Natu­ra 2000-Regio­nal­ver­an­stal­tung in Bay­reuth zum The­ma „Arten­rei­che Mähwiesen“

Artenreiche Wiese. Foto: Gerhard Rank
Artenreiche Wiese. Foto: Gerhard Rank

Unter dem Mot­to „Ganz mei­ne Natur!“ wird im Pro­jekt „LIFE living Natu­ra 2000“ auf die Bedeu­tung von Natu­ra 2000-Schutz­ge­bie­ten in Bay­ern auf­merk­sam gemacht. Die Regie­rung von Ober­fran­ken hat dazu in Koope­ra­ti­on mit der Baye­ri­schen Aka­de­mie für Natur­schutz und Land­schafts­pfle­ge (ANL) eine Regio­nal­ver­an­stal­tung in Bay­reuth zum The­ma „Arten­rei­che Mäh­wie­sen“ organisiert.

Im Mit­tel­punkt die­ser Regio­nal­ver­an­stal­tung stand die her­aus­ra­gen­de Bedeu­tung der arten­rei­chen Mäh­wie­sen für die Bio­di­ver­si­tät und unse­re Kul­tur­land­schaft. „Die wun­der­bar viel­fäl­ti­gen und far­ben­froh blü­hen­den Wie­sen sind ein Hot­spot der bio­lo­gi­schen Viel­falt,“ so Regie­rungs­prä­si­den­tin von Ober­fran­ken Heid­run Piwer­netz zu Beginn der Ver­an­stal­tung. „Durch ver­än­der­te Land­be­wirt­schaf­tung wer­den die­se aller­dings auch in Ober­fran­ken immer sel­te­ner. Ein wich­ti­ges Anlie­gen von Natu­ra 2000 ist daher die Bewah­rung die­ser arten­rei­chen Wie­sen in Zusam­men­ar­beit mit der Natur­schutz- und der Land­wirt­schafts­ver­wal­tung, den Land­schafts­pfle­ge­ver­bän­den, den Kom­mu­nen und ganz beson­ders den Land­wir­tin­nen und Land­wir­ten, die durch exten­si­ve Bewirt­schaf­tung den Fort­be­stand die­ser wert­vol­len Mäh­wie­sen sichern.“ Hono­riert wird dies über das Baye­ri­sche Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm: Für die exten­si­ve Bewirt­schaf­tung land­wirt­schaft­li­cher Flä­chen wer­den in Ober­fran­ken jähr­lich För­der­mit­tel in Höhe von rund 12,6 Mil­lio­nen Euro für gut 24.000 Hekt­ar Flä­che an Land­wirt­schaft Betrei­ben­de aus­be­zahlt, ein Groß­teil davon für arten­rei­che Wiesen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Regionalveranstaltung Natura 2000 am 05.07.2022. Foto: Regierung von Oberfranken

Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Regio­nal­ver­an­stal­tung Natu­ra 2000 am 05.07.2022. Foto: Regie­rung von Oberfranken

In einem Mul­ti­vi­si­ons­vor­trag nahm der renom­mier­te Natur­fo­to­graf Roland Gün­ter die zahl­rei­chen Anwe­sen­den mit auf die Rei­se in die „Wun­der Welt Wie­se“. Spek­ta­ku­lä­re Bil­der und span­nen­de Erläu­te­run­gen lie­ßen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher in den Mikro­kos­mos der hei­mi­schen Wie­sen mit ihrer fas­zi­nie­ren­den Tier- und Pflan­zen­welt ein­tau­chen. Die Auf­nah­men des Natur­fo­to­gra­fen mach­ten deut­lich, dass nur exten­siv bewirt­schaf­te­te Wie­sen vie­len Pflan­zen, Tie­ren und vor allem Insek­ten einen geeig­ne­ten Lebens­raum bie­ten können.

Die Höhe­re Natur­schutz­be­hör­de der Regie­rung von Ober­fran­ken ergänz­te die Regio­nal­ver­an­stal­tung mit Erläu­te­run­gen zur Beson­der­heit der ober­frän­ki­schen Mäh­wie­sen und den Bemü­hun­gen zu deren Schutz.

Wis­sens­wer­tes zum Schutz­ge­biets­netz Natu­ra 2000

Die Mit­glied­staa­ten der Euro­päi­schen Gemein­schaft haben sich ver­pflich­tet, den dra­sti­schen Rück­gang der Arten­viel­falt zu brem­sen und das euro­päi­sche Natur­er­be dau­er­haft zu erhal­ten. Des­halb wur­de Natu­ra 2000 als euro­pa­wei­tes Bio­top­ver­bund­sy­stem für sel­ten gewor­de­ne Lebens­räu­me sowie gefähr­de­te Tier- und Pflan­zen­ar­ten ins Leben geru­fen, bestehend aus Fau­na-Flo­ra-Habi­tat- (FFH-) Gebie­ten und Vogel­schutz­ge­bie­ten. Ins­ge­samt sind rund 7,2 Pro­zent Flä­che des Regie­rungs­be­zirks Ober­fran­ken als Natu­ra 2000-Gebie­te nach Brüs­sel gemel­det wor­den, ver­teilt auf 114 FFH-Gebie­te und zehn Vogel­schutz­ge­bie­te (bay­ern­weit: 746 FFH- bzw. Vogel­schutz­ge­bie­te auf 11,4 Pro­zent der Flä­che Bayerns).

Haupt­auf­ga­be von Natu­ra 2000 ist die Siche­rung oder Wie­der­her­stel­lung eines gün­sti­gen Erhal­tungs­zu­stands der Gebie­te. Zen­tra­les Instru­ment dafür ist ein Manage­ment­plan, den die Natur­schutz- und die Forst­ver­wal­tung für jedes Gebiet gemein­sam erar­bei­ten. Bei der Erstel­lung der Manage­ment­plä­ne wer­den bei Run­den Tischen alle Betei­lig­ten vor Ort eingebunden.

Mehr unter www​.reg​-ofr​.de/​n​a​t​u​r​a​2​000

Wis­sens­wer­tes zum EU-Pro­jekt „LIFE living Natu­ra 2000“

Das bay­ern­wei­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­jekt „LIFE living Natu­ra 2000“ ver­folgt das Ziel, die Bevöl­ke­rung und wich­ti­ge Nut­zer­grup­pen über das Euro­päi­sche Schutz­ge­biets­netz „Natu­ra 2000“ zu infor­mie­ren und die Wert­schät­zung für intak­te Natur, arten­rei­che Land­schaf­ten und Öko­sy­stem­lei­stun­gen in Bay­ern zu för­dern. Mit zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen, Schü­ler­ak­tio­nen, Fil­men und Pod­casts, Bot­schaf­tern und vie­len wei­te­ren Akti­vi­tä­ten soll die posi­ti­ve Wahr­neh­mung von Natu­ra 2000 in ganz Bay­ern gestärkt wer­den. Jedes Kam­pa­gnen­jahr ist durch aus­ge­wähl­te Maß­nah­men gekenn­zeich­net, 2022 liegt der Schwer­punkt auf der gelun­ge­nen Umset­zung von Natu­ra 2000-Maß­nah­men sowie der Aus­rich­tung von Regio­nal­ver­an­stal­tun­gen zum The­ma „Arten­rei­che Wiesen“.

Das Pro­jekt „LIFE living Natu­ra 2000“ wird von der Euro­päi­schen Uni­on geför­dert. Trä­ger ist die Baye­ri­sche Aka­de­mie für Natur­schutz und Land­schafts­pfle­ge, die vor Ort von den jewei­li­gen Höhe­ren Natur­schutz­be­hör­den der Bezirks­re­gie­run­gen unter­stützt wird.

Mehr unter www​.ganz​-mei​ne​-natur​.bay​ern​.de