Wo soll der neue Streit­ber­ger Spiel­platz hin?

Der stillgelegte Spielplatz in Steitberg. Foto: Alex Dittrich / Der Neue Wiesentbote
Der stillgelegte Spielplatz in Steitberg. Foto: Alex Dittrich / Der Neue Wiesentbote

Der Kin­der­spiel­platz neben dem Bür­ger­haus in Streit­berg wur­de wegen erheb­li­chen Män­geln an den Spiel­ge­rä­ten vom TÜV still­ge­legt. Nun woll­te der Markt Wie­sent­tal den Spiel­platz wie­der reak­ti­vie­ren und neue siche­re Spiel­ge­rä­te auf­stel­len. Dies darf die Gemein­de nun aber nicht, weil sich inzwi­schen her­aus stell­te das sich in der Erde unter dem Spiel­platz ein Boden­denk­mal befindet.

Auf der Suche nach einem neu­en Are­al für einen Kin­der­spiel­platz für die Ort­schaf­ten Streit­berg und Neiderfel­len­dorf kam die Markt­ver­wal­tung nun auf die Idee, einen neu­en Spiel­platz auf der gemein­de­ei­ge­nen Wie­se an der Wie­sent unmit­tel­bar angren­zend an das Bad­ca­fé des Fami­li­en­schwimm­bads Streit­berg am Wan­der­weg in Rich­tung Burg Nei­deck zu errich­ten. Die fan­den die Mit­glie­der des Bau‑, Grund­stücks- und Umwelt­aus­schus­ses bei einem Orts­ter­min aber für kei­ne gute Idee. Tho­mas Schmeu­ßer (CSU) hielt die 700 Qua­drat­me­ter gro­ße Wie­se für einen ganz­jäh­rig zugäng­li­chen Spiel­platz für die All­ge­mein­heit für völ­lig unge­eig­net. Auch für Mat­thi­as Knau­er (FWW) ist der von der Ver­wal­tung vor­ge­schla­ge­ne Platz zu weit weg von Streit­berg. Hel­mut Hof­mann (Zukunft-Jura) sah zwar Syn­er­gie­ef­fek­te zwi­schen Bad und Spiel­platz, gab aber zu beden­ken das man die­se Wie­se spä­ter ein­mal als zusätz­li­che Lie­ge­wie­se für das Schwimm­bad brau­chen könn­te wenn es nach Wie­der­eröff­nung gut läuft. „Für Bad und Café wäre der Spiel­platz eine Berei­che­rung, als öffent­li­cher Spiel­platz ist die Wie­se aber nicht geeig­net, weil sie nicht ein­seh­bar ist“, so Chri­stin Kell­ner (FWW).

So weit die Dis­kus­si­on vor Ort, die dann im Rat­haus fort­ge­setzt wur­de. Hier brach­te Hof­mann nun den Nie­der­fel­len­dor­fer Bolz­platz ins Spiel, der der Gemein­de gehört, ziem­lich zen­tral zwi­schen bei­den Orten liegt und groß genug wäre um dar­auf auch noch einen Spiel­platz unter­zu­brin­gen. Das Pro­blem: der Bolz­platz liegt im Hoch­was­se­rü­ber­schwem­mungs­ge­biet der Wie­sent. Für Hof­mann jedoch kein gro­ßes Pro­blem, da man den Bolz­platz einen Meter hoch mit geprüf­ter Erde kosten­neu­tral durch den Bau­hof auf­fül­len könn­te. Knau­er woll­te nun wis­sen ob sich denn nur der Gemein­de­rat Gedan­ken über einen neu­en Spiel­platz mache und in Streit­berg selbst kei­ner. Dazu erklär­te der Bür­ger­mei­ster das es sehr wohl eine Eltern­in­itia­ti­ve gäbe mit der er im Gespräch sei und die sich auch Gedan­ken über einen neu­en Stand­ort mache. Gemein­de­grund­stücke sind in den bei­den Orten eben sehr rar gesät.

Schmeu­ßer gab nun zu beden­ken das das es auch noch meh­re­re Ort­schaf­ten gäbe die dann auch einen Spiel­platz wol­len. „Wir müs­sen das alles immer ein biss­chen im Kosten­rah­men hal­ten“, so Schmeu­ßer. Dem ent­geg­ne­te Mar­tin Pol­ster (BMW) das bei Spiel­platz­bau und Unter­halt nicht alles an der Gemein­de hän­gen bleibt, son­dern es auch Initia­ti­ven gibt, die sich dafür enga­gie­ren. „Grund­sätz­lich in Fra­ge stel­len soll­te man einen Spiel­platz nicht“, beton­te Kell­ner für die es auch eine Fra­ge der Dimen­si­on ist. Will hei­ßen in klei­ne­ren Ort­schaf­ten braucht man ja nicht so einen gro­ßen Spiel­platz wie in Streit­berg und Nie­der­fel­len­dorf die grö­ße­re Orte des Mark­tes sind und noch dazu ein Neu­bau­ge­biet haben. „Wenn was mög­lich ist, wer­den wir das auch machen, auch in klei­ne­ren Ort­schaf­ten“, beton­te der Rat­haus­chef, der es posi­tiv wer­te­re wenn es in klei­ne­ren Orten auch klei­ne Kin­der gibt. Für Hof­mann ist es auch eine Fra­ge, wie­so die Gemein­de immer so teu­re Spiel­ge­rä­te anschaf­fen muss, die von pri­vat viel bil­li­ger sind. „Weil das dann unser Spiel­platz ist und die Anschaf­fung und der Bau wegen der Ver­si­che­rung nach den Vor­schrif­ten erfol­gen muss“, gab ihm Traut­ner zurück. Die Räte beauf­trag­ten schließ­lich ein­stim­mig die Ver­wal­tung, beim Land­rats­amt anzu­fra­gen. Ob eine Auf­schüt­tung des Bolz­plat­zes in Nie­der­fel­len­dorf mög­lich ist.