Stadt Bam­berg: „Gewäs­ser und die dar­in hei­mi­schen Lebe­we­sen brau­chen unse­re Hilfe!“

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Auf­grund des sehr trocke­nen Som­mers darf ohne Geneh­mi­gung kein Was­ser aus ober­ir­di­schen Gewäs­sern ent­nom­men werden.

Ober­flä­chen­ge­wäs­ser – Flüs­se, Bäche, Grä­ben, Seen und Tei­che – bie­ten die Lebens­grund­la­ge für vie­le Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Um die­se Lebens­räu­me und Öko­sy­ste­me zu schüt­zen, gibt es für die Ent­nah­me von Was­ser aus Gewäs­sern Auf­la­gen und gesetz­li­che Grund­la­gen, dar­auf weist das Kli­ma- und Umwelt­amt der Stadt Bam­berg hin. Trotz einer not­wen­di­gen Bewäs­se­rung von Gär­ten & Co. muss schließ­lich auch an den Gewäs­ser­schutz gedacht werden.

Im Hin­blick auf den bis­her sehr trocke­nen Som­mer sind – trotz der jüng­sten Regen­fäl­le – nach wie vor unzu­läs­si­ge Was­ser­ent­nah­men aus Ober­flä­chen­ge­wäs­sern, ins­be­son­de­re zu Bewäs­se­rungs­zwecken bzw. zum Gar­ten­gie­ßen, zu befürch­ten. Dadurch kann es zum Aus­trock­nen die­ser Gewäs­ser kom­men. Die dar­in vor­kom­men­den Tie­re und Pflan­zen sind bedroht und kön­nen ohne Was­ser nicht über­le­ben. Vor allem bei der Was­ser­ent­nah­me aus klei­nen Bächen und Grä­ben ist schnell die Gren­ze über­schrit­ten, bei der für die Lebe­we­sen im oder am Gewäs­ser nichts mehr übrig­bleibt und dadurch gro­ße Schä­den ange­rich­tet werden.

Das Kli­ma- und Umwelt­amt der Stadt Bam­berg weist des­halb im Inter­es­se des Gewäs­ser­schut­zes auf die bestehen­de Rechts­la­ge hin:

Das Ent­neh­men von Was­ser aus ober­ir­di­schen Gewäs­sern (Flüs­se, Bäche, Grä­ben, Seen und Tei­che) bedarf nach den gel­ten­den gesetz­li­chen Bestim­mun­gen grund­sätz­lich einer was­ser­recht­li­chen Gestat­tung, die vor­her beim Kli­ma- und Umwelt­amt der Stadt Bam­berg zu bean­tra­gen sind.

Aus­nah­men von die­ser gene­rel­len Erlaub­nis­pflicht bestehen auch unter nor­ma­len Wet­ter­be­din­gun­gen und außer­halb von Trocken­pe­ri­oden nur in engen Gren­zen, das heißt nur dann, wenn die Was­ser­ent­nah­me noch unter den soge­nann­ten Gemein­ge­brauch bzw. den Eigen­tü­mer- oder Anlie­ger­ge­brauch am Gewäs­ser fällt.

Der Gemein­ge­brauch steht grund­sätz­lich jeder­mann zu. Jedoch darf die erlaub­nis­freie Was­ser­ent­nah­me dann nur durch Schöp­fen mit Hand­ge­fä­ßen (also nur in gerin­gen Men­gen) erfolgen.

Im Rah­men des Eigen­tü­mer- bzw. Anlie­ger­ge­brauchs an einem ober­ir­di­schen Gewäs­ser darf Was­ser für den eige­nen (auch land­wirt­schaft­li­chen) Bedarf nur dann ent­nom­men wer­den, wenn dadurch kei­ne nach­tei­li­gen Ver­än­de­run­gen der Eigen­schaf­ten des Was­sers, kei­ne wesent­li­che Ver­min­de­rung der Was­ser­füh­rung, kei­ne ande­re Beein­träch­ti­gung des Was­ser­haus­hal­tes und kei­ne Beein­träch­ti­gung, d. h. tat­säch­li­che und spür­ba­re Behin­de­rung, ande­rer wie zum Bei­spiel Inha­ber von Rech­ten und Befug­nis­sen, Gemein­ge­brauchs- und ande­re Anlie­ger­ge­brauchs­aus­üben­de zu erwar­ten ist.

Bei anhal­ten­der Trocken­heit – wie in die­sem Som­mer – und ent­spre­chend nied­ri­gen Was­ser­stän­den haben jedoch bereits gering­fü­gi­ge Was­ser­ent­nah­men nach­tei­li­ge Aus­wir­kun­gen auf die Gewäs­ser­öko­lo­gie vor allem in den klei­ne­ren Gewäs­sern (Fisch­ster­ben, trocke­nes Bach­bett), so dass die Was­ser­ent­nah­me nicht mehr vom Gemein­ge­brauch bzw. dem Eigen­tü­mer- oder Anlie­ger­ge­brauch am Gewäs­ser gedeckt ist.

Ein Anlie­ger­ge­brauch an Bun­des­was­ser­stra­ßen wie dem Main-Donau-Kanal ist grund­sätz­lich ausgeschlossen.

Das Kli­ma- und Umwelt­amt der Stadt Bam­berg bit­tet daher um Beach­tung und um Zurück­hal­tung bei der Was­ser­ent­nah­me auch nach der som­mer­li­chen Trockenperiode.