UPDATE: Feuerwehrler aus Gößweinstein kämpfen gegen die Flammen in der Partnerstadt Bad Schandau

Waldbrand in der Partnerstadt Bad Schandau
Waldbrand in der Partnerstadt Bad Schandau

Aus Bad Schandau berichtet der Gößweinsteiner Feuerwehrkommandant Marcel Zweck exklusiv für unsere Zeitung

Es brennt noch immer in der Sächsischen Schweiz. 16 Feuerwehrleute der Stützpunktfeuerwehr Gößweinstein haben sich deshalb auf den Weg in die Partnergemeinde Bad Schandau gemacht um die dortigen Einsatzkräfte der sächsischen Feuerwehren beim Kampf gegen die Flammen zu unterstützen und zu entlasten. Sie trafen dabei auch den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) der ebenfalls vor Ort ist.

Tag 1, Freitag 5. August

„Vormittags haben wir eine Fläche von zirka 300 Quadratmetern vom Vortag bereits abgelöschtes Gebiet kontrolliert und nochmals mit Hacken umgegraben und nochmals bewässert. Kurz vor Mittag wurden wir zu einem anderen Abschnitt gerufen. Hier hat ein neues Feuer im Wald gebrannt. Hierbei haben wir etwa.auf auf 500 Quadratmetern Fläche offenes Feuer bekämpft. Hier mussten wir erst einen Kilometer lange neue Schläuche in einem steilen Hang verlegen. Bei offenem Feuer im Wald bei dieser Temperatur war es die Hölle. Es hat gefühlt 200 Grad im Wald gehabt. Im Minutentakt wurden wir vom Hubschrauber von der Bundeswehr und von der Polizei mit Löschwasser von oben unterstützt. Es ist schon ein ein komisches Gefühl wenn ständig die ihre Tanks über Dir abschmeißen und du einfach mal nass wirst. Um 17 Uhr hatten wir das Gebiet relativ im Griff und es war kein offenes Feuer mehr zu sehen. Somit konnten wir den Einsatz erstmals beenden und werden es morgen wahrscheinlich nochmals kontrollieren. Am Abend hatten wir ein sehr nettes Gespräch mit den Ministerpräsidenten Kretschmann. Der sich über die Unterstützung aus Bayern sehr gefreut hat. Wir haben noch ein Bild mit ihm gemacht. Was er dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) per WhatsApp geschickt hat. Söder hat auch schnell geantwortet. Er hat sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Gößweinstein sehr bedankt. Und hat auch einen kleines Scherz Richtung Sachsen mit den Worten: „Das beste kommt halt aus Franken“, zurück gepostet. Wie Zweck schreibt sind alle in Bad Schandau sehr dankbar dass die Feuerwehr Gößweinstein vor Ort im Einsatz ist. Alle freiwilligen Helfer aus Gößweinstein haben dafür Urlaub genommen oder feiern Überstunden ab.

Tag 2, Samstag 6. August

„Heute haben wir die 600 Quadratmeter von gestern nochmals kontrolliert und teilweise abgelöscht“, berichtet Zweck weiter. An diesem angrenzenden Abschnitt hat sich die Lage ausgebreitet. Wir haben eine zirka 400 Meter lange Brandschneise mit Hacken und Äxten gegraben um die Ausbreitung zu verhindern. Nachdem wir hiermit fertigen waren, wurde ein neuer Brand gemeldet. Dieser war von unserem Abschnitt ca. 1,5 Kilometer entfernt. Da wir in diesem Gebiet die nähesten Einsatzkräfte waren, übernahmen wir dies. Wir haben uns mit sechs Löschrucksäcken und Waldhacken zu diesem Gebiet aufgemacht. Es war eine sehr steile Hanglage ohne richtig festen Boden. Da dieses Gebiet mitten im „Nichts“ ist und wir bis dato noch keine Löschwasserversorgung hatten, mussten wir in dieser sehr steilen Hanglage auch hier wieder eine 200 Meter lange Brandschneise schlagen. Wir hoffen das es heute Nacht keinen Wind gibt, dass unsere Brandschneise hält. Ansonsten müssen wir morgen nochmals eine 1,5 Kilometer lange Wasserversorgung aufbauen um den Brand, der ins Tal läuft, aufzuhalten.“

Tag 3 und letzter Tag im Katastrophengebiet

„Heute morgen ging es gleich nochmal an die gestrige Brandstelle um zu kontrollieren ob die Brandschneise gehalten hat. Gott sei Dank hatte sie gehalten, sodass wir nur noch kleine Nachlöscharbeiten verrichten mussten“, berichtet der Gößweinsteiner Feuerwehrkommandant Marcel Zweck aktuell aus der Gößweinsteiner Partnerstadt Bad Schandau. Die mühevolle Arbeit von gestern hatte sich gelohnt. Kurze Zeit später wurde ein neues offenes Feuer gemeldet. „Deshalb mussten wir die erst kürzlich zuvor verlegte zirka zwei Kilometer lange Schlauchstrecke abbauen um sie dann wieder neu im Steilhang zu verlegen. Nachdem wir das erledigt hatten, konnten wir uns um die Löscharbeiten kümmern. Hierbei wurden wir erneut tatkräftig von den Löschhubschraubern unterstützt – die Abkühlung von ob tat bei diesen Temperaturen richtig gut“, berichtet Zweck weiter. Am letzten Einsatztag der Gößweinsteiner Feuerwehrleute konnten sie für ihren Abschnitt alle Brandstellen Gott sei Dank mit den schönsten Worten eines Feuerwehrmanns: „Feuer aus – Abschnitt gelöscht“ melden. „Wir bedanken uns bei allen die uns bei dieser gewaltigen Herausforderung wie auch immer unterstützt haben. Allen Kameraden die noch vor Ort sind, wünschen wir noch viel Erfolg. Haltet durch, wir denken an euch. Wir wissen wie hart es ist. Großen Respekt. Eure Feuerwehr Gößweinstein.“