iSo Bam­berg bie­tet Erzie­hungs­hil­fe: FamoS fei­ert 20. Geburtstag

FamoS ist seit vielen Jahren in der Region ein wichtiges Hilfsangebot für Familien in schwierigen Lebensphasen.
FamoS ist seit vielen Jahren in der Region ein wichtiges Hilfsangebot für Familien in schwierigen Lebensphasen. (Foto: iSo Bamberg)

Eltern, die ihren All­tag nicht mehr mei­stern kön­nen und den viel­fäl­ti­gen Bela­stun­gen im Umgang mit ihren Kin­dern nicht mehr gewach­sen sind, fin­den bei FamoS, der Fami­li­en­ori­en­tier­ten Sozialarbeit/​ambulante Erzie­hungs­hil­fen des Jugend­hil­fe­trä­gers iSo – inno­va­ti­ve Sozi­al­ar­beit e.V., Bei­stand und Unter­stüt­zung. Die Familienhelfer:innen des Pro­jek­tes beglei­ten die Eltern bzw. Fami­li­en, bis sie ihr Fami­li­en­le­ben wie­der selbst in geord­ne­te Bah­nen brin­gen kön­nen und das Wohl des Kin­des wie­der her­ge­stellt ist. In zwan­zig Jah­ren beglei­te­te das Pro­jekt bereits an die 1.000 Fami­li­en in den Regio­nen Bam­berg, Forch­heim und Haßberge.

Inten­si­ve Ent­wick­lungs- oder Bera­tungs­ge­sprä­che mit der gan­zen Fami­lie, Beglei­tung zu Ämtern oder Arzt­ter­mi­nen, Unter­stüt­zung im Fami­li­en­all­tag, wenn alles über den Kopf zu wach­sen droht – All die­se Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te sind im Gepäck der FamoS-Familienhelfer:innen, wenn sie auf dem Weg zu einer Fami­lie oder einem allein­er­zie­hen­den Eltern­teil sind. Doch das Ange­bot umfasst noch viel mehr. Ste­ti­ge Bezie­hungs­ar­beit und kon­ti­nu­ier­li­che Stär­ken­för­de­rung der ein­zel­nen Fami­li­en­mit­glie­der sind Kern der Arbeit von FamoS. Letzt­end­lich sol­len die FamoSler:innen das Image der vom Jugend­amt beauf­trag­ten Familienhelfer:innen abstrei­fen und zu von den Fami­li­en geschätz­ten Unterstützer:innen werden.

Sta­bi­li­tät, Res­sour­cen und Demokratie

„Fami­li­en­sy­ste­me zu sta­bi­li­sie­ren und ver­schüt­te­te Res­sour­cen zu (re-)aktivieren ist ein essen­ti­el­ler Teil unse­rer Arbeit und wich­ti­ger Bei­trag zu einer gesun­den Gesell­schaft. Schön ist immer wie­der zu sehen – auch wenn es oft ein lan­ger Pro­zess ist –, dass unser päd­ago­gi­scher Ansatz, unser lang­jäh­ri­ge Erfah­rung und unse­re Arbeit mit dem not­wen­di­gen Fin­ger­spit­zen­ge­fühl Wir­kung zei­gen und zu Sta­bi­li­tät in den Fami­li­en und damit in der Gesell­schaft bei­tra­gen. Fami­li­en sind nun ein­mal das tra­gen­de Fun­da­ment und Kin­der die Zukunft unse­rer Gesell­schaft. Die­se zu stär­ken, stärkt Zusam­men­halt“, sagt Anet­te Glück, lang­jäh­ri­ge iSo-Mit­ar­bei­te­rin und Pro­jekt­ver­ant­wort­li­che für FamoS.

Ambu­lan­te Fami­li­en­hil­fe bedeu­tet Arbeit am und mit den Menschen

Ein Rück­blick in die Zeit der Coro­na-Lock­downs hat noch ein­mal deut­lich gezeigt, wie wich­tig rea­ler und per­sön­li­cher Aus­tausch ist. Mit­tels digi­ta­ler Tools oder Spa­zier­gän­ge im Frei­en konn­te der Kon­takt zu den Fami­li­en am Leben erhal­ten wer­den. Jetzt sind die­se Mit­tel hilf­reich als Ergän­zung, um die Kon­ti­nui­tät zu erhal­ten. Zum Glück sind die Zei­ten wie­der etwas „nor­ma­ler“ gewor­den und die Familienhelfer:innen von Famos kön­nen, so wie vor zwan­zig Jah­re auch, ihre Klient:innen im per­sön­li­chen Aus­tausch bera­ten, beglei­ten und gemein­sam mit ihnen an Ver­än­de­run­gen arbeiten.

Wie arbei­tet FamoS?

Ambu­lan­te Erzie­hungs­hil­fe ist Hil­fe auf Zeit. Durch die ver­schie­de­nen Arbeits­wei­sen und Ansät­ze unter­stützt das Pro­jekt Fami­li­en, Kin­der und Jugend­li­che in aku­ten kom­ple­xen Pro­blem­si­tua­tio­nen. The­men kön­nen fami­liä­re Schick­sals­schlä­ge, psy­chi­sche Erkran­kun­gen, Schul­pro­ble­me oder

Erzie­hungs­fra­gen sein. Gemein­sam mit den Mitarbeiter:innen von Famos fin­den die Klient:innen neue Lösungs­mög­lich­kei­ten und einen ange­mes­se­nen Umgang damit. Auf einen Nen­ner gebracht: FamoS hilft dabei, sich zuneh­mend wie­der selbst zu helfen.

Wäh­rend FamoS Ent­wick­lungs­schrit­te und Über­gän­gen beglei­tet, bil­det die Rück­füh­rung in die ursprüng­li­che Selbst­stän­dig­keit das zen­tra­le Ziel. „Neben allen Metho­den ist für unse­re Arbeit wesent­lich, dass eine Bezie­hungs­kon­ti­nui­tät besteht. Regel­mä­ßig wird die­se Arbeits­be­zie­hung mit allen Zie­len über­prüft und wenn neue Per­spek­ti­ven geschaf­fen wur­den, wie­der been­det.“ so Anet­te Glück über die Famos-Tätigkeiten.

Qua­li­ta­tiv fach­li­che Arbeit hat hohen Stellenwert

Das 11-köp­fi­ge FamoS-Team reflek­tiert kon­ti­nu­ier­lich den Ver­lauf und die Ziel­set­zun­gen, um die ambu­lan­te Erzie­hungs­ar­beit zu ver­bes­sern und wei­ter­zu­ent­wickeln. Auch die Rück­mel­dun­gen aus den Fami­li­en sind ein wesent­li­cher Bestand­teil der Qua­li­täts­ent­wick­lung. Dabei erfährt das Pro­jekt immer wie­der viel posi­ti­ve Rück­mel­dung: „Beson­ders hilf­reich war, über die Situa­ti­on zu spre­chen. Das hat mir einen neu­en posi­ti­ven Blick auf mein Kind eröff­net.“ so ein Vater. Eine Jugend­li­che mel­det zurück: „Seit­dem FamoS bei uns ist, lern­te ich eine ande­re Sicht ken­nen, was das Ver­ste­hen angeht und das gan­ze Ver­hal­ten bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen. Mit jeman­den reden zu kön­nen, deres ver­steht und einem Tipps gibt schät­ze ich sehr an FamoS“.

Rück­blick

Mitt­ler­wei­le blickt iSo auf zwan­zig Jah­re erfolg­rei­che Arbeit in die­sem Bereich zurück. Die Geburts­stun­de von FamoS war 2002. Mat­thi­as Gens­ner, Geschäfts­füh­rer des Jugend­hil­fe­trä­gers iSo und damit auch „Geburts­hel­fer“ des Pro­jek­tes, zieht posi­ti­ve Bilanz. „Hil­fen zur Erzie­hung sind nach der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung das zweit­größ­te Arbeits­feld der Kin­der- und Jugend­hil­fe. FamoS ist seit vie­len Jah­ren in der Regi­on ein wich­ti­ges Hilfs­an­ge­bot für Fami­li­en in schwie­ri­gen Lebens­pha­sen. Als inno­va­ti­ver Jugend­hil­fe­trä­ger wol­len wir die­se Arbeit in Koope­ra­ti­on mit den Jugend­äm­tern wei­ter vor­an brin­gen und freu­en uns über deren Ver­trau­en in unse­re Arbeit.“