Von Zap­fen­dorf nach Kirch­schlet­ten – Unter­wegs auf der Jubiläumswanderung

Gruppenfoto der Wanderer
Gruppenfoto der Wanderer © LRA Bamberg

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag lud Land­rat Johann Kalb zu einer geführ­ten Wan­de­rung anläss­lich des 50. Jubi­lä­ums der Land­kreis­ge­biets­re­form ein. Die Wan­de­rung führ­te ca. 5 Kilo­me­ter auf dem neu­en euro­päi­schen Fern­wan­der­weg, Zister­zi­enser­weg, vom Bahn­hof Zap­fen­dorf bis zur Abtei Maria Frie­den in Kirch­schlet­ten. Es wur­de aber nicht nur gewan­dert, son­dern die inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger lausch­ten auch kurz­wei­li­gen Vor­trä­gen aus den besag­ten 5 Jahr­zehn­ten Land­kreis­ge­schich­te. Bür­ger­mei­ster Micha­el Sen­ger begrüß­te als Haus­herr in Zap­fen­dorf. „Ich freue mich sehr, dass immer mehr Men­schen unse­ren schö­nen und wirt­schaft­lich erfolg­rei­chen Land­kreis als ihre Hei­mat wäh­len,“ wies Land­rat Johann Kalb in sei­nem Gruß­wort mit der kon­ti­nu­ier­lich gestie­ge­nen Ein­woh­ner­zahl bei­spiel­haft auf eine von vie­len erfreu­li­chen Ent­wick­lun­gen des Land­krei­ses hin. Kreis­hei­mat­pfle­ge­rin Annet­te Schä­fer star­te­te die Wan­de­rung mit einem Vor­trag über die Irrun­gen und Wir­run­gen der gro­ßen baye­ri­schen Land­kreis­ge­biets­re­form im Jah­re 1972.

Die im Früh­jahr errich­te­te Mobil­sta­ti­on am Bahn­hof in Zap­fen­dorf war Aus­gangs­punkt zu einem Blick in die Zukunft der Mobi­li­tät im Land­kreis Bam­berg, deren Neu­ge­stal­tung höch­ste Prio­ri­tät genießt. Ange­führt wur­de die Tour von Dr. Anne Schmitt vom Fluss­pa­ra­dies Fran­ken, die auf eini­ge Beson­der­hei­ten auf der Wan­der­strecke und die Bedeu­tung des Flus­ses Aspach auf­merk­sam mach­te. Den Gemein­den als wich­ti­gen Part­nern des Tou­ris­mus dank­te Patri­cia Leist­ner, Fach­be­reichs­lei­te­rin Wirt­schafts­för­de­rung. Seit den 80iger Jah­ren stie­gen die Über­nach­tungs­zah­len ste­tig an, auch die Sanie­rung von Schloss See­hof erfolg­te in die­sem Jahr­zehnt. Wie wich­tig die Jugend­pfle­ge in der Ver­gan­gen­heit war, aber auch in Zukunft bleibt, ver­deut­lich­te Kreis­ju­gend­pfle­ger Oli­ver Schulz-Mey­er anhand von Inter­view-Mit­schnit­ten der ersten Jugend­pfle­ger, die schon zu Beginn der 90iger Jah­re viel Enga­ge­ment und Herz­blut inve­stier­ten. Anschlie­ßend erläu­ter­te Patri­cia Leist­ner noch ein­mal den wich­ti­gen Wirt­schafts­stand­ort Regi­on Bam­berg, die Trans­for­ma­ti­on der Auto­mo­bil­zu­lie­fer­indu­strie und stell­te den Cle­an­tech Inno­va­ti­on Park in Hall­stadt vor.

Eine Über­ra­schung erwar­te­te die Trup­pe dann an der Kapel­le der Fami­lie Stem­pel auf einer Anhö­he im Wald. Dort hat­te der Kreis­ver­band Bam­berg für Gar­ten­bau und Lan­des­pfle­ge einen Stand auf­ge­baut, schenk­te Apfel­sec­co aus und wies auf den Nut­zen und die Erhal­tung der Streu­obst­wie­sen hin, denn neben dem fri­schen Obst wirkt jeder Baum in unse­ren Gär­ten und auf unse­ren Obst­wie­sen als CO2-Spei­cher und als Lebens­raum für zahl­rei­che Tierarten.

Über die För­der­pro­gram­me der Loka­len Akti­ons­grup­pe berich­te­te Kath­rin Salm anhand eines prak­ti­schen Bei­spiels, und zwar des mit LEA­DER-Mit­teln reno­vier­ten Pil­ger­heims in Kirch­schlet­ten. Das Gäste­haus H. Edel­traud beher­bergt kosten­gün­stig Pil­ger auf dem 3 Km ver­lau­fen­den Jakobusweg.

Ange­kom­men in der Abtei Maria Frie­den wur­de die Grup­pe herz­lich von der Äbtis­sin Mecht­hild Thür­mer mit Kaf­fee und Kuchen emp­fan­gen. Anschlie­ßend hiel­ten die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Land­rats­amts an festen Sta­tio­nen im Obst­gar­ten der Abtei wei­te­re Vor­trä­ge zu fol­gen­den The­men: Die Bil­dungs­re­gi­on Bam­berg stell­te ihre viel­fäl­ti­gen Ange­bo­te und Pro­jek­te von „Demo­kra­tie leben!“, der Eta­blie­rung des Jugend­kreis­tags bis zur MEN­TOR-Lese­för­de­rung vor. Die bei­den Biber­be­ra­ter des Land­krei­ses ste­hen bei Kon­flik­ten zwi­schen Biber und Men­schen zur Sei­te und freu­en sich über die Erfolgs­ge­schich­te des Bibers. Die­ser ist in vie­ler­lei Hin­sicht nütz­lich z.B. durch die Schaf­fung natür­li­cher Auen­land­schaf­ten und für den Was­ser­rück­halt in der Land­schaft. Das erklär­te Ziel die Ener­gie­aut­ar­kie der Regi­on Bam­berg bis zum Jahr 2035 zu errei­chen, erläu­ter­te Lisa Schlicht Fach­be­reichs­lei­te­rin Kli­ma­schutz. Sie erklär­te die Bedeu­tung der Nut­zung von erneu­er­ba­rer Ener­gie, bot die Ener­gie­be­ra­tun­gen an und mach­te auf die Koope­ra­tio­nen auf­merk­sam, die sich an unse­re jüng­sten Kli­ma­schüt­zer rich­ten. Der Kreis schloss sich mit den 20iger Jah­ren und dem Pro­jekt „CISTER­SCAPES – Cis­ter­ci­an land­scapes con­nec­ting Euro­pe“, denn die Bewer­bung um das Euro­päi­sche Kul­tur­er­be­sie­gel für 17 zister­zi­en­si­schen Klo­ster­land­schaf­ten aus 5 euro­päi­schen Län­dern, deren Trä­ger der Land­kreis Bam­berg ist, wur­de 2021 ein­ge­reicht. Alle Wan­de­rer konn­ten einen Blick in die Ver­gan­gen­heit des Land­krei­ses wer­fen, wan­der­ten auf den histo­ri­schen Pfa­den der Zister­zi­en­ser durch die von den Mön­chen gepräg­te Land­schaft und genos­sen einen Aus­blick in die Zukunft.