Klimabaumhaus Bayreuth äußert sich zur Baumbesetzung am Festspielhaus in Bayreuth
Baumbesetzung am Festspielhaus aktueller Aktionsbericht & Pressemitteilung
Forderung nach Klimagerechtigkeit bestimmt die Festspieleröffnung in Bayreuth
Am Montag, den 25.07.2022, besetzen 4 Personen mehrere Bäume im Festspielpark direkt an der Auffahrt zum Festspielhaus in Bayreuth und spannten eine Traverse und mehrere Banner über und neben der Straße.
Mit dieser Aktion wird Aufmerksamkeit für den “notwendigen Schuldenerlass für Länder im globalen Süden”, wie es unter anderem von der Bewegung “Debt for climate” gefordert wird, geschaffen. Die Aktivist*innen lassen verlauten, Bayreuth sei zum Festspielbeginn der passende Aktionsort – schließlich kommt hier aktuell die politische und finanzielle Élite Deutschlands zusammen.
Kletteraktivistin Charlie Kiehne (20) erklärt: „Uns ist es wichtig, diesen Zeitpunkt zu nutzen, um klar zu machen, dass die Länder im globalen Norden an der Klimakatastrophe Schuld sind. Die Länder, die bereits jetzt am meisten unter den Auswirkungen der Treibhausemissionen auf das Klima leiden, wurden jahrhundertelang von den heutigen Industriestaaten während der Kolonialzeit ausgebeutet. Der Wohlstand und die wirtschaftliche Macht des globalen Nordens fußt auf dieser historischen Ungerechtigkeit.“
Die Protestaktion wird von Aktivist*innen des Klimabaumhauses Bayreuth durchgeführt und begann in den frühen Morgenstunden. Durch die ungewöhnliche Aktionsform sollen die Forderungen so lange wie möglich sichtbar bleiben. Es soll keine Möglichkeit bestehen, dass Ordnungskräfte den Protest vor Eintreffen der Gäste aus dem Weg räumen.
“Wir richten uns ganz bewusst an die Gäste der Festspieleröffnung, denn unsere generelle Forderung nach Klimagerechtigkeit richtet sich explizit auch an die deutsche politische und finanzielle Élite. Diese Menschen sind mit ihren Entscheidungen maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir in Sachen Klimagerechtigkeit kein Bisschen von der Stelle kommen. Es kann nicht sein, dass wir im globalen Norden im Schneckentempo Klimaschutz betreiben und im globalen Süden durch fehlende finanzielle Mittel Klimagerechtigkeit verhindern.” ergänzt Sophie Roth (14).
„Die Annullierung der Schulden der Ländern im globalen Süden durch die Schuldnerstaaten kann die Verluste und die Zerstörungen durch die Kolonialmächte nicht wieder gut machen. Sie sind aber unabdingbar, um dem globales Süden schnellstmöglich den Umstieg auf erneuerbare Energien zu ermöglichen und die dortigen fossilen Energieträger im Boden zu belassen.“ fügt Timo Becker (20) hinzu.
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