Col­le­gi­um Musi­cum Coburg gastier­te mit Bene­fiz­kon­zert für die Ukrai­ne in Weingarts

Benefizkonzert in der Kirche St. Georg Weingarts
Collegium musicum Coburg gastiert mit Benefizkonzert für die Ukraine in Weingarts. Foto: Kirchengemeinde

Auf Initia­ti­ve von Hans Schmitt vom gleich­na­mi­gen Alli­anz­ver­si­che­rungs­bü­ro aus Wein­garts und dem orts­an­säs­si­gen Orche­ster­mit­glied Mar­kus May, war am ver­gan­ge­nen Sams­tag das Cobur­ger Orche­ster Col­le­gi­um Musi­cum mit einem Bene­fiz­kon­zert zu Gun­sten der Ukrai­ne zu Gast in der St. Georgs Kir­che in Wein­garts, die Pfar­rer Micha­el Geh­ret ger­ne für die­sen Zweck zur Ver­fü­gung stell­te. Der gesam­te Erlös der som­mer­li­chen Sere­na­de in Höhe von 2000 € kommt dabei der Ukrai­ne-Hil­fe der Katho­li­schen Land­volk­be­we­gung zu Gute. In sei­nem Gruß­wort brach­te der Schirm­herr Land­rat Dr. Her­mann Ulm daher auch sei­nen Dank und Aner­ken­nung für das Orche­ster zum Aus­druck und beton­te die Not­wen­dig­keit einer soli­da­ri­schen Unter­stüt­zung der unter dem Angriffs­krieg Russ­lands lei­den­den Men­schen in der Ukrai­ne. Unter der Lei­tung von Tho­mas Ehr­le spann­te das mit Blä­sern ver­stärk­te Strei­cher­en­sem­ble aus Coburg dann den musi­ka­li­schen Bogen von der Vor­klas­sik über Klas­sik bis zur deut­schen und ita­lie­ni­schen Romantik.

Den Auf­takt bil­de­te die Erste Mann­hei­mer Sin­fo­nie in G‑Dur von Johann Stamitz, ein Werk des galan­ten Stils, des­sen lyri­sche und tän­ze­ri­sche Sub­stanz das Orche­ster in bester Spiel­lau­ne pla­stisch her­aus­zu­ar­bei­ten ver­stand. Das fol­gen­de Kon­zert für Quer­flö­te und Orche­ster in D‑Dur von Fried­rich Schwin­del ist eine Wie­der­ent­deckung von Dr. Peter Schind­ler, dem Cel­list des Col­le­gi­ums, der das Werk aus ver­streu­ten Manu­skrip­ten neu her­aus­ge­ge­ben hat. Dabei wur­de der Dia­log zwi­schen dem Orche­ster und der Solo­quer­flö­te mit Ver­ve und wohl­ge­form­ten Ton gespielt von Soli­stin Ange­li­ka Stir­ner-Ebert ein­drucks­voll umge­setzt. Die von W.A. Mozart, nach des­sen Rück­kehr aus Ita­li­en 1772 kom­po­nier­te 15. Sin­fo­nie in G‑Dur, mit ihren in raschen Tem­pi gehal­te­nen Eck­sät­zen, bot dem Orche­ster danach Gele­gen­heit, Mozarts prä­gen­de dyna­mi­sche Kon­tra­ste durch kom­pak­te Geschlos­sen­heit bei den Uni­so­no-Pas­sa­gen ein­drucks­voll zu demonstrieren

Nach der Pau­se ver­lang­te das 1785 in Paris ent­stan­de­ne 3. Kla­ri­net­ten-Kon­zert in B‑Dur von Karl Stamitz von den Orche­ster­mu­si­kern größ­te instru­men­ta­le Vir­tuo­si­tät. Den domi­nan­ten Solo­part gestal­te­te Edgar Eich­stät­ter mit mus­kan­ti­scher Spiel­freu­de, wäh­rend sich das Orche­ster auf die vom Kom­po­ni­sten zuge­wie­se­ne beglei­ten­de Rol­le kon­zen­trier­te und dem Soli­sten so größ­ten Raum zur Ent­fal­tung sei­ner Par­tie ließ. Mit dem klang­schwel­ge­ri­schen kur­zen Andan­te in A‑Dur von Felix-Men­dels­sohn-Bar­thol­dy lei­te­ten die Strei­cher nun zum roman­ti­schen Teil über, der sei­nen Höhe- und Abschluss­punkt im sel­ten zu hören­den Kon­zert für Vio­li­ne, Vio­lon­cel­lo und Streich­or­che­ster des ita­lie­ni­schen Opern­kom­po­ni­sten Gaet­a­no Doni­zet­ti fand. Des­sen Vor­lie­be für melo­dra­ma­ti­sche Stof­fe und deren Gestal­tung färb­te auch auf die­ses Kon­zert ab, das sei­ne opern­haf­ten Züge nicht ver­leug­nen kann. Die bei­den Solo­parts wir­ken in ihrer auf­ein­an­der bezo­ge­nen Kan­ta­bi­li­tät dabei bis­wei­len wie ein Duett mensch­li­cher Sing­stim­men, was durch das fein auf­ein­an­der abge­stimm­te Spiel der bei­den Soli­stin­nen Bea­trix Seid­litz (Vio­li­ne) und Ulri­ke Gos­sel (Vio­lon­cel­lo) den Zuhö­rern ein­dring­lich nahe­ge­bracht wur­de. Mit einer schwung­voll dar­ge­bo­te­nen Zuga­be, der 1852 im Wie­ner Pra­ter urauf­ge­führ­ten Annen-Pol­ka von Johann Strauß Sohn, ent­ließ das Orche­ster das begei­ster­te Publi­kum nach anhal­ten­dem Applaus in einen war­men Sommerabend.