DGB Mit­tel­fran­ken: „Fran­ken ver­dient einen arbeits­frei­en Tag“ – Mariä Him­mel­fährt nicht mehr zeitgemäß

Der 15. August ist für die gro­ße, über­wie­gen­de Zahl der Men­schen in Bay­ern ein arbeits­frei­er Tag. Das gilt jedoch nicht für alle Gemein­den in Bay­ern. Vor allem in Mit­tel- und Ober­fran­ken gibt es Gebie­te, in denen der 15.8. ein regu­lä­rer Arbeits­tag ist. Arbeits­frei ist nur in Gemein­den, mit über­wie­gend katho­li­scher Bevöl­ke­rung. Seit dem 15. August 2014 gilt erst­mals die Rege­lung basie­rend auf den Ergeb­nis­sen des Zen­sus 2011. Die recht­lich trag­fä­hi­ge ein­heit­li­che Fest­stel­lung der Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit durch den Zen­sus 2011 ist seit dem Jahr 2014 maß­ge­bend dafür, in wel­chen Gemein­den Bay­erns „Mariä Him­mel­fahrt“ ein gesetz­li­cher Fei­er­tag ist.

In 1704 Gemein­den ist der Tag arbeits­frei, in 352 Gemein­den (haupt­säch­lich in Mit­tel- und Ober­fran­ken) gilt der 15.8. nicht als Fei­er­tag. Der DGB Mit­tel­fran­ken for­dert die Staat­re­gie­rung und Mini­ster­prä­si­dent Söder dazu auf, den 15.8. als Fei­er­tag auf kom­plett Bay­ern aus­zu­wei­ten. Einen Fei­er­tag auf Basis der Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit zwi­schen Gemein­den unter­schied­lich zu behan­deln, ist in Zei­ten mit immer mehr Men­schen mit nicht-christ­li­cher Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit nicht mehr zeitgemäß.

Ste­phan Doll, Geschäfts­füh­rer des DGB Mit­tel­fran­ken, sagt dazu: „Mini­ster­prä­si­dent Söder soll­te sich dar­an zurück­er­in­nern, wo sei­ne Wur­zeln lie­gen. Als Nürn­ber­ger muss er für eine Gleich­be­rech­ti­gung ein­tre­ten. Es ist in der heu­ti­gen Zeit schlicht­weg nicht mehr erklär­bar, wes­halb haupt­säch­lich in Mit­tel­fran­ken und um Bay­reuth und Hof am 15.8. gear­bei­tet wer­den muss, wäh­rend der Rest von Bay­ern, mit­ten im Som­mer, ein ver­län­ger­tes Wochen­en­de genie­ßen darf.

Die Nürnberger*innen haben sich eben­so vie­le freie Tage wie die Münchner*innen ver­dient. Des­halb for­dern wir den 15.8. als arbeits­frei­en Tag für kom­plett Bay­ern ein­zu­füh­ren. Es gibt kei­nen erklär­ba­ren Grund, wes­halb Men­schen, die im sel­ben Bun­des­land leben und arbei­ten, bei­spiels­wei­se in Höch­stadt frei haben, wäh­rend Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im sel­ben Unter­neh­men in Erlan­gen, nur weni­ge Kilo­me­ter ent­fernt, arbei­ten müs­sen. Hier ist Poli­tik gefragt, um die in der baye­ri­schen Ver­fas­sung garan­tier­ten gleich­wer­ti­gen Lebens­ver­hält­nis­se zu schaf­fen“, stellt Ste­phan Doll klar.