zu erin­nern und ruft ein inter­na­tio­na­les Jubi­lä­ums­jahr unter dem Titel „Simon Mari­us 1573 – 1624“ aus. Stern­war­ten und Pla­ne­ta­ri­en, natio­na­le wie inter­na­tio­na­le Ver­ei­ne und Insti­tu­tio­nen von pro­fes­sio­nel­ler Wis­sen­schaft wie Ama­teur­astro­no­mie sowie öffent­li­che Ein­rich­tun­gen und Ein­zel­per­so­nen sind ein­ge­la­den mitzuwirken.

Ein Ein­zel­pro­jekt ist die Bewer­bung um eine Son­der­brief­mar­ke beim Bun­des­mi­ni­ste­ri­um der Finan­zen. Wer die Akti­on unter­stüt­zen möch­te, kann sich bis 15. Sep­tem­ber an LC5@​bmf.​bund.​de wen­den und für 2024 eine Mari­us-Mar­ke vorschlagen.

Mari­us ist der ein­zi­ge deut­sche Astro­nom von Rang, der noch nie mit einer Brief­mar­ke geehrt wur­de. Jeder kann mit sei­ner Betei­li­gung an der Akti­on dazu bei­tra­gen, dass Simon Mari­us ein Andenken in Brief­mar­ken­form geschenkt wird. Der näch­ste Anlass wäre 2073. Simon Mari­us ent­deck­te unab­hän­gig von Gali­leo Gali­lei eben­falls im Janu­ar 1610 die vier gro­ßen Mon­de des Jupi­ters. Sie bele­gen, dass sich nicht alle Him­mels­kör­per um die Erde dre­hen. Auf dem Weg vom geo- zum helio­zen­tri­schen Welt­bild ver­tritt Mari­us ein inter­es­san­tes Zwischenmodell.

Hin­ter­grund
Simon Mari­us (1573 – 1624) war mark­gräf­li­cher Hof­astro­nom in Ans­bach (Mit­tel­fran­ken) und ent­deck­te unab­hän­gig von Gali­leo Gali­lei Jupi­ter­mon­de und Venus­pha­sen – wich­ti­ge Argu­men­te für das helio­zen­tri­sche Welt­sy­stem, das 1610 noch nicht beweis­bar war. Da ihn Gali­lei – wie man heu­te weiß – zu Unrecht des Pla­gi­ats bezich­tig­te, wur­de der Fran­ke von der Wis­sen­schafts­ge­schich­te weit­ge­hend ver­ges­sen. Die Simon Mari­us Gesell­schaft pflegt das wis­sen­schaft­li­che Erbe, regt die For­schung mit Vor­trä­gen und Publi­ka­tio­nen an und betreibt das Mari­us-Por­tal www​.simon​-mari​us​.net, das alle Wer­ke von Mari­us, die Sekun­där­li­te­ra­tur, Bericht­erstat­tung, Inter­net­ein­trä­ge und Ver­an­stal­tun­gen verzeichnet.