Bam­ber­ger Grü­ne for­dern kla­re Defi­ni­tio­nen bei Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen im Denkmalbereich

Debat­te um Pho­to­vol­ta­ik im Welt­erbe soll bald Ergeb­nis­se bringen

Grü­ne wol­len kla­re Defi­ni­tio­nen für die Kri­te­ri­en „ein­seh­bar“ und „denk­mal­ver­träg­lich“

Was genau heißt „ein­seh­bar“, was genau heißt „denk­mal­ver­träg­lich“? Mit sol­chen kon­kre­ten Fra­gen wer­den sich dem­nächst sowohl Stadt­ver­wal­tung als auch Kom­mu­nal­po­litk beschäf­ti­gen müs­sen. Denn laut Beschluss der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung sol­len künf­tig Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen im Denk­mal­be­reich gene­rell erlaubt sein, wenn sie ent­we­der „nicht ein­seh­bar“ oder „denk­mal­ver­träg­lich“ sind.

„Aber frei­lich las­sen die­se eher schwam­mi­gen Begrif­fe wie­der Raum für Kon­fli­ke“, räumt Andre­as Eichen­se­her ein. Der ener­gie­po­li­ti­sche Spre­cher von Grü­nes Bam­berg, der den Beschluss aus Mün­chen sehr begrüßt, möch­te des­halb mög­lichst schnell eine fach­li­che und pol­ti­sche Debat­te, um zu einer ein­hel­li­gen Defi­ni­ti­on zu kom­men, die für alle gilt.

Bedeu­tet ‚ein­seh­bar‘ von der Stra­ße aus, oder vom nächst­ge­le­ge­nen höhe­ren Aus­sichts­punkt, oder von wei­ter weg mit dem Fern­glas, oder gar aus der Vogel­per­spek­ti­ve? Und wel­che inno­va­ti­ven PV-For­men wie etwa Solar­dach­zie­gel oder farb­an­ge­pass­te Modu­le kön­nen als ‚denk­mal­ge­recht‘ gel­ten? Denn: Denk­mal­ge­schütz­te Dächer, die tat­säch­lich ein­seh­bar sind, kön­nen laut Staats­re­gie­rung eben­falls mit Solar­mo­du­len bestückt wer­den – wenn die­se eben ‚denk­mal­ver­träg­lich‘ sind.

„Wir müs­sen jetzt schnell sol­che Fra­gen klä­ren und über­zeu­gen­de neue Kri­te­ri­en für Bau­ge­neh­mi­gun­gen ent­wickeln“, sagt Eichen­se­her und stellt einen ent­spre­chen­den Antrag. „Es soll­te end­lich im Welt­kul­tur­er­be an geeig­ne­ten Stel­len Pho­to­vol­ta­ik mög­lich sein.“ Auch für die zum Rück­bau ver­pflich­te­te PV-Anla­ge auf der rück­wär­ti­gen Dach­sei­te des Eis­ca­fé Lido, die vor kur­zem für Schlag­zei­len sorg­te, kann sich der Grü­nen-Poli­ti­ker eine Neu­ein­schät­zung vor­stel­len, „so dass sie ganz legal wei­ter­hin Strom erzeu­gen kann.“