„Lan­ge Nacht des Wal­des“ in Lauenstein

Rund 350 Menschen feiern die Lange Nacht des Waldes an der Pulswinkelhütte des Jugendwaldheims Lauenstein. © Siegfried Scheidig / AELF Coburg-Kulmbach
Rund 350 Menschen feiern die Lange Nacht des Waldes an der Pulswinkelhütte des Jugendwaldheims Lauenstein. © Siegfried Scheidig / AELF Coburg-Kulmbach

Rund 350 Kin­der und Erwach­se­ne fei­ern mit dem Jugendwaldheim

Zwei Jah­re lang muss­te das Jugend­wald­heim Lau­en­stein des Amts für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-Kulm­bach wegen Coro­na und Bor­ken­kä­fer pau­sie­ren. Nun wird dort end­lich wie­der Wald­päd­ago­gik betrie­ben. Das Jugend­wald­heim hat das am 16. Juli 2022 im Rah­men der 800-Jahr­fei­er des Lud­wigs­stadter Stadt­teils Lau­en­stein (Land­kreis Kro­nach) gefei­ert. Die „Lan­ge Nacht des Wal­des“ an der Puls­win­kel­hüt­te stand unter dem Mot­to: „Der Wald im Wan­del der Zeit“ und lock­te rund 350 Gäste jedes Alters an. Peter Schwarz­mei­er, Lei­ter des Jugend­wald­heims Lau­en­stein: „Die Lan­ge Nacht des Wal­des war ein vol­ler Erfolg. Wir freu­en uns sehr, dass uns so vie­le Men­schen besucht haben. Das zeigt auch, dass das Inter­es­se am The­ma Wald nach wie vor groß ist. Die­ses Inter­es­se wol­len wir wei­ter fördern.“

Vie­le Aktio­nen rund um das The­ma Wald

Für die rund 200 Erwach­se­nen und 150 Kin­der waren vie­le Infor­ma­tio­nen und Attrak­tio­nen gebo­ten. In einer Wald­sprech­stun­de mit Olaf Schmidt, dem ehe­ma­li­gen Lei­ter der Lan­des­an­stalt für Wald- und Forst­wirt­schaft, konn­ten die Besu­che­rin­nen und Besu­cher etwa Tier- und Pflan­zen­ar­ten bestim­men las­sen, die sie gefun­den oder foto­gra­fiert hat­ten. Ins­ge­samt 17 ver­schie­de­ne Arten konn­ten dabei bestimmt wer­den – von der im Fran­ken­wald sel­te­nen Schling­nat­ter bis zum impo­san­ten Moschusbockkäfer.

Ein ech­ter Blick­fang war eine vom Kreis­hei­mat­pfle­ger Sieg­fried Schei­dig erstell­te Pla­kat­wand zur Wald­ge­schich­te in und um Lau­en­stein inklu­si­ve Bil­dern des Jugend­wald­heims von sei­ner Ent­ste­hung vor 32 Jah­ren bis jetzt.

Die Kin­der hat­ten im „Mär­chen­zelt“ die Mög­lich­keit, sich aktiv an Mär­chen zu betei­li­gen: Beim sibi­ri­schen Mär­chen „Wo kom­men die Mücken her“ stell­ten sie z.B. einen Pfle­ge­stift mit Spitz­we­ge­rich her, der gegen Mücken­sti­che hilft. Zudem gab es Bastel­ak­tio­nen, einen Aben­teu­er­wald mit Seil­gar­ten, Stein­zeit­schmin­ken mit Erd­far­ben und vie­les mehr.

Auf gro­ßes Inter­es­se stieß die Vor­füh­rung „Wald­ar­beit frü­her und heu­te“. Zusam­men mit Ste­fan Han­ke vom AELF Bam­berg konn­ten die Teil­neh­mer mit der Zwei­mann-Zug­sä­ge ein Pfund Holz absä­gen aber auch die moder­ne Sicher­heits­klei­dung und heu­ti­ge Motor­sä­gen kennenlernen.

Wald­ge­schich­te und ‑füh­run­gen

Als infor­ma­ti­ves Anschau­ungs­ob­jekt wur­de ein Zeit­rei­se-Minia­tur­wald gestal­tet. Die­ser ver­deut­lich­te die Ent­wick­lung des Wal­des in den ver­gan­ge­nen 600 Jah­ren: vom Buchen­ur­wald (vor 1500) zum Tan­nen­ple­nter­wald (bis 1700), dann zum Fich­ten­al­ters­klas­sen­wald (bis 1900) und schließ­lich bis zum aktu­el­len Wald­um­bau als Misch­wald, der dem Kli­ma­wan­del trot­zen und resi­sten­ter gegen Bor­ken­kä­fer sein soll. Pas­send dazu bot Sieg­fried Schei­dig wald­ge­schicht­li­che Füh­run­gen an. Kom­plet­tiert wur­den die­se durch eine Nacht­wan­de­rung mit vie­len Glühwürmchen.

Bei Hirsch­gu­lasch des För­der­ver­eins Jugend­wald­heim Lau­en­stein und Spe­zia­li­tä­ten der Flei­sche­rei Strauch konn­ten es sich die Gäste zu musi­ka­li­schen Klän­gen von Micha­el Berg­ner und Anna­le­na Höhn gemüt­lich machen.


Das Jugend­wald­heim Lauenstein

Beim Jugend­wald­heim Lau­en­stein dreht sich alles um den Wald. Wäh­rend der in der Regel fünf­tä­gi­gen Auf­ent­hal­te bie­tet das Schul­land­heim Kin­dern und Jugend­li­chen Ler­nen durch eige­nes For­schen, prak­ti­sche Tätig­kei­ten und Erle­ben mit allen Sin­nen. Dabei setzt die Ein­rich­tung des Amts für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-Kulm­bach Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE) um und trägt seit 2006 das Qua­li­täts­sie­gel „Umwelt­bil­dung Bay­ern“. Das Jugend­wald­heim hat ganz­jäh­rig geöff­net, die unter­schied­li­chen Pro­gram­me sind kosten­los und für alle Alters­stu­fen geeig­net. Es wur­de 1990 eröff­net, um das Umwelt­ver­ständ­nis für den hei­mi­schen Wald zu fördern.

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