Iza­bel­la Effen­berg als Künst­le­rin der Metro­pol­re­gi­on ausgezeichnet

Musi­ke­rin mit Schlagkraft

Izabella Effenberg © M. Kuraszkiewicz

Iza­bel­la Effen­berg © M. Kuraszkiewicz

Als Kom­po­ni­stin, Arran­geu­rin, Orga­ni­sa­to­rin, For­sche­rin aber vor allem als Vibra­pho­ni­stin, sowie Samm­le­rin und Inter­pre­tin sel­te­ner Klang­in­stru­men­te begei­stert Iza­bel­la Effen­berg seit Jah­ren Deutsch­land und die inter­na­tio­na­le Sze­ne. Die Mul­ti­in­stru­men­ta­li­stin und acht­ma­li­ge pol­ni­sche Kara­tem­ei­ste­rin wur­de zur Künst­le­rin der Metro­pol­re­gi­on gewählt.

Iza­bel­la Effen­berg, in Polen gebo­re­ne, seit vie­len Jah­ren in Nürn­berg leben­de Musi­ke­rin, sprüht vor Ideen und Ener­gie. Sie spiel­te und spielt u.a. mit Kat­ja Rie­mann, Nils Land­gren, Lars Dani­els­son, Thi­lo Wolf, Efrat Alo­ny, Mulo Fran­cel und Qua­dro Nue­vo und auf Festi­vals wie dem Ystad Jazz Festi­val in Schwe­den, Jazz­bal­ti­ca oder Off­beat JazzF in der Schweiz.

Fünf Jah­re stu­dier­te Effen­berg an den Musik­hoch­schu­len in Posen und Dan­zig klas­si­sches Schlag­zeug und häng­te ein Jazz-Stu­di­um beim Vibra­pho­ni­sten Bill Molen­hof und bei Roland Nef­fe dran. Im März 2012 hat sie das Diplom, 2014 den Master an der Hoch­schu­le für Musik in Nürn­berg abge­schlos­sen. Bald erhielt sie Sti­pen­di­en und Prei­se bei Wett­be­wer­ben. 2018 folg­te der Kul­tur­preis der Stadt Nürn­berg und 2020 der Kul­tur­för­der­preis des Bezirks Mit­tel­fran­ken. Im glei­chen Jahr gewann sie beim Wett­be­werb „Woman in Jazz – Next Generation“.

Izabella Effenberg © M. Kuraszkiewicz

Iza­bel­la Effen­berg © M. Kuraszkiewicz

Iza­bel­la Effen­berg schafft in ihrer Musik ganz eige­ne Klang­wel­ten. Sti­li­stisch ist sie in der Klas­sik eben­so zuhau­se wie im Jazz und der World-Musik. Was sie aber vor allem aus­zeich­net, ist Ihr kon­ge­nia­les Vibra­phon- und Marim­ba­phon­spiel eben­so wie der Ein­satz ihrer sel­te­nen Instru­men­te. „Ich sehe mich selbst als Mul­ti­in­stru­men­ta­li­stin“, erläu­tert Effen­berg. „Vie­les wird mit­ein­an­der ver­mischt und kommt in einen Topf. Marim­ba­phon, Xylo­phon, Glocken­spiel, diver­se Gongs und Glocken habe ich immer benutzt – aber es kamen eben mehr und mehr außer­ge­wöhn­li­che Klang­er­zeu­ger dazu.“ Bei der „Glas­har­fe“ wer­den die Töne gespielt, indem man mit ange­feuch­te­ten Fin­gern den Glas­rand reibt, die Stim­mung erfolgt durch den Schliff.

„Crot­a­les“ sind chro­ma­tisch gestimm­te klei­ne Mes­sing­zim­beln. Bei der „Sin­gen­den Säge“ wer­den die Ton­hö­hen durchs Bie­gen des Säge­blatts ver­än­dert. Und irgend­wann kamen Kalim­ba und Steel­pan dazu. „Schließ­lich fand ich ein ganz beson­de­res Instru­ment: die Array Mbi­ra, der ich mei­ne drit­te CD mit dem Titel „Cry­stal Silence“ gewid­met habe“, sagt die Künst­le­rin. Die Array Mbi­ra gehört zur Fami­lie der Lamel­lapho­ne und erzeugt auf 150 Lamel­len und über 5 Okta­ven lei­se träu­me­ri­sche Melodien.

Neue Klang­di­men­sio­nen

Sel­te­nes Instru­men­ta­ri­um und „Klän­ge“ von ver­schie­de­nen Sei­ten zu beleuch­ten und zu prä­sen­tie­ren ist zur Lei­den­schaft der krea­ti­ven Musi­ke­rin gewor­den. „Die Instru­men­te in Kon­zer­ten ein­zu­set­zen, ist aber noch ein­mal eine ganz eige­ne Her­aus­for­de­rung“, erläu­tert Effen­berg, „denn jedes Instru­ment ver­langt ein ande­res Timing, eine ande­re Spiel­tech­nik, ande­re Schlä­gel und hat eine ande­re Ton­an­ord­nung.“ Stren­ge Dis­zi­plin, die ihr aus einem inten­si­ven Sport­ler­le­ben zu eigen ist, kommt ihr dabei zugu­te. Sie beherrscht ihren Kör­per per­fekt, war sie acht­ma­li­ge pol­ni­sche Kara­tem­ei­ste­rin, hat eine Sil­ber­me­dail­le bei der Euro­pa­mei­ster­schaft und eine Gold­me­dail­le beim Euro­pa-Cup in Balaton/​Ungarn erlangt.

Ihre Debüt-CD „Cuen­ta­me“ wur­de 2013 in Koope­ra­ti­on mit dem Baye­ri­schen Rund­funk auf­ge­nom­men – beglei­tet von Musi­ke­rIn­nen aus der deut­schen Jazz Sze­ne. „Iza“, ihr zwei­tes Album, ent­hält aus­schließ­lich Eigen­kom­po­si­tio­nen. Dar­über hin­aus hat sie an meh­re­ren CDPro­duk­tio­nen mit­ge­wirkt, so z.B. bei Auf­nah­men der „Sisters in Jazz“ oder Qua­dro Nue­vo. Ihr näch­stes Album, eine Dop­pel-CD, pro­du­ziert sie mit dem Baye­ri­schen Rund­funk. 22 Instru­men­te auf die­ser CD stam­men allein aus Effen­bergs Sammlung.

Bekannt wur­de Iza­bel­la Effen­berg mit dem Vibra­phon, das aus Metall­plat­ten besteht die von Reso­nanz­röh­ren ver­stärkt wer­den und für sie lan­ge Zeit „das beste Instru­ment über­haupt“ war.

Seit 2014 orga­ni­siert sie zusam­men mit Radek Sza­rek in der Metro­pol­re­gi­on für die­ses Instru­ment das Festi­val „Vibra­pho­nis­si­mo“ mit vie­len fas­zi­nie­ren­den und abwechs­lungs­rei­chen Grup­pie­run­gen, bei denen immer das Vibra­phon im Mit­tel­punkt steht.

Alle bis­her aus­ge­zeich­ne­ten Künst­le­rin­nen und Künst­ler der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg sind zu fin­den unter www​.metro​pol​re​gi​onnuern​berg​.de/​k​u​e​n​s​t​l​e​r​i​n​n​e​n​-​d​e​r​-​m​e​t​r​o​p​o​l​r​e​g​i​o​n​-​n​u​e​r​n​b​erg