Hil­fe­lei­stungs­kon­tin­gent des Kata­stro­phen­schut­zes Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt trai­nier­te den Ernstfall

Hilfeleistungskontingent Katastrophenschutz Landkreis Erlangen-Höchstadt Übung Wildflecken Juli 2022
Das Hilfeleistungskontingent des Katastrophenschutzes Landkreis Erlangen-Höchstadt unter Kreisbrandrat Matthias Rocca war am Truppenübungsplatz Wildflecken, um dort den insgesamt 190 ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden interessante und vielseitige Stationsausbildungen anzubieten. Alle Fotos + Bericht: Kreisbrandmeister Sebastian Weber, Kreisbrandinspektion ERH

Hil­fe­lei­stungs­kon­tin­gent des Land­krei­ses ERH übt in Bun­des­wehr­ka­ser­ne in Wild­flecken / Rhön

Bei bestem Kai­ser­wet­ter war das Hil­fe­lei­stungs­kon­tin­gent des Kata­stro­phen­schut­zes Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt unter Kreis­brand­rat Mat­thi­as Roc­ca am Wochen­en­de vom 13. bis 15. Mai 2022 am Trup­pen­übungs­platz Wild­flecken, um dort den ins­ge­samt 190 ehren­amt­li­chen Feu­er­wehr­dienst­lei­sten­den inter­es­san­te und viel­sei­ti­ge Sta­ti­ons­aus­bil­dun­gen anzu­bie­ten. Als mili­tä­ri­scher Ansprech­part­ner hat­te den Auf­ent­halt das Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­do (KVK) Erlan­gen-Höch­stadt unter sei­nem Lei­ter Oberst­leut­nant Frank Greif orga­ni­siert, der auch mit Tei­len sei­nes Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­dos (KVK) vor Ort den Übungs­ab­lauf unterstützte.

Der Übungs­schwer­punkt begann mit der Orga­ni­sa­ti­on und der Logi­stik nach Alar­mie­rung bezie­hungs­wei­se der Anfor­de­rung des Hil­fe­lei­stungs­kon­tin­gents, im Ernst­fall durch über­ge­ord­ne­te Stel­len. Die Aus­ga­be der Lage und des Ein­satz- oder hier Übungs­be­fehls fand vor dem Abmarsch im Land­rats­amt statt. Dort tra­fen sich die Füh­rungs­kräf­te der Kreis­brand­in­spek­ti­on zur Her­stel­lung der Ein­satz­be­reit­schaft aller betei­lig­ten und benö­tig­ten Kom­po­nen­ten. Am Tag da-nach ver­sam­mel­ten sich die fest ein­ge­teil­ten Züge aus ver­schie­de­nen Feu­er­weh­ren des Land­krei­ses bestehend meist aus Hil­fe­lei­stungs­lösch­fahr­zeu­gen, Mann­schafts­trans­port­wä­gen und Logi­stik- bzw. Ver­sor­gungs-LKW, an einem fest­ge­leg­ten Bereit­stel­lungs­raum. Nach der Ver­la­dung von Gepäck und Ver­pfle­gung, sowie der Mel­dung beim Kon­tin­gent­füh­rer – Kreis­brand­in­spek­tor Jür­gen Schwab – setz­te sich der Ver­band bestehend aus meh­re­ren Zügen als Kolon­ne zum Abmarsch in Bewe­gung Rich­tung Rhön.

Ange­kom­men in der Kaser­ne in Wild­flecken, wur­den die Fahr­zeu­ge mit Kraft­stoff ver­sorgt. Die rund 20 Ein­satz­fahr­zeu­ge stel­len auch hier­bei eine klei­ne Her­aus­for­de­rung dar. Im Anschluss mel­de­ten sich die Ein­heits­füh­rer Ihre Ankunft und bezo­gen ihren Stand­ort für die fol­gen­den zwei Tage. Nach einer all­ge­mei­nen, orga­ni­sa­to­ri­schen Bespre­chung am Abend kün­dig­te man den Übungs­be­ginn in der Pra­xis für den näch­sten Tag an.

So hat­te das Kon­tin­gent an den geplan­ten Sta­tio­nen einer­seits Mög­lich­kei­ten zum Trai­ning von Fähig­kei­ten im Bereich der Brand­be­kämp­fung, aber auch zum Trai­ning von Fahr­ten in schwie­ri­gem Gelän­de mit der Absol­vie­rung eines Geschick­lich­keits­par­cours. Hier kam auch ein kürz­lich in Dienst gestell­tes Uti­li­ty Vehic­le (UTV) zum Ein­satz, wel­ches ein rasches Durch­que­ren von unweg­sa­mem Gelän­de ermög­licht. Die Fähig­kei­ten und Auf­ga­ben des ABC-Dien­stes Erlan­gen-Höch­stadt wur­den mit einer erwei­ter­ten Dekon­ta­mi­na­ti­ons-Strecke auf­ge­zeigt. Ein­ge­teilt in drei Züge, wur­den drei Übungs­sta­tio­nen durchlaufen.

Die Übung zur Wald­brand­be­kämp­fung war hier­bei in zwei Abschnit­te auf­ge­teilt. Einer­seits war hier ein Hub­schrau­ber der Poli­zei­hub­schrau­ber­staf­fel Sach­sen im Ein­satz, der mit Unter­stüt­zung der Flug­hel­fer­grup­pe aus Her­zo­gen­au­rach wie­der­ho­lend Ein­sät­ze mit Außen­last­be­häl­ter bei einem fik­ti­ven Wald­brand durch­führ­te und zeit­gleich die Was­ser­ab­ga­be gezielt aus­zu­brin­gen hat­te. Dabei wird der Pilot durch wei­te­res Per­so­nal an Bord ein­ge­wie­sen. Über Funk hal­ten Flug­hel­fer und Hub­schrau­ber­per­so­nal stän­di­gen Kon­takt. An ande­rer Stel­le waren die Lösch­zü­ge der Feu­er­wehr bei der Wald­brand­be­kämp­fung am Boden im Ein­satz, die eine Was­ser­för­de­rung über lan­ge Schlauch­strecken beüb­ten. Für ordent­lich rea­li­täts­na­hen Qualm sorg­te dabei der Lei­ter des ABC-Dien­stes, Nor­bert Rauch, der dabei sei­nem Namen alle Ehre mach­te. Hier wur­de zu Übungs­zwecken Pyro­tech­nik eingesetzt.

Im Fahr­schul­aus­bil­dungs­be­reich des Trup­pen­übungs­plat­zes konn­ten dann die Maschi­ni­sten samt Ein­wei­ser mit ihren Fahr­zeu­gen in schwie­ri­gem Gelän­de eini­ge Übungs­fahr­ten durch­füh­ren, die aber durch­aus das eine oder ande­re Fahr­zeug nicht ganz unbe­scha­det ließen.

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Ein­hei­ten der Feu­er­wehr lief zen­tral über die Funk­stel­le der Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung (UG-ÖEL), die eine Ein­satz­zen­tra­le in einem bereit­ge­stell­ten Gebäu­de im Kaser­nen­ge­län­de instal­lier­ten. Erstel­len von Lage­kar­ten, die Ein­satz­do­ku-men­ta­ti­on und das Ver­ar­bei­ten von Mel­dun­gen und Anfor­de­run­gen waren Auf­ga­ben des knapp sechs­köp­fi­gen Teams im Führungsstab.

Her­vor­ra­gen­de Unter­stüt­zung bei der Ver­sor­gung wäh­rend des Übungs­wo­chen­en­des lei­ste­te die Ver­pfle­gungs­grup­pe der Kreis­brand­in­spek­ti­on Bad Kis­sin­gen unter Ober­stabs­feld­we­bel Mar­kus Bug, der auch bei der Vor­be­rei­tung der Übung als mili­tä­ri­scher Ansprech­part­ner für den Kaser­nen­be­reich zur Ver­fü­gung stand. Er erhielt für sei­ne her­vor­ra­gen­den Lei­stun­gen in der Zusam­men­ar­beit und sei­ne Ver­dien­ste vom KVK Erlan­gen-Höch­stadt eine Urkun­de sowie eini­ge frän­ki­sche Spezialitäten.

Die Kame­rad­schaft kommt bei der Feu­er­wehr, eben­so wie bei der Bun­des­wehr nicht zu kurz. So schloss man den ereig­nis­rei­chen Sams­tag mit einem gemüt­li­chen Bei­sam­men­sein ab, ehe es am Sonn­tag­mor­gen wie­der in Rich­tung Heim­rei­se ging. Nach dem Auf­lö­sen der Unter­künf­te und Ver­la­den allen Gepäcks mach­te sich das Hil­fe­lei­stungs­kon­tin­gent zum Abmarsch Rich­tung Hei­mat fer­tig. Gegen Mit­tag mel­de­ten sich die ein­ge­setz­ten Kräf­te wie­der am Stand­ort zurück und stell­te ihre Ein­satz­be­reit­schaft im Land­kreis wie­der her.