Gemein­sa­mes Flä­chen­ma­nage­ment für Wun­sie­de­ler Land­kreis und Kommunen

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„Frei­raum schützen“

Eine erfolg­rei­che Wirt­schafts­för­de­rung hat zum Ziel, dass Arbeits­plät­ze erhal­ten und geschaf­fen wer­den, dass Unter­neh­men expan­die­ren, oder sich neu ansie­deln. Dies führt unwei­ger­lich aber auch dazu, dass Flä­chen ver­braucht wer­den, denn nicht immer lässt sich eine Grün­dung in einem bestehen­den Gebäu­de oder auf einer Bra­che verwirklichen.

Die Wirt­schafts­för­de­rung im Land­kreis Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge will des­halb das The­ma Öko­flä­chen­ma­nage­ment in die eige­ne Hand neh­men und nicht mehr län­ger exter­nen Agen­tu­ren über­las­sen. Davon ver­spricht man sich, wert­vol­le Flä­chen schüt­zen und sogar auf­wer­ten und ande­re Flä­chen für die Zukunfts­si­che­rung im Land­kreis ent­wickeln zu kön­nen. Die­se Idee wur­de nach den Bür­ger­mei­ste­rin­nen und Bür­ger­mei­stern, jetzt auch den Mit­glie­dern des Kreis­tags erst­ma­lig präsentiert.

„Bis­lang ist es so, dass sich jede Kom­mu­ne selbst um die Qua­li­tät ihrer Aus­gleichs­flä­chen küm­mern muss. Dies ist eine gro­ße Auf­ga­be mit hohem Anspruch für manch klei­ne, kom­mu­na­le Ver­wal­tung“, erklärt die Bio­lo­gin Dr. Kri­sti­na Schrö­ter, die das The­ma „Öko­punk­te-Kon­to“ im Land­rats­amt Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge betreut. „Das Feh­len von geeig­ne­tem Per­so­nal für die­se Auf­ga­be führt teil­wei­se zu ver­streut lie­gen­den und teils nicht opti­mal gepfleg­ten Aus­gleichs­flä­chen.“ Sie plä­diert des­halb für den Ansatz in einer inter­kom­mu­na­len Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Land­kreis und allen sei­nen Kom­mu­nen den vor­han­de­nen, natur­na­hen Frei­raum zu schüt­zen und zu ent­wickeln. „Dies könn­te natür­lich auch ein exter­ner Anbie­ter machen“, erklärt Dr. Schrö­ter wei­ter. „Aber die­se haben eher die eige­ne Gewinn­ma­xi­mie­rung im Blick und weni­ger, was in einer Regi­on öko­lo­gisch wirk­lich sinn­voll ist.“

„Es droht ein Aus­ver­kauf unse­rer Öko­flä­chen, wenn die­se von exter­nen Öko­punk­te-Agen­tu­ren für Aus­gleichs­maß­nah­men in Kom­mu­nen außer­halb des Land­krei­ses belegt wer­den“, sagt auch Wirt­schafts­för­de­rer Alex­an­der Popp. „Das wür­de unse­re eige­nen Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten blockie­ren und genau das gilt es gemein­sam zu ver­hin­dern. Unser Kon­zept sieht des­halb vor, mit der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de eng zusam­men­zu­ar­bei­ten, aber auch mit loka­len Land­wir­ten, dem Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge, dem Land­schafts­pfle­ge­ver­band sowie den Natur­schutz­ver­bän­den abzustimmen.“

Ein­ge­bet­tet ist das Aus­gleichs­flä­chen- oder Öko­punk­te-Manage­ment ein Drei-Säu­len-Modell, das neben dem Schutz der Frei- und Aus­gleichs­flä­chen auch eine abge­stimm­te Ent­wick­lung der Gewer­be­flä­chen und eine koor­di­nier­te Innen­ent­wick­lung der Gemein­den umfasst. „Wenn hier alle Gemein­den im Land­kreis mit­ma­chen, dann pro­fi­tie­ren auch alle“, erklärt Alex­an­der Popp.

Im ersten Schritt bie­tet das Land­rats­amt den Kom­mu­nen jetzt Hil­fe­stel­lung in Sachen Pfle­ge und eine Über­prü­fung des ört­li­chen Öko­punk­te-Kon­tos an. Inter­es­sier­te Kom­mu­nen kön­nen sich dazu an Dr. Kri­sti­na Schrö­ter wen­den. Par­al­lel dazu sol­len über­legt wer­den, wel­che Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren für das Flä­chen­ma­nage­ment noch geschaf­fen wer­den müs­sen. Für inter­es­sier­te Stadt- und Gemein­de­rä­te soll es hier­zu dem­nächst eine Online-Info­ver­an­stal­tung geben.

„Wir hier in der Wirt­schafts­för­de­rung sehen die Regi­on im Auf­wärts­trend. Das Vor­han­den­sein von Flä­chen ist ein Schatz, muss aber auch intel­li­gent gema­nagt wer­den. Die Basis für den Erfolg des Pro­jek­tes, ist der Zusam­men­halt und die Koope­ra­ti­on in der Regi­on. Eine Finan­zie­rung des Manage­ments wäre über das Pro­gramm Smar­tes Fich­tel­ge­bir­ge mög­lich“, so Popp abschließend.