So ver­lief die Lich­ter­pro­zes­si­on 2022 in Gößweinstein

So verlief die Lichterprozession 2022 in Gößweinstein August 2022
Am Vorabend des Hochfests zog eine lange Lichterprozession, angeführt von den Ministranten, durch Gößweinstein. Text + Fotos: Thomas Weichert

Lich­ter­pro­zes­si­on in Gößweinstein

„Ganz im Zei­chen des Hoch­fe­stes der Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel“ soll­te Göß­wein­stein auf­grund der Ein­la­dung von Pfar­rer Pater Lud­wig Mazur ste­hen. Vie­le waren die­ser Ein­la­dung gefolgt. So zog am Vor­abend des Hoch­fests eine lan­ge Lich­ter­pro­zes­si­on, ange­führt von den Mini­stran­ten, durch Göß­wein­stein. Die Mari­en­sta­tue ruh­te auf den Schul­tern von Sabi­ne Neu­ner, Karin Schmidt, Andrea Wäch­ter und Manue­la Distler. Pfar­rer Pater Lud­wig Mazur und Pfarr­vi­kar Pater Laza­rus Zukow­ski folg­ten eben­so wie die Lek­to­ren Maria Schrü­fer und Mar­kus Redel sowie Vor­be­ter Georg Schäffner.

Der Musik­ver­ein Göß­wein­stein unter Lei­tung sei­nes Vor­sit­zen­den Tho­mas Mül­ler beglei­te­te das Sin­gen der Pro­zes­si­on an den teils mit Fah­nen geschmück­ten Häu­sern vor­bei. Der Gesang, die Gebe­te, die Ker­zen­lich­ter in der abend­li­chen Däm­me­rung erzeug­ten eine wohl­tu­en­de Stim­mung. Dies war wohl der Grund, wes­halb sich auch Gäste der Pro­zes­si­on anschlos­sen. Der Pro­zes­si­on vor­aus ging eine Mari­en­an­dacht in der Basilika.

Mit medi­ta­ti­ven Klän­gen stimm­te Georg Schäff­ner an der Orgel die Got­tes­dienst­ge­mein­de ein. Natür­lich hat­te er auch die wei­te­re musi­ka­li­sche Gestal­tung der Andacht inne. „Wer ist Maria?“ Die­se Fra­ge stell­te und beant­wor­te­te Maria Schrü­fer als Hin­füh­rung. „Maria ist ein begna­de­ter Mensch.“ Ein Mensch, der offen und zugleich bestürzt ist über sei­ne Erfah­run­gen mit Gott. Der Freu­de und Angst erfährt. Des­sen Glau­be nicht alles blind hin­nimmt und das Den­ken ande­ren über­lässt. Ein Mensch, der glau­ben möch­te mit gan­zem Herzen.

Pater Lud­wig führ­te die Gemein­de gedank­lich nach Jeru­sa­lem in die Bene­dik­ti­ner-Abtei „Dor­mi­tio“, in die Kir­che, die der „Ent­schla­fung Mari­ens“ gewid­met ist. Dazu stell­te er die Fra­ge, was das lee­re Mari­en-Grab für uns bedeu­tet. Die­se Fra­ge beant­wor­te­te Pater Lud­wig zunächst mit dem abge­wan­del­ten Slo­gan der Frie­dens­be­we­gung „Stell‘ dir vor, es ist Erlö­sung, und kei­ner geht hin.“ Holt das Reich Got­tes mit sei­ner Lie­be und Barm­her­zig­keit wirk­lich „nie­mand hin­ter dem Ofen her­vor?“ Dann ließ Pater Lud­wig die wesent­li­chen Ereig­nis­se des Lebens, Ster­bens und der Auf­er­ste­hung Jesu Chri­sti Revue pas­sie­ren. Und immer ist da auch Maria, die ihr Ja-Wort sagt, und damit sozu­sa­gen zu unse­rer Schwe­ster, zum Vor­bild für uns und die gan­ze Kir­che wird. Maria beglei­tet wie vie­le Müt­ter den Weg ihres Kin­des und ver­steht ihn oft­mals doch nicht. Sie steht lei­dend unter dem Kreuz und ist nach Ostern im Abend­mahl­saal. Maria betet mit den Jün­gern, ist ein­fach da. „Wenn Gott den Him­mel öff­net, dann gilt das, nach Jesus sel­ber, zual­ler­erst für Maria, die den Weg der Erlö­sung mit­ge­gan­gen ist von Anfang bis Ende,“ fass­te Mazur die wesent­li­che Bot­schaft des Fests zusam­men. Für uns bedeu­te dies, dass für Men­schen, die weih­nacht­lich leben und den Herrn immer wie­der in die­ser Welt begrü­ßen, dass für Men­schen, die öster­lich leben, Mühe und Kreuz, aber auch gött­li­ches Leben inbe­grif­fen, der Him­mel offen ist. Mit dem Fati­ma-Lied und dem fei­er­li­chen Segen ende­te schließ­lich die fest­li­che Mari­en­an­dacht. Eine älte­re Teil­neh­me­rin war nach der Andacht so begei­stert, dass mein­te, „in Alt­öt­ting kann es mir auch nicht bes­ser gefallen.“