Neu­es Feu­er­wehr- und Dorf­ge­mein­schafts­haus in Carlsgrün

Dass eine Feu­er­wehr pünkt­lich zum Jubi­lä­um ihr neu­es Gerä­te­haus ein­wei­hen kann, das pas­siert nicht alle Tage. Das weiß auch der Vor­sit­zen­de des Feu­er­wehr­ver­eins Carls­grün, Roland Spörl. „Ob es nun die gute Pla­nung, Geschick oder ein­fach nur Glück war – schwie­rig zu sagen“, sag­te er zur Ein­wei­hung. Und nicht nur ein neu­es moder­nes Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus hat der Bad Stebe­ner Orts­teil damit erhal­ten, son­dern zugleich auch ein Dorf­ge­mein­schafts­haus, das Bür­ger­mei­ster Bert Horn (CSU) als Ein­stieg in die Dorf­er­neue­rung Carls­grün bezeich­ne­te. Das Geld dafür floss zwar nicht aus den Mit­teln der Dorf­er­neue­rung, son­dern aus jenen der För­der­of­fen­si­ve Nord­ost­bay­ern –hier gab es 90 Pro­zent För­de­rung. Zustan­de gekom­men ist die­se jedoch unter maß­geb­li­cher Beglei­tung des für die Dorf­er­neue­rung zustän­di­gen Amtes für länd­li­che Entwicklung.

Übergabe des Schlüssels durch Bürgermeister Bert Horn an den Carlsgrüner Feuerwehrvorstand Roland Spörl, Mit im Bild stellv. Kommandant Stefan Knöchel. © Sandra Hüttner

Über­ga­be des Schlüs­sels durch Bür­ger­mei­ster Bert Horn an den Carls­grü­ner Feu­er­wehr­vor­stand Roland Spörl, Mit im Bild stellv. Kom­man­dant Ste­fan Knö­chel. © San­dra Hüttner

„Das Dorf­ge­mein­schafts­haus bil­det den kon­kre­ten Auf­takt der Dorf­er­neue­rung, dem wei­te­re Schrit­te in den näch­sten Jah­ren fol­gen wer­den“, erläu­ter­te der Bür­ger­mei­ster. Der Markt Bad Steben habe sich bei dem Pro­jekt finan­zi­ell mäch­tig ins Zeug gelegt. „Rund eine Mil­li­on Euro hat das Bau­werk geko­stet, wovon etwa 52Prozent auf den Anteil des Dorf­ge­mein­schafts­hau­ses ent­fal­len und etwa 48 Pro­zent auf den Feu­er­wehr­be­reich“, erläu­ter­te Horn. Beim Dorf­ge­mein­schafts­haus sei ein Betrag von rund 499000 Euro mit 90 Pro­zent för­der­fä­hig gewe­sen. „Beim Feu­er­wehr­teil erhal­ten wir aller­dings nur die pau­scha­le Stell­platz­för­de­rung, die in etwa zehn Pro­zent der ange­fal­le­nen Kosten abdeckt. Somit inve­stiert die Gemein­de ins­ge­samt mehr als eine hal­be Mil­li­on Euro aus eige­nen Mit­teln in die­ses wun­der­ba­re Bau­werk in der Dorfmitte.“

Der Feuerwehrnachwuchs durchtrennte das Band zur Einweihung des Feuerwehrgerätehauses. Mit auf dem Bild (von links): zweiter Kommandant Stefan Knöchel, Vorsitzender Roland Spörl, Bürgermeister Bert Horn, Landrat Oliver Bär, Kreisbrandinspektor Rolf Hornfischer, Lothar Winkler vom Amt für ländliche Entwicklung und Kommandant Armin Rosenberger. © Sandra Hüttner

Der Feu­er­wehr­nach­wuchs durch­trenn­te das Band zur Ein­wei­hung des Feu­er­wehr­ge­rä­te­hau­ses. Mit auf dem Bild (von links): zwei­ter Kom­man­dant Ste­fan Knö­chel, Vor­sit­zen­der Roland Spörl, Bür­ger­mei­ster Bert Horn, Land­rat Oli­ver Bär, Kreis­brand­in­spek­tor Rolf Horn­fi­scher, Lothar Wink­ler vom Amt für länd­li­che Ent­wick­lung und Kom­man­dant Armin Rosen­ber­ger. © San­dra Hüttner

Wie Horn erläu­ter­te, habe die Markt­ge­mein­de bei der nicht för­der­fä­hi­gen Aus­stat­tung des Dorf­ge­mein­schafts­tei­les sehr aufs Geld schau­en müs­sen. „Ich bin daher den Carls­grü­ner Dorf­ver­ei­nen sehr dank­bar, dass sie sich bei der Möblie­rung ein­ge­bracht und in Sum­me knapp die Hälf­te der Kosten für die Tische und Sitz­mö­bel über­nom­men haben.“ Auch erin­ner­te Horn an die bereits unter­zeich­ne­te Ver­ein­ba­rung zur Mit­be­nut­zung durch die Ver­ei­ne, die die­se Unter­stüt­zung hono­riert und zugleich die Grund­la­ge dafür bil­det, dass das Haus ein Anlauf­punkt für die Orts­be­völ­ke­rung wer­den kann. Im Gebäu­de befin­det sich außer­dem ein öffent­li­ches WC, das im Som­mer zugäng­lich sein soll.

Lothar Wink­ler, Behör­den­lei­ter vom Amt für länd­li­che Ent­wick­lung (ALE), erin­ner­te an die Dis­kus­sio­nen rund um die Carls­grü­ner Dorf­er­neue­rung. Hier habe man sich für eine umfas­sen­de Lösung ent­schie­den. „Bei der Dorf­er­neue­rung sind Co-Finan­zie­run­gen nicht aus­ge­schlos­sen. So konn­te die För­der­of­fen­si­ve als Glücks­fall genutzt wer­den“, erläu­ter­te er. Beson­ders lob­te er den Mut zur archi­tek­to­ni­schen Gestal­tung des Gebäu­des. „Hier ist alles rich­tig gemacht wor­den und ich bin mir sicher, dass die­ses Objekt an Gestal­tungs­wett­be­wer­ben teil­neh­men wird.“ Die Bau­lei­tung lag in den Hän­den des Büros Hütt­ner-Archi­tek­ten aus Lich­ten­berg. Schon Bür­ger­mei­ster Horn hat­te dar­auf hin­ge­wie­sen, dass das Gebäu­de nicht nur hin­sicht­lich der Funk­ti­on, son­dern auch der Ent­ste­hungs­ge­schich­te und der Archi­tek­tur bemer­kens­wert sei. „Das Bau­werk hat von sei­ner Gestal­tung her einen ech­ten Bezug zu unse­rer Land­schaft und der dörf­li­chen Umge­bung, eben­so wie die ver­wen­de­ten Mate­ria­li­en“, beton­te Horn. Zudem sei die Gebäu­de­tech­nik auf dem neue­sten Stand – mit Wär­me­pum­pe und Pel­let­ofen im Dorfgemeinschaftsraum.

San­dra Hüttner