Erzbischof hält Festgottesdienst 900 Jahre Waischenfeld

Bamberger Erzbischof Schick in Waischenfeld. © Thomas Weichert
Bamberger Erzbischof Schick in Waischenfeld. © Thomas Weichert

Schirmherr Anton Adelhardt würdigt berühmte Waischenfelder

Unter dem Motto „900 Jahre buntes Leben“ feierte das Wiesentstädtchen am Wochenende ein zweitägiges Bürgerfest auf dem Bischof-Nausea-Platz zur ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes vor 900 Jahren dessen Höhepunkte am Sonntagvormittag der Dankgottesdienst mit Erzbischof Ludwig Schick mit anschließendem Festkommers und der Festrede von Schirmherrn Anton Adelhardt und am Nachmittag der Festumzug mit über 30 Vereinen war.

Über 500 Menschen waren bereits zum Freiluftgottesdienst gekommen den Schick zusammen mit seinem Freund Bischof André Gueye aus dem senegalesischen Partnerbistum Thies und Pfarrer Hans-Jürgen Wiedow zelebrierte. Es war gleichzeitig der sonst separat stattfindende „Senegal-Gottesdienst“. Schick hob während seiner Predigt hervor, das Gemeinsinn die Voraussetzung für das Allgemeinwohl ist. Der christliche Glaube und die Nächstenliebe, die die Waischenfelder in den vergangenen 900 Jahren gelebt und von Generation zu Generation weitergegeben hätten, müssten erhalten bleiben, da sie das Leben der Menschen menschlich und lebenswert machten. „Das war in der Vergangenheit so und soll in Zukunft so bleiben“, sagte der Erzbischof.

Waischenfeld sei einer der schönsten Orte im gesamten Erzbistum. Die gut organisierte Infra- und Sozialstruktur der über 50 Vereine, die Feste und Feiern sowie die Gottesdienste bezeichnete Schick als Kern des Waischenfelder Gemeindelebens. Der christliche Glaube und das kirchliche Leben haben „Waischenfeld 900 Jahre inspiriert und mitgestaltet“. Sie hätten das Lebenswissen und die Lebensweisheit Jesu, „welche selig machen“, in allen Jahrhunderten vermittelt, sagte der Oberhirte. Das Jubiläum der Gemeinde solle „eine Besinnung auf die Vergangenheit für die Zukunft“ sein. Das Lebenswissen Jesu müsse erhalten und weitergegeben werden, damit das Stadtleben auch weiterhin solidarisch und menschlich aus den Werten des Evangeliums gestaltet werde. Erzbischof Schick wünschte den Waischenfeldern Gottes Segen für eine gute Zukunft.

Der Begrüßungsreigen durch Bürgermeister Thomas Thiem (CSU) beim anschließenden Festkommers nahm fast kein Ende. Thiem konnte fast alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister oder deren Stellvertreter aus den beiden ILEs Fränkische Schweiz Aktiv und Rund um die Neubürg – Fränkische Schweiz begrüßen. Grußworte hielten auch Bezirkstagspräsident Henry Schramm (CSU), Landrat Florian Wiedemann (FW) und Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel Fischer (CSU). Thiem hob die sehr lange Tradition der Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Erzbistum besonders hervor. Auch mit der nun geplanten Erweiterung der katholischen Kinderstagesstätte St. Elisabeth gehe man wieder einen gemeinsamen Weg. Thiem erinnerte an die Urkunde von Bischof Otto I. in der die Siedlungen Waischenfeld und Heroldsberg vor 900 Jahren belegt seien.

Der frühere Ministerialdirektor und gebürtige Zeubacher Anton Adelhardt warf einen Blick auf jene Menschen, die Waischenfeld zu dem gemacht haben, was es heute ist und die Waischenfeld über die Stadtgrenzen bekannt machten. Angefangen von dem Burgherrn Wirint über Konrad von Schlüsselberg 200 Jahre später und noch einmal 200 Jahre später dem berühmtesten Sohn der Stadt Bischof Nausea, der Bischof von Wien war. Oder den berühmten Baumeister Wenzel Schwesner, noch einmal 200 Jahre später. Zur Neuzeit im 20. Jahrhundert fielen dem Schirmherrn Namen wie Michel Hofmann, Archivar in Bamberg und Würzburg, der Journalist Anton Sterzl, die Domkapitulare Theo Kellerer und Josef Richter oder der Missionar und Märtyrer Kilian Knörl ein. Die Liste der Waischenfelder Persönlichkeiten war noch länger. Bis hin zuletzt zu Martin und Rainer Heckel mit ihrer einmaligen Wirtsstube und dem sagenhaft gutem Heckel-Bier mit dem sie für einen enormen Bekanntheitsgrad Waischenfelds in ganz Deutschland und darüber hinaus sorgen.