Rie­sen­gau­di beim Brüh­trog­ren­nen auf der Wie­sent in Nankendorf

Brühtrogrennen in Nankendorf. Foto: Thomas Weichert
Brühtrogrennen in Nankendorf. Foto: Thomas Weichert

Es war ein Super­e­vent und eine Rie­sen­gau­di. 24 Teams aus ganz Deutsch­land kämpf­ten um die „Brüh­trog­kro­ne“ und rund 2500 bis 3000 Schau­lu­sti­ge feu­er­ten die Brüh­trog­ka­pi­tä­nin­nen und ‑kapi­tä­ne“ nach Schät­zun­gen der Ver­an­stal­ter von der Feu­er­wehr Nan­ken­dorf am Wie­sent­ufer an. Nach zwei Jah­ren coro­nabe­ding­ter Pau­se war es das inzwi­schen 30. Inter­na­tio­na­le Brühtrogrennen.

Allei­ne zehn Teams die am Brüh­trog­ren­nen teil­nah­men kamen aus Ber­lin und Bran­den­burg. Denn jun­ge Men­schen hat­ten wie­der ihr Zelt­la­ger des Johan­ni­schen Sozi­al­werks auf Gut Schön­hof in Eichen­bir­kig auf­ge­schla­gen und waren auch dies­mal wie­der mit gro­ßer Begei­ste­rung dabei. „Das ist super hier, die Stim­mung ist toll und es macht so viel Spaß“, sagt Nina Abra­ham aus Ber­lin-Ste­glitz die ihre Freun­de Jani­na und Vin­cenz anfeu­ert die gera­de mit dem wacke­li­gen Schwimm­un­ter­set­zer gestar­tet waren. „Vin­cenz pad­del, pad­del, pad­del“, schreit Nina und klatscht dabei in die Hän­de. Vin­cenz und Jani­na sie­gen zwar am Ende nicht, legen aber eine respek­ta­ble Zeit mit etwas mehr als drei Minu­ten für die zwei­mal 100 Meter lan­ge Stecke hin. Der Sie­ger­po­kal mit zwei Minu­ten und 40 Sekun­den geht aber auch nach Ber­lin. Die Gebrü­der Noah und Eli­as Fleisch­fres­ser holen sich den Sie­ger­pott vor Mar­cel Tür­mer und Felix Schä­fer sowie den Lokal­ma­ta­do­ren Toni Rudrof und David Stadter aus Nankendorf.

Beson­ders groß ist das Hal­lo bei den Zuschau­ern, die dicht gedrängt am Ufer sit­zen oder ste­hen, wenn so ein Brüh­trog umkippt und die Insas­sen ein mehr oder weni­ger frei­wil­li­ges Bad im 16 Grad kal­ten Wies­ent­was­ser neh­men. Man­che sprin­gen aber auch von sel­ber in den Fluss um sich abzu­küh­len. Denn die Son­ne brennt gna­den­los vom Him­mel und allei­ne als Zuschau­er kommt man schon ins Schwit­zen. Einer der Zuschau­er ist der Wai­schen­fel­der Ehren­bür­ger Heinz Ger­häu­ser der am Wie­sent­ufer auf einer Park­bank mit sei­ner Frau Elvi­ra Platz genom­men hat. Die Ger­häu­sers beob­ach­ten zum ersten mal das Gesche­hen beim Brüh­trog­ren­nen. „Das ist eine sehr gute Idee, vor allem weil sie alle Alters­schich­ten anspricht“, sagt Ger­häu­ser. Auch den sport­li­chen Aspekt dür­fe man nicht außer acht las­sen, da es auch anstren­gend ist. Und der Gleich­takt der Rude­rer muss pas­sen. „Dazu gehört auch viel Geschick­lich­keit“, ergänzt Elvi­ra Ger­häu­ser. Sie weiß auch wovon sie spricht, da die Ger­häu­ser in Ame­ri­ka selbst schon Kanu gefah­ren und geken­tert sind.

Tan­ja und Uli Weid­ner, die in Nan­ken­dorf die etwas ande­re Feri­en­un­ter­kunft nicht nur für Klet­te­rer mit Namen „Tul­lis Clim­bers Home“ betrei­ben, fah­ren auch mit. „Es ist schon sehr anstren­gend, beson­ders fluss­auf­wärts“, sagt Tan­ja Weid­ner die danach als Bedie­nung ein­springt wäh­rend ihr Mann im Was­ser steht und den Wie­sen­tren­ner und den Schmier­bach­flit­zer nach einem Durch­gang wie­der zu Was­ser lässt. Die Weid­ners fah­ren eine respek­ta­ble Zeit von unter vier Minu­ten ein. Man­che brau­chen fast die dop­pel­te Zeit eini­ge, die geken­tert waren, zie­hen den Brüh­trog im Was­ser hin­ter sich her ins Ziel. Tan­ja Weid­ner, die ursprüng­lich aus Köln kommt, ist die Freu­de anzu­se­hen. Im Dorf sind die Weid­ners inzwi­schen voll inte­griert und alle sind sehr hilfsbereit.

Feu­er­wehr­chef Chri­sti­an Görl, der das Gan­ze seit Jah­ren humor­voll mode­riert und den sie in Nan­ken­dorf „Dechs“ nen­nen, zeig­te sich mit dem Besuch über­aus zufrie­den. Dies­mal konn­te auch sei­ne klei­ne Toch­ter Sophie mit­mo­de­rie­ren, was beson­ders gut beim Publi­kum ankam. Beson­ders gut an kamen auch die selbst­ge­backe­nen Kuchen und Tor­ten der Feu­er­wehr­frau­en und die frisch geräu­cher­ten Forel­len sowie das dunk­le Kathi-Bier aus Hecken­hof. Das erwar­te­te Park­platz­cha­os blieb zum Glück aus.