Bam­berg: Bun­des­prä­si­dent Stein­mei­er zu Gast in „wun­der­schö­nen Städten“

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Der Bundespräsident trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Bamberg ein. Foto: Jürgen Schraudner/Stadtarchiv Bamberg

Das Staats­ober­haupt besuch­te am Diens­tag mit dem Diplo­ma­ti­schen Korps knapp drei Stun­den lang Bamberg.

„Hoch ver­ehr­ter Herr Bun­des­prä­si­dent, ich hei­ße sie in Bam­berg herz­lich will­kom­men!“ – Mit die­sen Wor­ten begrüß­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke am Diens­tag um 17.29 Uhr Frank-Wal­ter Stein­mei­er, als die­ser am Obst­markt aus dem Rei­se­bus stieg. „Ich kom­me ger­ne“, erwi­der­te das Staats­ober­haupt mit einem Lächeln und schüt­tel­te Star­ke und dem Zwei­ten Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp die Hände.

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Als Erin­ne­rung erhält Frank-Wal­ter Stein­mei­er von OB Andre­as Star­ke den Bam­ber­ger Rei­ter als Por­zel­lan-Figur über­reicht. Foto: Jür­gen Schraudner/​Stadtarchiv Bamberg

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Das alte Brücken­rat­haus hat­te es Bun­des­prä­si­den­ten Frank-Wal­ter Stein­mei­er beson­ders ange­tan. Foto: Jür­gen Schraudner/​Stadtarchiv Bamberg

Bun­des­prä­si­dent Stein­mei­er führ­te mit dem Doy­en, dem Apo­sto­li­schen Nun­ti­us, Erz­bi­schof Dr. Niko­la Etero­vić, am Diens­tag eine Dele­ga­ti­on von rund 150 in Deutsch­land täti­gen aus­län­di­schen Botschafter:innen sowie hoch­ran­gi­gen Vertreter:innen inter­na­tio­na­ler Orga­ni­sa­tio­nen an. Die­ses Diplo­ma­ti­sche Korps trifft sich seit 1996 ein­mal jähr­lich zu einer Infor­ma­ti­ons- und Begeg­nungs­rei­se. Dies­mal war die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg mit dem Fokus auf die The­men Kli­ma- und Umwelt­schutz das Ziel, wobei nach Sta­tio­nen in Nürn­berg und Erlan­gen der Abschluss des Tages in Bam­berg statt­fand. Ein Unfall auf der Auto­bahn führ­te dazu, dass sich die Ankunft in der Welt­erbe­stadt um eine hal­be Stun­de verzögerte.

Vom Obst­markt aus spa­zier­te die gro­ße Grup­pe ange­führt von Staats- und Stadt­ober­haupt bei 28 Grad und Son­nen­schein durch die Innen­stadt hin­auf zum Dom. Als Bun­des­prä­si­dent Stein­mei­er den Passant:innen zuwink­te und „Hal­lo, grü­ße Sie“ rief, gab es spon­tan Applaus und die ersten Bit­ten nach einem Erin­ne­rungs-Sel­fie. Frank-Wal­ter Stein­mei­er erfüll­te die­se gedul­dig und bedach­te auch Besu­cher einer Eis­die­le mit ein paar net­ten Wor­ten ange­sichts der gro­ßen Eis­be­cher vor ihnen. „Das ist das alte Brücken­rat­haus, das wohl ein­zi­ge Rat­haus in Deutsch­land, das mit­ten im Was­ser gebaut wur­de“, erklär­te OB Star­ke dem pro­mi­nen­ten Gast, der augen­zwin­kernd erwi­der­te: „Da hat der Bür­ger­mei­ster in Bam­berg wohl nah am Was­ser gebaut.“ Das Bau­werk mit sei­ner kunst­vol­len Fas­sa­den­ma­le­rei hat­te es Stein­mei­er sicht­bar ange­tan: Der Bun­des­prä­si­dent nahm sich die Zeit, um kurz auf der Obe­ren Brücke zu ver­wei­len und die Details zu studieren.

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Am Obst­markt wird Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er und sei­ne Dele­ga­ti­on von Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp will­kom­men gehei­ßen. Foto: Jür­gen Schraudner/​Stadtarchiv Bamberg

Etli­che Sel­fies und Erläu­te­run­gen Star­kes zur Stadt­ge­schich­te spä­ter traf der Tross auf dem Dom­platz ein, wo Erz­bi­schof Lud­wig Schick mit Weih­bi­schof Her­wig Gös­sl ihn in Emp­fang nahm. „Dan­ke, dass wir kom­men dür­fen“, ant­wor­te­te Stein­mei­er und füg­te scher­zend mit Blick auf das gro­ße Gefol­ge an: „Ich habe noch zwei, drei ande­re mit­ge­bracht.“ Nach einem Grup­pen­fo­to auf der Dom­kranz­trep­pe ging es zu mehr­spra­chi­gen, auf Grund der Ver­spä­tung ver­kürz­ten Füh­run­gen durch den Kai­ser­dom und direkt im Anschluss zum Emp­fang in den Rosen­gar­ten der Neu­en Resi­denz. Dort war­te­ten bereits knapp 40 akkre­di­tier­te Jour­na­li­sten, um der Abschluss­re­de des Bun­des­prä­si­den­ten und der Musik der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker zu lauschen.

„Wir haben heu­te gese­hen, war­um Fran­ken so eine selbst­be­wuss­te Regi­on ist“, erklär­te der Bun­des­prä­si­dent und nann­te Nürn­berg, Erlan­gen und Bam­berg „wun­der­schö­ne Städ­te“, die sie heu­te gese­hen hät­ten. Die Rei­se habe die wirt­schaft­li­che Lei­stungs­fä­hig­keit und den wis­sen­schaft­li­chen Ehr­geiz der Regi­on ein­drucks­voll gezeigt. Am Ende hat­te er noch einen per­sön­li­chen Tipp für die Diplomat:innen: „My last advice bee­ing in Bam­berg: You should not miss the smo­ked beer!“ (auf Deutsch: „Mei­ne letz­ter Rat, wenn Sie in Bam­berg sind: Sie soll­ten nicht das Rauch­bier verpassen!“)

Anschlie­ßend trug sich Frank-Wal­ter Stein­mei­er gemein­sam mit dem Apo­sto­li­schen Nun­ti­us, Erz­bi­schof Dr. Niko­la Etero­vić, in das Gol­de­ne Buch der Stadt Bam­berg ein. Zur Erin­ne­rung an den Besuch in Bam­berg über­reich­te OB Andre­as Star­ke einen Bam­ber­ger Rei­ter als Por­zel­lan-Figur, die Stein­mei­er bewun­dernd ent­ge­gen­nahm. Ohne Anwe­sen­heit der Medi­en spei­sten die Mit­glie­der der Rei­se­grup­pe im Rosen­gar­ten, und OB Star­ke fand die Gele­gen­heit, um mit Stein­mei­er in Ruhe zu reden: „Wir haben zum Bei­spiel über die Bedeu­tung des Welt­erbes gespro­chen, dass wir in Bam­berg Her­aus­for­de­run­gen haben, die ande­re Städ­te so nicht ken­nen. Ich habe ihm dann anhand der mit­tel­al­ter­lich gepräg­ten Stadt­land­schaft erklärt, wie schwie­rig es zum Bei­spiel ist, in Bam­berg inmit­ten des Welt­erbes eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge zu instal­lie­ren. Dazu hat er sich sehr inter­es­siert geäußert.“

Gegen 20 Uhr brach die Dele­ga­ti­on wie­der auf und steu­er­te die Bus­se am Kra­nen an. Wie­der erfreu­ten sich Stein­mei­er und die Bot­schaf­ter am haut­na­hen Kon­takt zum Volk. Um 20.19 Uhr war der Besuch vor­bei: Die Bus­se roll­ten los in Rich­tung Nürn­ber­ger Flug­ha­fen – zum Rück­flug in die Bun­des­haupt­stadt Ber­lin. Star­ke und Glü­sen­kamp ver­ab­schie­de­ten sich am Bus von Frank-Wal­ter Stein­mei­er. „Es war für alle ein groß­ar­ti­ges Ereig­nis und eine Ehre für die Stadt, dass der Bun­des­prä­si­dent mit Diplo­ma­ten aus der gan­zen Welt Bam­berg besucht hat. Ich glau­be, er hat einen guten Ein­druck mit­ge­nom­men“, blick­te der Ober­bür­ger­mei­ster zufrie­den auf die ver­gan­ge­nen Stun­den zurück.