Hand­ball: Ein Erlan­ger bei der Europameisterschaft

HCE-Nach­wuchs­mann Ste­phan Seitz träumt von der Titel­ver­tei­di­gung mit der U20-Nationalmannschaft

In der Bun­des­li­ga­mann­schaft gehört Ste­phan Seitz noch zu den­je­ni­gen, die vor allem ler­nen müs­sen – auch wenn der 20 Jah­re jun­ge Links­hän­der bereits acht Ein­sät­ze für den HC Erlan­gen in der stärk­sten Liga der Welt fei­ern durf­te. In der Junio­ren-Natio­nal­mann­schaft aber zählt Seitz zu den Stamm­kräf­ten, mit der U19 wur­de er ver­gan­ge­nes Jahr Euro­pa­mei­ster und von Don­ners­tag, 7. Juli 2022, an möch­te er die­sen Erfolg am lieb­sten in Por­tu­gal mit der deut­schen U20-Aus­wahl wiederholen.

Viel Som­mer, viel Ent­span­nung – das hat Ste­phan Seitz heu­er nicht gehabt. „Klar, jeder liegt gern in der Son­ne“, sagt der Nach­wuchs­mann vom HC Erlan­gen, „aber wenn ich die Mög­lich­keit habe, mit Deutsch­land bei der Euro­pa­mei­ster­schaft anzu­tre­ten, dann spie­le ich viel lie­ber Hand­ball, als im Lie­ge­stuhl zu lie­gen.“ Schon 2021 in Kroa­ti­en gelang dem 20-Jäh­ri­gen mit der Natio­nal­mann­schaft der ganz gro­ße Coup: Deutsch­land stürm­te durch die EM, bezwang den Gast­ge­ber im Fina­le mit 34:20 mehr als deut­lich und sicher­te sich den Titel. Zwei­mal im End­spiel erfolg­reich war auch Ste­phan Seitz, der in der Aus­wahl auf Rechts­au­ßen sowie im rech­ten Rück­raum zum Ein­satz kommt. Hier ist er auch beim HCE vor­ge­se­hen, als Back­up vor­erst hin­ter den eta­blier­ten Kräf­ten Anto­nio Metz­ner und Chri­stoph Stei­nert. „Den EM-Erfolg nun zu wie­der­ho­len, das ist das ganz gro­ße Ziel. Aber es wird schwer, wir haben vie­le Ver­letz­te“, sagt der gebür­ti­ge Münch­ner. Die Abwehr­ar­beit ist eine sei­ner gro­ßen Stär­ken, hier zählt der Bun­des­trai­ner auf das Talent des HCE, denn zuletzt war die Ver­tei­di­gung stets der ein­zi­ge klei­ne Schwach­punkt der Junioren-Nationalmannschaft.

Wäh­rend sei­ne Kol­le­gen vom HC Erlan­gen nach dem Siegt im letz­ten Sai­son­spiel gegen Balin­gen-Weil­stet­ten in die Son­ne flo­gen, besuch­te Seitz Lehr­gän­ge von Bun­des­trai­ner Mar­tin Heu­ber­ger. In Groß­wall­stadt und in Hennef teste­te die­ser und such­te auch bei einem Län­der­tur­nier in der Schweiz, in dem Deutsch­land Zwei­ter hin­ter Spa­ni­en wur­de, nach der besten Mann­schaft. Feh­len wer­den der Tor­wart David Späth, der sich ins All-Star-Team der sieg­rei­chen U19-EM gespielt hat­te, sowie Niklas Heit­kamp (jeweils Kreuz­band­riss). Finn Niko­laus wird wegen Schul­ter­pro­ble­men geschont, Max Bene­ke von den Füch­sen Ber­lin hat sich die Mit­tel­hand gebro­chen. Damit sind im Ver­gleich zum Vor­jahr acht neue Spie­ler dabei, „das ist eine ganz neue Mann­schaft“, sagt Bun­des­trai­ner Heu­ber­ger. „Das wird kein Selbst­läu­fer, wir sind nicht mehr die Mann­schaft des Vor­jah­res, auch wenn wir natür­lich die Ambi­ti­on haben, oben mitzuspielen.“

Ähn­lich sieht es der Erlan­ger Ste­phan Seitz: „Mein Ziel ist es, so viel Anteil wie mög­lich am best­mög­li­chen Erfolg zu haben.“ Grund­sätz­lich den­ke er von Spiel zu Spiel, „wir sind auf­grund der Aus­fäl­le kein Favo­rit mehr.“ In der Grup­pe D (in Gon­domar) trifft Deutsch­land auf Ita­li­en (7. Juli), Ser­bi­en (8. Juli) und Island (10. Juli). Die bei­den besten jeder Grup­pe qua­li­fi­zie­ren sich für die Haupt­run­de. „Lei­der hat mei­ne Mut­ter kei­nen Urlaub bekom­men. Aber mein Vater will, wenn es sich ergibt, nach Por­tu­gal flie­gen“, sagt Ste­phan Seitz. Viel­leicht kann er dem Soh­ne­mann dann wie­der im Fina­le zujubeln..